Fernstudium und das liebe Geld
Könnt ihr euch ein Fernstudium nicht oder kaum leisten, gibt es einige Finanzierungsmöglichkeiten, die ihr prüfen solltet.
Das klassische BAföG scheidet für die meisten Fernstudierenden aus, da dieses lediglich die Erstausbildung oder das Masterstudium unterstützt, die meisten Fernstudierenden aber bereits eine Berufsausbildung durchlaufen haben. Aufgrund ihrer Berufstätigkeit liegen Fernstudierende zudem meistens über der Einkommensgrenze von 4800 Euro brutto im Jahr oder nehmen das Studium erst später auf und überschreiten die Altersgrenze von 30 Jahren (beim Masterstudium: 35 Jahren).
Meister-BAföG
Bessere Chancen habt ihr da schon beim Meister-BAföG, bei dem das Alter keine Rolle mehr spielt und das die Weiterbildung von Handwerkern und Fachkräften fördert. Allerdings ist auch das Meister-BAföG an bestimmte Voraussetzungen gebunden. So dürft ihr nicht bereits einen Abschluss haben, der der angestrebten Weiterbildung ähnlich ist wie beispielsweise einen Hochschulabschluss.
Kredit
Einen Studienkredit aufzunehmen (zum Beispiel von der KfW) ist eine weitere Möglichkeit, sich das Fernstudium zu finanzieren. Zwar müsst ihr hier das erhaltene Geld komplett zurückzahlen, doch dafür seid ihr an weniger Auflagen gebunden.
Stipendium
Genauso gut könnt ihr euch für ein Stipendium bewerben, das ihr im Gegensatz zum BAföG und Studienkredit nicht zurückzuzahlen braucht. Grundsätzlich richtet sich das Stipendium auch an Studenten von Fernhochschulen, jedoch wird auch hier oft die Altersgrenze überschritten. Das sogenannte Aufstiegsstipendium hingegen eignet sich wunderbar für Fernstudierende.
Bildungsgutscheine
Die Bundesagentur für Arbeit teilt in bestimmten Fällen sogenannte Bildungsgutscheine an Arbeitssuchende aus, wenn eine Weiterbildung via Fernstudium notwendig ist, um einen Arbeitssuchenden wieder in die Berufswelt einzugliedern. Natürlich gibt die Bundesagentur diese Gutscheine nicht leichtfertig her. Der Arbeitssuchende muss den Willen zeigen, sich weiterzubilden und sich selbst um eine passende Lehranstalt und einen Studiengang kümmern. Dieser muss eine AZWV-Zertifizierung aufweisen, welches Studiengängen ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit im Sinne der beruflichen Weiterbildung bescheinigt.
Arbeitgeber als Unterstützer
Die wohl beste Möglichkeit sich das Fernstudium zu finanzieren ist, seinen Arbeitgeber mit ins Boot zu holen. Wenn ihr euren Chef davon überzeugt, dass eure Weiterqualifizierung auch für das Unternehmen von Nutzen sein kann, so könnte dieser sich dazu bereit erklären, wenigstens einen Teil der Studiengebühren zu übernehmen. Ihr sollet euch allerdings rechtzeitig vor dem Einschreiben in einen Fernstudiengang mit dem Arbeitgeber zusammensetzen und dies besprechen.
Besonders interessant für Fernstudierende, die einer steuerpflichtigen beruflichen Tätigkeit nachgehen: Die Studiengebühren sind als Werbungskosten von der Steuer absetzbar. Dies ist auch rückwirkend nach dem Studium möglich. Genauere Informationen hierzu erteilt der Steuerberater.
Alles rund um das Thema Fernstudium gibt’s hier noch zu lesen: