Studentenbeiträge

HALLOWEEN – eine viel zu wenig hinterfragte „Tradition“

Halloween, eine bedenkliche Tradition die keine sein sollte - das Bild zeigt einen Kürbis mit Messer und einem Kind in der anderen Hand
Geschrieben von Redaktion

Heute möchten wir, ein sich jährlich wiederholendes Event für Kinder, mal ein klein wenig hinterfragen und vielleicht auch ein Stück weit damit aufklären – Halloween. Fast reiht es sich ein, in die traditionell, christlichen Feste wie Ostern und Weihnachten und doch sind die Ursprünge nicht ganz so kindgerecht oder christlich, wie man das vielleicht gerne hätte. Daran ändert auch die dadurch mittlerweile etablierte Milliarden-Merchandising-Industrie wenig, für die sich eine Tradition natürlich positiver auf ihre Zahlen und die zugehörige Planbarkeit auswirkt, als ein vorübergehender Trend. Diesbezüglich zeigt sich auch die Entwicklung, dass dieser Tag auch mehr und mehr von Jugendlichen und Erwachsenen genutzt wird, um sich mit entsprechender „Kriegsbemalung“ und Bekleidung einen Grund mehr zum Feiern zu gönnen.

Der Abend der Heiligen – Halloween

Die Rede ist natürlich von dem am 31. Oktober stattfindenden „Halloween“. („Das Wort „Halloween“ leitet sich ab von „All Hallows Evening“, dem Abend vor Allerheiligen („All Hallows Day“ oder auch „All Saints Day“) am 1. November eines jeden Jahres. Es handelt sich dabei also um einen Namen katholischen Ursprungs.“) Um uns, vorab gesagt, nicht in eine Reihe mit Miesepetern zu stellen und nicht als Spiel- und Spaßverderber abzustempeln, sei gesagt: Wir unterstützen jegliche Art von sozialer Interaktion und Miteinander, möchten aber nicht versäumen dazu aufzurufen, Einzug haltende Traditionen und Gebräuche zu hinterfragen, um zu wissen, wessen Geistes Kind man ist, beziehungsweise welche „Geister man feiert“.

Geister, Totenkult und Menschopfer als Ursprung

Um das Wort Geist als Stichwort zu nehmen, gibt es im Bezug auf Halloween und dessen Ursprung eine Vielzahl an Mythen (Singular: Mythos, „… ist in seiner ursprünglichen Bedeutung eine Erzählung, mit der Menschen und Kulturen ihr Welt- und Selbstverständnis zum Ausdruck bringen. Im traditionellen religiösen Mythos wird durch den Mythos das Dasein der Menschen mit der Welt der Götter verknüpft.“, Wikipedia Stand 22. Oktober 2015) und Sagen (=“…ist, dem Märchen und der Legende ähnlich, eine zunächst auf mündlicher Überlieferung basierende, kurze Erzählung von fantastischen, die Wirklichkeit übersteigenden, Ereignissen. Da diese mit realen Begebenheiten, Personen- und Ortsangaben verbunden werden, entsteht der Eindruck eines Wahrheitsberichts.“, Wikipedia Stand 27. September 2015). Eines haben sie jedoch alle gemein, es dreht sich um Tod und die damit verbundenen, überwiegend keltischen, Kultrituale zur Interaktion mit der Totenwelt, den Dämonen („Als Dämon (Plural Dämonen, […]) wird in den Religionswissenschaften zunächst ein „Geist“ oder eine Schicksalsmacht […] als „warnende oder mahnende Stimme (des Gewissens)“ und „Verhängnis“ verstanden.

Unter christlichem Einfluss wandelte sich die Bedeutung dann bis zu „Teufel“, „Satan“, „Luzifer“. Heute wird mit „Dämon” […] ausschließlich ein solches „Wesen” bezeichnet, das nach allgemeiner Vorstellung Menschen erschreckt, bedroht oder ihnen Schaden zufügt, also in jeder Hinsicht als böser Geist erscheint. Die systematische Erfassung der Dämonen bezeichnet man als Dämonologie.“, Wikipedia Stand 23. Oktober 2015) und Geistern. Viele Quellen bestätigen, dass insbesondere die Kelten („Als Kelten (lateinisch Celtae oder Galli, […]) bezeichnete man seit der Antike Volksgruppen der Eisenzeit in Europa. Der Name ist wahrscheinlich von den indogermanischen Wurzeln *kel-1 „ragen, hoch“ und *g[h]al- „können“ abgeleitet und bedeutet sinngemäß „die Mächtigen, Erhabenen, Starken“.“, Wikipedia Stand 26. Oktober 2015) Menschenopfer darbrachten, um sich vor den umherziehenden Seelen ihrer Verstorbenen zu schützen. Der Tag dafür war der 31. Oktober. Für die Menschenopfer wurden überwiegend Kinder benutzt, ähnlich wie in den sogenannten mittel- und südamerikanischen Hochkulturen der Maya und Inka.

Süßes oder Saures und dazu der sympathische Kürbis?

Die Kinder wurden dabei in Weidenkörbe gesperrt und bei lebendigem Leibe verbrannt. Sogenannte Priester und Druiden („Die Druiden waren eine Art kultischer und geistiger Elite in der keltischen Gesellschaft und Mythologie. Sie gelten als wichtigste Personen des Kultpersonals der keltischen Religion. Die heute vorliegenden Erkenntnisse stammen weitestgehend aus römischen und mittelalterlichen christlichen Quellen.“, Wikipedia Stand 22. September 2015) benutzten die wenig gebildete und überaus verängstigte Bevölkerung dazu, ihr Unwesen zu treiben und forderten dazu die Kinder ein. Als Symbol für diese Leistung wurde eine hohle, erleuchtete Steckrübe – später ersetzt durch den Kürbis – vor dem Haus hinterlassen. Trotz allem kam es vor, dass sich Familien gegen diesen Zwang auflehnten und die Auslieferung ihrer Kinder verwehrten. Leider setzte dann die althergebrachte Sündenbock-Systematik ein, welche auch heute leider noch im Kleinen wie auch im Großen funktioniert, und die keltischen Priester beschmierten die Häuser der rebellischen Familien mit Blut, was mit dem Todesurteil aller Bewohner gleichzusetzen war.

Halloween – diskutabler Import

Irische Auswanderer brachten Halloween nach Amerika, wo es sich bekanntlich großer Beliebtheit erfreut und durchaus aus Tradition bezeichnet werden darf, die wir, wie üblich, irgendwann übernehmen mussten. 😉 In der Nacht vor Allerheiligen ziehen Kinder, wie einst die Druiden und Priester, von Haus zu Haus und fordern das Opfer („treat“) ein. Werden ihnen daraufhin keine Opfer in Form von Süßigkeiten erbracht, spielen sie dem Hausbesitzer einen Streich („trick“). Dabei steht natürlich der Spaß im Vordergrund, ganz klar. Leider ist sich kaum jemand bewusst, wie dieser „Spaß“ entstanden ist und dass dieser Spaß ursprünglich Tod und Verderben brachte. Es war ein dem Taranus (ähnlich dem Satan) geweihter Totenkult in reinster Form.

Man sollte nicht jede Scheisse mitmachen!

Unser persönliches Fazit – man muss nicht jeden „Spaß“ mitmachen und wir empfinden es als Teil einer vermeintlich aufgeklärten Gesellschaft als Verpflichtung, Dingen im Rahmen des Möglichen auf den Grund zu gehen und erst dann die Entscheidung zu treffen, wessen Geistes Kind man sein möchte und was man denen, die nach uns kommen, damit vermittelt. 😉

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