Studentenbeiträge

Ich zähle täglich meine Sorgen

Studentin sitzt auf Bank und hat eine Strichliste ihrer Sorgen an die Wand gemalt
Geschrieben von Ahrina Timido

Ich zähle täglich meine Sorgen…
(Frei nach Peter Alexander, 1960)

Ich zähle täglich meine Sorgen, denn ich sorg mich sehr.
Wenn ich denk ich schaff das nicht, sorg ich mich umso mehr.
Ich zähle täglich meine Sorgen, und pauke Tag für Tag.
Wenn ich nicht mehr zähle, weiß ich, ja, ich hab versagt.

Sorge Nummer eins in meinem Leben
das ist die Sorge, es wird mir zu viel.
Und Sorge Nummer zwei ist, dass es bald nur Klüg’re gibt,
jeder besser dich versteht und dich mehr liebt.

Ich zähle täglich meine Sorgen, denn ich sorg mich sehr.
Wenn ich denk ich schaff das nicht, sorg ich mich umso mehr.
Ich zähle täglich meine Sorgen, und pauke Tag für Tag.
Wenn ich nicht mehr zähle, weiß ich, ja, ich hab versagt.

Sorge Nummer drei, das ist die Frage:
Wie halt ich durch und wie gefällst du mir.
Und wenn ich es wirklich schaffe, ja, was erwartet man von mir.
Ja, das ist meine Sorge Nummer vier.

Ich zähle täglich meine Sorgen, denn ich sorg mich sehr.
Wenn ich denk ich schaff das nicht, sorg ich mich umso mehr.
Ich zähle täglich meine Sorgen, und pauke Tag für Tag.
Wenn ich nicht mehr zähle, weiß ich, ja, ich hab versagt.

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Die täglichen Sorgen eines Studenten: Lernstress, Konkurrenzkampf, Motivationsprobleme, Zukunftsangst

Schon Peter Alexander quälten 1960 die Sorgen, die er täglich zählte. Gut, er besang seine Angebetete und nicht sein Studium: den Lernstress, den Konkurrenzkampf, die Motivationsprobleme und die Zukunftsangst. Trotzdem, das „Sich-Sorgen-machen“ zieht sich durch alle Generationen und alle Lebensbereiche. Es ist also grundsätzlich normal und eines der Privilegien der Menschheit, das uns von der Tierwelt unterscheidet.

Im gleichnamigen Film „Ich zähle täglich meine Sorgen“ geht es dann mit folgendem Dialog zwischen Ihm und Ihr weiter:

Er: HAST DU JETZT VERSTANDEN?

Sie: ICH GLAUBE JA!

Er: JA? DANN BRING ICH DICH JETZT NACH HAUSE…

Alles klar? – Ein kleines Liebesliedchen und schon ist alles paletti.

Typisch alte Filme. Leider fernab der Realität. Und dennoch bist auch du deinen Sorgen nicht hilflos ausgeliefert. Es liegt an dir, dich nicht von deinen Sorgen lähmen zu lassen. Lernstress, Konkurrenzkampf, Motivationsprobleme und Zukunftsangst sind (leider) ganz normale Begleiterscheinungen des Studiums. Die Frage ist viel mehr, wie gut kannst du damit umgehen? Hast du Strategien, deinen Sorgen zu begegnen? Sorgen sind immer ein Bauchgefühl, eher diffus und nicht greifbar. Das Gegenteil von „Sich Sorgen machen“ ist „Sich sicher fühlen“. Auch das ist ein Bauchgefühl. Wie du dein sorgenvolles Bauchgefühl in ein sicheres Bauchgefühl verwandelst, das wollen wir dir hier mit ein paar einfachen Methoden näherbringen.

Wenn du da noch etwas Nachholbedarf hast oder du dein Repertoire an Handlungsmöglichkeiten erweitern möchtest, ist dieser Artikel genau der Richtige für dich!

Schauen wir uns die genannten Sorgen im Einzelnen an und suchen nach Möglichkeiten, die daraus entstehenden Probleme zu lösen:

Sorge Nummer 1: Lernstress

Sorge Nummer eins in meinem Leben, das ist die Sorge, es wird mir zu viel.

Wer kennt das nicht? Besonders in der Prüfungszeit überfällt viele Studenten die Panik. Druck und Stress werden zu groß, die zu bewältigenden Berge scheinen schier unüberwindlich.

Am wichtigsten ist, lass dich von deinen Sorgen und Ängsten nicht überrollen. Jede Sorge, jede diffuse Angst schränkt deine Effizienz beim Lernen ein. Stundenlanges Grübeln erhöhen Zeitdruck und Lernstress.

Ein gutes Zeitmanagement und effiziente Lernstrategien helfen dir, den tatsächlich vorhandenen Druck zu regulieren. Die Sorgen, die dich beim Lernen quälen, sind meist spontane, emotionale, unreflektierte Gedanken oder Gedankenfetzen, die sich in deinem Hirn festsetzen und dir die Stimmung versauen. Negative Gedanken drücken auf dein Gemüt und vergeuden deine Energie. Meist weißt du gar nicht, worüber genau du dir Sorgen machst. Der Zeitplan stimmt, du bist fleißig am Lernen, eigentlich soweit alles gut. Aber trotzdem: Es könnte ja und wenn aber doch und vielleicht auch nicht und überhaupt…

Mach dir klar, was die Sorgen in dir bewirken, nimm sie wahr und erkenne das Negative an deinen Gedankenspiralen. Unterbrich sie. Versuche, die diffusen Ängste klar zu benennen, grenze sie ein. Worüber genau sorgst du dich? Welche Sorgen sind berechtigt? Welche Sorgen lösen sich bei genauerer Betrachtung in Worst-Case-Szenarien auf, die so unrealistisch sind, dass es wahrscheinlicher ist, dass spontan ein UFO neben dir landet.

Es werden einige wenige konkrete Sorgen übrigbleiben, die es dann gezielt zu bewältigen gilt. Je konkreter du für dich formulierst, desto effektiver kannst du die Lösung angehen. Such dir dabei am besten Rat von Kommilitonen, Dozenten, Fachschaft, egal wer, Hauptsache du stellst schnell fest, dass du mit deinem Problem nicht alleine bist. Allein diese Erkenntnis hilft oft schon weiter und holt abgehobenen Horrorszenarien auf den Boden der Tatsachen zurück…

Sorge Nummer 2: Konkurrenzkampf

Und Sorge Nummer zwei ist, dass es bald nur Klüg’re gibt, jeder besser dich versteht und dich mehr liebt.

Alle anderen verstehen immer alles. Ich bin als Einzige zu doof dafür. Keine stellt so dumme Fragen wie ich…

Ja, möglich. Aber viel wahrscheinlicher ist, dass die meisten anderen die selben Fragen haben, sich genauso doof vorkommen und sich deswegen, ebenso wie du, keine Fragen zu stellen trauen. Es will sich niemand die Blöße geben und seine Lücken zugeben. Der Konkurrenzkampf ist oft schon mit Blick auf den späteren Arbeitsmarkt enorm. Oft sehen sich Studierende als Einzelkämpfer, verschweigen ihre Sorgen und versuchen, vor den Kommilitonen und Dozenten möglichst unfehlbar zu wirken. Der Druck steigt dabei ins unermessliche. Der Konkurrenzkampf, das ständige messen aneinander und vergleichen miteinander, macht dir das Leben unnötig schwer. Betrachte deine Kommilitonen nicht als Konkurrenten, ihr sitzt alle im selben Boot. Teamwork nimmt dem Einzelnen Druck. Spring über deinen Schatten und rede mit deinen Kommilitonen über deine Sorgen und du wirst dich wundern, auf wie viel Verständnis du unter Deinesgleichen stößt. Es ist dabei erst einmal egal, ob es ein halbwegs ernsthaftes Gespräch auf einer Uniparty ist oder du das Angebot einer Lerngruppe nutzt. Besonders Lerngruppen zeigen dir, dass jeder seine Stärken und Schwächen hat. Neben deinen Kommilitonen als Ansprechpartner gibt es an deiner Hochschule viele Anlaufstellen, die dich unterstützen können, wenn die Sorgen zu groß werden. Auch Familie und Freunde musst du nicht verschonen, gerade wenn es der Konkurrenzkampf unter den Kommilitonen ist, der dich bedrückt. Erzähle ihnen, wie es in dir aussieht, teile deine Sorgen mit ihnen. Das Studentenleben ist bei weitem nicht so rosarot, wie es das gängige Klischee beschreibt. Das dürfen Nicht-Studenten ruhig wissen. Es macht keinen Sinn, den starken Max zu geben und das falsche Klischee damit aufrecht zu erhalten.

Sorge Nummer 3: Motivationsprobleme

Sorge Nummer drei, das ist die Frage: Wie halt ich durch und wie gefällst du mir.

Irgendwann kommt der große Durchhänger, der Frust überwiegt, die Motivation ist im Keller. Du denkst ernsthaft darüber nach, alles hinzuschmeißen. Oder wenigstens die ein oder andere Prüfung zu schieben. Egal, wie sehr du versuchst, deine Sorgen rational anzugehen, sie überrollen dich immer wieder aufs Neue und verschärfen deine Motivationsprobleme von Mal zu Mal. Jetzt ist es an der Zeit, konsequent dagegen zu halten. Und zwar, indem du dein negatives Gedankenkarussell einfach mal umdrehst. Überlege dir ganz bewusst, was du alles schon gemacht hast, um dein Ziel zu erreichen. Welche Schritte hast du schon hinter dir, erfolgreich bewältigt? Welche Stärken und Kompetenzen bringst du mit, die dir die Bewältigung deiner Aufgaben erleichtern? Was macht dir nach wie vor Spaß am Studium? Dabei dürfen ruhig auch die Studentenpartys erwähnt werden, allerdings sollten sie nicht der einzige Punkt auf deiner Liste sein. Am effektivsten und eindringlichsten ist die Beantwortung der Fragen tatsächlich, wenn du deine eigenen Antworten in wenigen Stichpunkten klar formuliert und schwarz auf weiß vor dir liegen hast. Es hilft dir, dein Studium wieder optimistischer zu betrachten, die Motivation zu steigern und die Sorgen rationaler zu betrachten.

Eine ganz konkrete Methode, deinen Motivationsproblemen zu begegnen und jeden Tag mit einer positiven Grundstimmung zu starten funktioniert ganz einfach: Setz dich am Abend hin und beantworte kurz und präzise folgende Fragen schriftlich. Entweder auf einer losen Zettelsammlung oder in einer Art Motivations-Tagebuch.

  1. „Wie lief der heutige Tag?“
  2. „Was war gut?“
  3. „Was kann ich besser machen?“
  4. „Wofür bin ich dankbar?“
  5. „Was möchte ich morgen erreichen?“

Am nächsten Morgen nimmst du den Zettel/das Buch zur Hand und startest mit den positiven Gedanken des Vorabends in den neuen Tag.

Sorge Nummer 4: Zukunftsangst

Und wenn ich es wirklich schaffe, ja, was erwartet man von mir. Ja, das ist meine Sorge Nummer vier.

Zukunftsängste werden dich immer wieder heimsuchen. Besonders, wenn dein Studium dem Ende entgegengeht, und sich eigentlich Erleichterung und Vorfreude breit machen sollte, mischen sich die Sorgen um die Zukunft in deine Gedanken. Die Zukunftsangst dreht sich dann um Berufseinstieg, Bewerbungen, drohende Arbeitslosigkeit, unzureichende Vorbereitung auf die Praxis,… Manche müssen auch über Notlösungen und Alternativen zum Universitätsabschluss nachdenken.

Egal welche Pläne du hast und wie gesichert dir deine Zukunft erscheint, die Zukunftsangst lässt sich in den seltensten Fällen gänzlich ausschalten.

Ein kompetenter Ansprechpartner für reale Sorgen um deine Zukunft ist die Karriereberatung deiner Hochschule. An die kannst du dich jederzeit wenden, wenn du Fragen rund um den Berufseinstieg hast.

Doch auch für deine irrationalen Zukunftsängste gibt es eine einfache aber wirkungsvolle Methode, um ihrer Herr zu werden und eine realistischere, positivere und zuversichtlichere Sichtweise zu bekommen. So unlogisch es erst einmal klingen mag, so lautet doch der Tipp: Male dir deine schlimmste Zukunftsvision aus, entwickle ein Worst-Case-Szenario, verbiete dir sämtliche zufriedenstellende Möglichkeiten. Und ehe du dich versiehst, bist du dabei, Auswege aus der Ausweglosigkeit, Lösungen für Unlösbares und Alternativen zu Alternativlosem zu suchen.

Lässt du dann dieses Worst-Case-Szenario wieder hinter dir, wirst du erkennen, dass dir sogar in diesem Horror Handlungsmöglichkeiten offen bleiben. Du wirst viele deiner Ängste als irrational erkennen und kannst der realen Zukunft getrost ins Auge blicken.

Fazit

Sorgen sind etwas völlig Normales. Sorgen sind irrational. Sorgen sind lähmend. Aber Sorgen sind in den Griff zu bekommen.

In der von uns abgewandelten Form des Liedes von Peter Alexander heißt es:

Ich zähle täglich meine Sorgen, denn ich sorg mich sehr. Wenn ich denk ich schaff das nicht, sorg ich mich umso mehr. Sorge Nummer eins in meinem Leben das ist die Sorge, es wird mir zu viel. Und Sorge Nummer zwei ist, dass es bald nur Klüg’re gibt, jeder besser dich versteht und dich mehr liebt.
Sorge Nummer drei, das ist die Frage: Wie halt ich durch und wie gefällst du mir. Und wenn ich es wirklich schaffe, ja, was erwartet man von mir. Ja, das ist meine Sorge Nummer vier.

Vier allgegenwärtige Sorgen nahezu aller Studenten sind in diese Zeilen gepackt: Lernstress, Konkurrenzkampf, Motivationsprobleme, Zukunftsangst. Ein paar Anregungen, wie du damit umgehen kannst, haben wir dir in diesem Artikel aufgezeigt.

Doch nicht nur Studenten haben Sorgen, Sorgen werden dich dein Leben lang begleiten. Da schadet es nie, rechtzeitig Handlungsmöglichkeiten zu erproben und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Probier unsere Tipps und Tricks aus. Vielleicht klappt es nicht beim ersten Mal und sicher ist nicht jede mögliche Methode auch die Richtige für dich, aber wag dich dran, pack es an und denk immer dran, den anderen geht es auch nicht besser… .

 

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Über den Autor/die Autorin

Ahrina Timido

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