Studentencampus

Wenn bei Prüfungsstress der Magen Darm Trakt verrückt spielt

Mädchen mit Magen Darm Beschwerden
Geschrieben von Andre

Als Luisa (20) mit dem BWL Studium begann, ahnte sie noch nicht, welche Probleme mit der Zeit auf sie zukommen würden. Die ersten Wochen des Studiums vergingen rasend schnell, eine Party reihte sich an die nächste und sie lernte unglaublich viele coole Leute kennen. Dann kam viel zu schnell der Termin für die erste Zwischenprüfung und die meisten aus dem Semester merkten: Die Zeit wird richtig knapp

Während einige Studenten das Spiel mit der Zeit als Challenge sehen und sich mit viel Kaffee und Keksen über den Stoff hermachen, bedeutet der aufkommende Stress für andere ein deutliches Signal an den Körper, dass etwas aus dem Gleichgewicht gerät.

Bei jedem Studenten treten allerdings andere Reaktionen auf. Da gibt es den Einen, der mit Herzrasen und Angstschweiß zur Prüfung geht, oder die Andere, die plötzlich den klassischen Blackout erfährt und während der Prüfung in Panik gerät.

Magen Darm Beschwerden vor der Prüfung

Bei Luisa wiederum ist der Verdauungstrakt die Schwachstelle. Schon während des Abiturs bereitete ihr Magengrummeln und Magenkrämpfe Beschwerden, doch mit den ersten Prüfungen im Studium wurde es für Luisa nur noch schlimmer.

In der Prüfungswoche traten morgendliche Durchfälle auf, die sie fast die Teilnahme an der Prüfung gekostet hätten.

Die Prüfungswoche war der blanke Horror für mich. Morgens Durchfall und sonst immer wieder Magenkrämpfe. Ich habe mich gefühlt als hätte ich etwas falsches gegessen, nur dass mir nicht übel war.

In den Semesterferien waren diese Symptome weitestgehend verschwunden, doch das nächste Semester brachte keine guten Neuigkeiten. Bereits beim Gedanken an Klausuren und Abgabetermine spielte der Darm verrückt.

Die Ursache: Reizdarmsyndrom

Nachdem Luisas Hausarzt keine Erkrankung feststellen konnte, lies Luisa beim Gastroenterologen den Magen Darm Trakt auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Entzündungen und andere Erkrankungen untersuchen. Das Ergebnis: Es waren keine krankhaften Veränderungen festzustellen, keine Unverträglichkeiten, einfach nichts, was die Symptome erklären konnten.

Der Gastroenterologe erklärte ihr, dass jeder vierte Patient in ihrem Alter genau mit solchen Symptomen zu ihm käme, aber er keine Erkrankung feststellen könnte. Zusammen mit der Entstehungsgeschichte könnte man aber sicher sagen, dass Luisa an einem Reizdarmsyndrom leidet. Dies bedeutet, dass über einen Zeitraum von 3 Monaten Beschwerden wie Durchfälle (oder auch Verstopfung), Blähbauch und Bauchschmerzen bestehen, ohne dass dafür eine Ursache gefunden werden kann.

Jeder 5. Student leidet an einem Reizdarmsyndrom

Luisa ist mit ihren Beschwerden nicht alleine, denn man geht davon aus, dass in Deutschland jeder 5. vom Reizdarmsyndrom betroffen ist. Gerade Stress und Prüfungsängste können bei Studenten ein Auslöser für die Symptome sein. Auch im Zusammenspiel mit falscher Ernährung können sich die Beschwerden verstärken.

Während einige Studenten eher leicht von den Symptomen beeinträchtigt sind, wirkt sich bei anderen die Erkrankung deutlich auf alle Bereiche des Lebens aus. Soziale Aktivitäten werden vermieden und immer häufiger treten Zweifel und Ängste in den Vordergrund, wie das Studium mit einer solchen Erkrankung noch bewältigt werden kann.

Was kann man tun, wenn man betroffen ist?

Don’t Panic! –Leichter gesagt als getan. Leider fühlen sich viele Hausärzte mit Betroffenen überfordert, weil sie sich mit der Therapie von einem gereizten Darm nicht richtig auskennen. Häufig hört man, besonders von älteren Ärzten, dass die Symptome reine Kopfsache sind. Zunächst einmal solltest du dich informieren und dir zusammen mit einem Facharzt klar machen, ob nicht doch eine Erkrankung, wie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (z.B. Fruktoseintoleranz) für die Symptome verantwortlich ist. Ein von Reizdarm Spezialisten erstelltes Webportal ist reizdarm.one und damit eine der wenigen Quellen im Internet, die uneingeschränkt zu empfehlen sind.

Zusammen mit deinem Arzt solltest du dir alle relevanten Kriterien für eine Reizdarm Diagnose ansehen und diese sichern, bevor du dich mit der Behandlung beschäftigst.

Behandlungsoptionen bei Reizdarm- Ein paar Mittelchen und gut ist? Fehlanzeige!

Wie bei Luisas Fall zu sehen ist, ist Reizdarm keine Erkrankung, die einfach so vorüber geht wie eine Grippe. Vielmehr spielen viele Faktoren eine Rolle und der Zusammenhang mit der Psyche ist ein wichtiger Faktor. Meistens spielen aber auch körperliche Faktoren eine Rolle, und zwar in Form unserer Darmflora. Unser Mikrobiom (also die im Darm ansässigen Bakterien) spielen eine entscheidende Rolle für unsere Darmgesundheit.

Ernährung

Deshalb setzt die Reizdarm Behandlung auf verschiedenen Ebenen an. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Ernährung. Mittels einer Ernährungsumstellung, der low-FODMAP Diät, werden Nahrungsbestandteile, die für eine erhöhte Gasproduktion im Darm verantwortlich sind, aus der Ernährung eliminiert. Dadurch verbessern sich die Symptome bei 70 Prozent der Betroffenen. Eine Übersicht über diese Diät findet ihr in dem Artikel zu Reizdarm Ernährung.

Bewegung

Weitere Bestandteile der Reizdarm Therapie ist neben der Ernährung die Bewegung. Auch wenn der Bauch schmerzt, ist es wichtig für den Darm, sich zu bewegen. Natürlich darf die psychische Komponente nicht vernachlässigt werden. Verfahren wie Biofeedback, Entspannungsübungen, Muskelrelaxation nach Jacobsen, aber auch klassische kognitive Verhaltenstherapie stellen einen Teil der Therapie dar.

Auch Probiotika und einige (pflanzliche) Medikamente können Symptome lindern. Mehr Informationen findest du natürlich auf dem oben erwähnten Portal Reizdarm.one.

Wenn Betroffene es schaffen, ihre Lebensgewohnheiten zu verändern und die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist ein völlig normales Leben durchaus möglich. Es erfordert leider nur viel Geduld und einen großen Teil an Disziplin.

Disclaimer: Dieser Artikel wurde mit Hilfe von Ärzten erstellt

Über den Autor/die Autorin

Andre

Studiblog Team.

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