Studentenbeiträge

Beim BAföG-Antrag Fehler vermeiden

Ein etwas traurig dreinblickendes Sparschwein zum Thema Fehler beim BAföG-Antrag vermeiden
Geschrieben von Studiblog Staff

Fehler beim BAföG-Antrag müssen nicht sein.

Nach dem Abi beginnt ein neues Leben. Das Studium ist eine Herausforderung, auch schon ohne die finanziellen Hürden, die es unweigerlich mit sich bringt. Für finanzielle Unterstützung sorgt glücklicherweise das BAföG. Wie bei allen staatlichen Förderprogrammen, muss auch bei der Studentenförderung ein Antrag gestellt werden, bei dem du natürlich jede Menge Fehler machen kannst. Damit die das nicht passiert, hier ein paar Tipps, wie du mit der Beantragung am besten umgehst.

Dazu sind vielleicht ein paar Hintergrundinformationen nicht schlecht. Was ist das BAföG überhaupt? Als BAföG bezeichnet man ein zinsloses Darlehen, das der Deutsche Staat für Studenten anbietet. Das Förderprogramm enthält aber nicht nur ein Darlehen, das vollkommen ohne Zinsen vergeben wird, sondern auch noch einen großzügigen Zuschuss. Der gesamte Betrag muss nach dem Studium nämlich nur etwa zur Hälfte zurück gezahlt werden. Die Hälfte der Studienunterstützung, die man über die Jahre hinweg vom Staat bekommt, ist also ein Geschenk oder eben eine Investition Deutschlands in die junge Generation und deren Ausbildung. Es gibt zudem eine Obergrenze für Schulden, die du mit der Studentenförderung machen kannst. Kein Student kann sich demnach mit mehr als 10.000 Euro verschulden. Alles, was darüber hinaus geht, wird auch vom Staat übernommen. Keine schlechte Idee, nicht wahr?
Tatsächlich lohnt es sich für Studierende, einen Antrag auf Förderung zu stellen. Mit der Unterstützung durch den Staat wird die Finanzierung des Studiums leichter. Du musst weniger selbst verdienen und hast mehr Zeit, dich mit den Studieninhalten und dem Lernen zu befassen. Alles beginnt mit dem Antrag auf Förderung. Bei Ausfüllen des BAföG-Antrages solltest du jedoch gründlich sein und einiges beachten.

Grundsätzlich solltest du die folgenden Fehler vermeiden:

Den BAföG-Antrag nicht zu früh aufgeben

Einige Studenten schauen sich die BAföG-Paragraphen an und werfen direkt die Flinte ins Korn, weil die vielen Paragraphen, Wenns und Abers sie abschrecken. Lass dir nicht zu schnell einreden, dass dein Antrag ohnehin abgelehnt wird, weil dir keine Förderung zusteht. Du bist zu alt oder deine Eltern haben ein zu gutes Gehalt? Das muss nicht unbedingt ein Ablehnungsgrund sein. Versuche es trotzdem! Auch über 30-Jährige können oft Fördergelder beziehen, zum Beispiel wenn sie Kinder haben oder ihr Abitur später nachgeholt haben. Zudem gibt es unter bestimmten Umständen Möglichkeiten, unabhängig vom Verdienst der Eltern Leistungen zu beantragen. Nur bei einem Vollstipendium wird der Förderantrag abgelehnt. Selbst Studenten mit einem Teilstipendium können einen Antrag genehmigt bekommen.

Die Aussicht darauf, nach dem Studium Schulden zu haben, bewegt auch viele Studierende dazu, lieber nicht nach Fördergeldern zu fragen. Bedenke aber, dass du nur die Hälfte zurück zahlen musst und dass das ein super Angebot ist. Vielleicht klingt es weniger abschreckend, wenn du genau weißt, wie die Rückzahlung funktioniert. Du kannst nämlich bis fünf Jahre nach Ende der Regelstudienzeit damit warten, die Schulden zurückzuzahlen. Zudem musst du nur (mindestens) 315 Euro alle drei Monate zurückzahlen. Das sind also nur etwas mehr als 100 Euro pro Monat. Sobald du nach dem Studium eine Stelle gefunden hast, wird das kein Problem sein. Solltest du einmal in einen finanziellen Engpass geraten, weil du für eine Weile keine Arbeit hast, dann besteht zudem die Möglichkeit, die Rückzahlung für diese Zeit auszusetzen.

Wann sollte man den BAföG-Antrag stellen?

Der Moment in dem du die Unterstützung beantragst, ist entscheidend. Du solltest warten, bis du die Zusage der Uni oder Hochschule hast und dann erst das Formular ausfüllen. Schließlich musst du im Antragsformular dein Studienfach und den Abschluss angeben, den du machen willst. Der ideale Zeitpunkt für die Beantragung ist zwischen der Zusage und etwa einem Monat nach Beginn des Studiums. Damit hast du einige Wochen Zeit. Anträge, die nach Beginn des Studiums gestellt werden, dauern in der Bearbeitung normalerweise etwas länger. Verspätet eingereichte Anträge führen nicht zu einer Ablehnung. Die Förderung wird halt nur später ausgezahlt. Rückwirkend kann keine Förderung beantragt werden. Wenn du also von Anfang an in den Genuss des Geldes kommen willst, dann stelle den Antrag direkt nach deiner Zusage.

BAföG-Antrag sorgfältig und korrekt ausfüllen

Es gibt einige gängige Fehler beim Ausfüllen der Anträge. Zum Beispiel ist es wichtig, alle Felder auszufüllen. Nichts darf leer bleiben. Wenn du Zweifel hast, dann ruf beim BAföG-Amt an und erkundige dich, was in das jeweilige Feld geschrieben werden soll. Alle Nachweise und Unterlagen, die gefordert sind, müssen dem Antrag beigelegt werden. Dazu zählen zum Beispiel Einkommensnachweise der Eltern. Zudem muss der Antrag natürlich unterschrieben werden. Eine Kleinigkeit, die aber wichtig ist. Online ausgefüllte Anträge müssen also ausgedruckt und dann unterschrieben werden.

Umgang mit Freibeträgen und Einkommen beim BAföG-Antrag

Ein gängiger Fehler ist das Überschreiten der sogenannten Freibeträge. Es gibt Freibeträge für das eigene Vermögen, das Vermögen von Ehepartnern und Eltern. Vermögen, die über diese Beträge hinaus gehen, werden für die BaföG-Beantragung angerechnet und so bekommt man weniger Förderung als jemand, der kein Vermögen hat. Studierende müssen im Antragsformular auch Sparbücher und Bausparverträge angeben. Der Freibetrag beträgt hier 7500 Euro für Singles und ist für Verheiratete entsprechend höher.
Jeder Student, der BAföG erhält, darf im Jahr nicht mehr als 5400 Euro verdienen. Es spielt dabei keine Rolle, ob dieser Betrag auf die zwölf Monate verteilt wird oder ob du ihn mit einem Ferienjob in zwei oder drei Monaten verdienst.

Das Einkommen der Eltern spielt eine Rolle, allerdings nur das vom vorletzten Kalenderjahr. Das kommt daher, dass für dieses Jahr bereits eine Steuererklärung gemacht wurde, nicht so für das gerade erst vergangene Jahr. Wenn deine Eltern aber gerade im vergangenen Jahr besonders wenig verdient haben, kannst du das mit angeben und damit deine Chancen auf Fördergelder erhöhen. Mit dem sogenannten Formblatt 7 kann man eine Schätzung für das Einkommen der Eltern im aktuellen Jahr angeben. Diese muss allerdings nach Ablauf des Jahres auch belegt werden. Schätzungen sollten daher so genau wie möglich sein und nicht allzu sehr übertrieben beziehungsweise untertrieben werden. Was du unrechtmäßig ausgezahlt bekommst, musst du nämlich immer sofort zurückzahlen.

Auf keinen Fall falsche Angaben machen beim BAföG-Antrag

Ganz gefährlich ist es, falsche Angaben zu machen – vor allem, was die Vermögenswerte angeht. Das BAföG-Amt kann deine Angaben beim Finanzamt nämlich überprüfen. Wer hier schummelt, der muss mit empfindlichen Strafen und gegebenenfalls sogar mit einer Anklage rechnen. Zudem wird dann der Förderantrag in der Regel abgelehnt.

Es lohnt sich nicht, zu lügen, um ein paar Euro mehr zu bekommen. Es lohnt sich aber durchaus, eine Förderung zu beantragen. Nie mehr im Leben wirst du ein so günstiges Kreditangebot erhalten. Also freu dich über diese Möglichkeit, die der Deutsche Staat seinen Studierenden einräumt und wage dich an den Paperkram! Bei Fragen helfen dir gerne die Berater an der Uni oder auch die Menschen von der Förderstelle weiter.

Fazit zum Fehlervermeidung beim BAföG-Antrag

Wie immer gilt auch hier: Wer nicht fragt, bleibt dumm! Und wer nicht nach einer Förderung fragt, der kann auch keine bekommen. Einen Versuch ist es allemal wert.

Weitere Beiträge zum Thema BAföG

https://studiblog.net/2016/11/13/bafoeg-ueberlebenstipps/

https://studiblog.net/2017/03/09/bafoeg-antrag-rueckzahlung-informationen/

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