Studentenalltag

Let’s talk about Schnacksln, Baby!

Zensierte, oberkörperfreie Frau nach dem Sex.
Geschrieben von itswaypastmybedtime

Die schönste Hauptsache der Welt: Sex

Kaninchen tun es, Studenten tun es, Teenies tun es immer früher und ja, auch deine Oma ist irgendwann mal jung gewesen und tat ‚es‘.

Was ‚es‘ ist? Die wohl schönste Hauptsache der Welt, die manchmal auch so neben (dem Fernseher) her läuft: Sex. In Österreich haben wir viele charmante, oder weniger charmante, Wörter für den beliebten Matratzensport. Buddan, zum Beispiel, oder schnacksln. Aber auch hobeln, Brunzbuschn zamduschn, drüba rutschn, stechen und hernehma beschreiben den zwischenmenschlichen Akt. Besonders amüsant ist vielleicht auch der Ausdruck ‚negern‘ für Geschlechtsverkehr.

Woher bitte kommt das?! Wundern kann man sich ja über alles Mögliche beim ‚Liebe machen‘, aber die Absurditäten beginnen offensichtlich schon vor dem Beischlaf, unter die Bettdecke kriechen, rammeln und schuastan…

Mich beschleicht langsam aber sicher das Gefühl, dass das Chaos unsere Sexualität betreffend im  21. Jahrhundert weit über die Begrifflichkeiten alleine hinausgeht.

Woher ich das weiß? Na, weil ich Sportlerin bin, deswegen. 😉

Auch ich tanze ab und an horizontal Polka und fühle mich dadurch nicht wirklich immer ‚beglückt‘. Einige unter euch Höhlenforschern nehmen euren ‚Job‘ zu ernst, andere wieder nicht ernst genug. Es ist anstrengend, wenn man beim Sex plötzlich mehr miteinander redet, als man es davor gemacht hat. Hin und wieder habe ich Flashbacks aus meiner Kindheit, wie wir bei Paulas Kindergeburtstagen immer völlig planlos versucht haben auf allen Vieren und mit verbundenen Augen, mit einem Kochlöffel den Kochtopf zu finden, der irgendwo in der Wohnung versteckt war und unter dem Schokolade auf den erfolgreichen Kochtopfklopfer wartete. Aber Sex soll kein Kochtopf-suchen sein.

Von Anna zu Elsa in eins, zwei, drei falschen Handgriffen

Sobald ich das Gefühl habe „Warm…wärmer…heiß!…kalt…ganz kalt! Stopp!“, rufen zu müssen ist es dann bei mir mit der Stimmung auch irgendwie vorbei und es herrscht Libido-technisch Eiszeit. Es geht ganz schnell und ich verwandele mich von der süßen kleinen begeisterten Anna in fucking Elsa und möchte dir einfach nur eine Armee grantiger Schneemänner auf den Hals hetzen, um dich von meinem Eispalast weg zu bekommen.

Wie soll ich mich auch entspannen oder gar fallen lassen, wenn mit allerlei fragwürdigen Künsten krampfhaft versucht wird mich auf den Höhepunkt zu treiben? Dann ist es oft einfacher so zu tun als hätte man den Gipfel bereits erklommen, nur um seine Ruhe zu haben. Aber das sollte es doch eigentlich nicht sein, oder? Bin ich die Einzige, die sich hin und wieder, während dem (nicht) ehelichen Pflichten nachkommen, denkt: ‚Eigentlich müsste das jetzt nicht sein?‘.

Es ist kompliziert…

Sex ist komplizierter als ‚rein raus‘, herumstochern, einparken und in den bewaldeten oder abgeholzten Süden einzudringen. Die hohe Kunst der Liebe hört beim Lieben nicht auf! Habe ich Tipps wie man es besser machen könnte? Ja doch, aber das gilt dann ja nur für mich und meine Vorlieben zwischen den Federn und bringen dem Rest der Menschheit vermutlich nicht so viel. Was generell vielleicht als ganz hilfreich empfunden wird und mit dem ihr zumindest schon mal nichts falsch machen könnt, habe ich versucht hier kurz zu sammeln:

A Few Words Of Wisdom:

  • Reden hilft. Ganz ehrlich, wenn’s um Sex geht, ist es immer die gute Art „Wir müssen miteinander reden“ . Am besten schon bevor ‚es‘ losgeht! Das zwischendrin herausfinden, ob ich es denn jetzt gut finde, wenn du mir auf den Arsch haust, auf Edwards Spuren wandelst und mir in den Nacken beißt bis ich schreie, oder du dich an meinen Brüsten (nenn sie nicht Titten, das find ich abturnend!) festsaugst wie ein Oktopus, ist eher mühsam.
  • Leck mich doch! Die meisten Mädels finden es übrigens auch nicht so super prickelnd beim ersten Zusammentreffen gleich geleckt zu werden. Woran das liegt? Gar nicht unbedingt daran, dass wir an deinen Zungenkünsten zweifeln, oder dir keine Nachhilfe geben wollen, sondern eher aus sehr persönlichen, eitlen Gründen. Viele Ladies sind ein bisschen unsicher was ihren Geruch oder ihre Rasur betrifft. Für manche weitet sich das auf jeden Bereich ihres Körpers aus. Einigen von uns ist es auch einfach unangenehm, aus dieser Perspektive von dir betrachtet zu werden, weil das nicht für alle sooo super schmeichelhaft ist. Nicht alle Pussies sind schön und auch, wenn dir das egal ist oder das auch überhaupt nicht so empfindest, so ist sie vielleicht trotzdem deswegen verkrampft. Also nicht gleich persönlich nehmen, wenn sie euch nicht beim ersten Mal da unten in dieser Form ranlassen will. Wenn sie sich mit dir richtig wohl fühlt und da genug Vertrauen und Selbstbewusstsein da ist, macht sie dir sicher auch dafür die Beine breit.
  • Ruhig, Großer! Immer mit der Ruhe meine Herren. Ist ja okay, wenn ihr ganz wild auf uns seid und es kaum erwarten könnt zum Schuss zu kommen, aber wenn dann im Bett die Atmosphäre eines hektischen Bahnhofs herrscht, ist der Lust-Zug wohl schon abgefahren. Nehmt euch ein bisschen Zeit. Küsst und streichelt sie, schaut ihr in die Augen und sagt ihr, dass sie schön ist und gut riecht. Die Apokalypse steht nicht kurz bevor und euer Schlafzimmer ist auch kein Schiff das gleich sinken wird. Relax! Fummelt ein bisschen, bekommt ein Gefühl füreinander und wenn es passt, kannst du ja anfangen ihre Hände ein bisschen zu ‚leiten‘ und dich selbst vor tasten.
  • Überlass ihr mal die Zügel. Wenn ihr gerne wollt, dass sie so richtig auf ihre Kosten kommt, dann lasst sie doch einfach mal machen Jungs. 😉
    In den meisten Fällen findet ihr euch dann unter ihr wieder und versucht bei den kreisenden und stoßenden reit-Beckenbewegungen, die sie auf euch macht und dem Anblick ihrer Brüste die auf und ab wippen, nicht zu kommen. Haltet sie fest, fahrt ihr mit den Händen über den Rücken und spannt die Bauch und Beckenmuskulatur ein bisschen an. Warum? Weil wir uns dann sowohl außen (Klitoris) als auch innen (Penis, G-Punkt, was auch immer) an euch ‚abarbeiten‘ können bis es uns passt.
  • Aprés l’amour. Es wäre ein großer Irrtum zu glauben, dass es nach dem Sex einfach vorbei ist. Nichts ist irgendwie seltsamer als danach verkrampft nebeneinander zu liegen, oder gleich aufzuspringen und sich nicht mehr in die Augen zu schauen. Lasst das nicht passieren! Eine gute Idee ist davor auszumachen was danach passiert (ob jemand noch eine Verabredung hat oder am nächsten Tag früh raus muss etc.), auch wenn es vielleicht eher spontan passiert. Ihr wart gerade sehr intim miteinander, warum sollte das von einem Augenblick zum nächsten vorbei sein und sich große Distanz aufbauen? Alles was danach passiert, rundet das Erlebnis ab und verstärkt den Eindruck den du hinterlässt. Wenn du danach lieb zu mir bist, überlege ich mir dann schon mal mich noch einmal auf dich einzulassen, auch wenn der Sex jetzt nicht atemberaubend war.

Hier soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass Männer immer alles falsch machen würden. Der Meinung bin ich überhaupt nicht! Ich glaube das hat nur immer den Anschein, weil meistens Frauen über das, was da hinter verschlossenen WG-Zimmertüren passiert, schreiben und wir folglich immer nur eine Perspektive präsentiert bekommen. Wenn sich jemand von den Männern jetzt berufen fühlt die Frauenwelt mal darüber aufzuklären was ihr euch so wünscht oder stört: nur zu! Wir warten alle gespannt darauf. 🙂

Und wenn nicht, dann werde ich wohl mal ein bisschen recherchieren müssen…

Über den Autor/die Autorin

itswaypastmybedtime

Ich bin eine kleine, über Berge hüpfende und dabei Edelweiß-Lieder singende (naaaa wer erkennt die Sound of Music reference?) Student-in des Alpenlandes die sich irgendwann mal hier her verirrt hat und jetzt wie Alice Gefallen am Wunderland gefunden hat. Ich schreibe über alles und nichts. Dinge die mir so passieren, Gedanken die ich in Worte fassen will oder die ein oder andere große Weisheit die ich in meinem jungen Leben schon kapiert hab und großzügig mit euch übrigen unwissenden und herumdümpelnden Mit-20ern teile ;-)

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