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Sätze von zuhause – nerviger Heimaturlaub

Sätze-von-zuhause – nerviger Heimaturlaub
Geschrieben von Joey

Endlich zuhause – und dann nervige Sprüche!

Immer mal wieder gewinnen die quengeligen Verwandten ihre Diskussionen und du begibst dich auf den Weg in die Heimat. Dabei ist meistens die Hinreise schon ein riesen Act. Buchst du die Bahn nicht Monate im Voraus, kannst du für die Reise dein halbes BAföG für den Monat hinblättern. Die billigere Variante ist da der Fernbus. Dafür, dass du weniger zahlst, bist du allerdings auch mindestens doppelt so lange unterwegs – wenn ihr nicht in einen Stau geratet. Und auch wenn du es dir vorher noch so fest vorgenommen hast, an der Hausarbeit hast du in den 12 Stunden Busfahrt auch nicht weiter geschrieben.

Bist du dann völlig erschöpft zuhause angekommen und hast gefühlt 1000 Fragen beantwortet, fallen auch schon die ersten blöden Bemerkungen. So sehr wir sie auch lieben, meist ist es unsere Omi, die den ersten typischen Verwandten-Satz raushaut, die wir so gerne hören.

Die nervigsten Sätze beim Besuch zuhause

Schön, dass du auch mal wieder zuhause bist!

Nja, ich finde es auch ganz toll…. Die unterschwellige Message „wieso kommst du nicht öfter?!“, wird nicht immer so durch die Blume ausgedrückt wie in diesem Beispiel. Oft sind, gerade die Eltern, etwas direkter: „Du kommst uns echt nicht mehr oft besuchen.“ Hallo, schlechtes Gewissen – auf Wiedersehen, entspannte Zeit zuhause. Naja, immerhin bin ich ausgezogen. In eine andere Stadt. Mehrere hundert Kilometer weit entfernt. Was haben sie denn erwartet? Dass ich jedes Wochenende nach Hause fahre, weil ich kein eigenes Leben habe? Weil ich jetzt Studentin bin und Studenten ja eh nichts zu tun haben?

Quelle: Giphy

Willst du nicht wieder etwas näher zu uns ziehen?

Ich finde es ja schön, dass ich so sehr vermisst werde. Aber das könnte man mir auch einfach direkt sagen. Ohne gleich zu fordern, dass ich von der großen weiten Welt zurück ins absolute Nichts ziehe. Ich glaube nicht, dass ich ausgezogen bin, nur um mich dann nach meinem Studium im Haus neben dem meiner Eltern einzunisten, damit ich meine Wäsche weiterhin zu Mama bringen kann und nicht kochen oder putzen muss. Etwas Freiheit und Selbstständigkeit brauche ich dann doch. Und in diesen Bereichen sind Rückschritte teilweise fatal – finde ich.

Quelle: Giphy

Wir müssen unbedingt was machen!

Dieser Satz kommt für gewöhnlich nicht ausschließlich von den Verwandten, sondern sehr häufig von Freunden, die man noch von früher kennt. Selbst wenn ich nicht Bescheid sage, spricht sich mein Besuch sehr schnell herum in meinem Freundeskreis. Dann trudeln die ersten WhatsApp-Nachrichten ein. Nicht dass ich mich nicht freuen würde, meine Freunde zu sehen! Nur ist es organisatorisch einfach unmöglich, in der kurzen Zeit, die ich zuhause bin, alle zu sehen. Noch dazu kommt, dass wir alle einen wirklich straffen Terminplan haben. Da ist es fast nicht machbar, einen Termin zu finden, der beiden passt – und zerteilen kann ich mich nun einmal nicht.

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Von dir hört man auch nie was!

Von dir ja auch nicht… Ich finde es immer etwas anstrengend, wenn jemand gleich das Vorwurfskarussell anwirft. Es ist so unnötig, denn es geht immer nur im Kreis. Bis es einem der beiden zu blöd wird. Den Fall, dass einer ganz alleine die Schuld an etwas trägt, gibt es nämlich nicht oder äußerst selten. Hätte ich mich gemeldet, hätten wir voneinander gehört. Hättest du dich gemeldet, hätten wir auch voneinander gehört. Ich mache dir keine Vorwürfe deswegen, also fände ich es super nett, wenn du das auch unterlassen könntest. Bitte, danke.

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Hast du schon das Neueste mitbekommen?!

Bei jedem Besuch zuhause werde ich von allen erst einmal auf den allerneuesten Stand gebracht. „Weißt du noch, die Anna, aus der 10. damals? Ja, also, halt dich fest! Die ist jetzt schwanger!“ Noch schlimmer ist allerdings die Oma-Version des Ganzen. „Du weißt doch, der Herbert – also Müller. Der hat nen Sohn, der war mit dir zwei Wochen zusammen in der Kindergartengruppe, den kennst doch bestimmt. Nope, Oma, nope. Tobias heißt der. Tobias Müller. Jedenfalls dessen Vater, der Herbert, der schneidet meiner Nachbarin jetzt immer die Hecke.“ Beim aktuellsten Dorf-Tratsch wird kein Detail ausgespart. Ich habe oft die leise Vermutung, dass eine Stasi-ähnliche Organisation in unserem Kaff am Werk sein muss, denn solch detaillierte Storys kommen ohne Spionage iegentlich nicht aus.

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Wenn du gerade schon hier bist, …

Sätze, die so beginnen, können nichts Gutes bedeuten. Dieser Einleitung folgt nämlich meist ein Befehl, der freundlicherweise in eine Bitte gepackt wurde. „Wenn du gerade schon hier bist, könntest du auch gleich den Rasen mähen!“ „Wo du schon da bist, könntest du die Küche streichen!“ „Da du gerade eh hier bist, könntest du auch gleich das Haus renovieren!“ Widersprechen gestaltet sich hier häufig als schwierig – also heißt die Devise meistens: Augen zu und durch!

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Hast du mein Zeug dabei?

Egal wer mir etwas ausgeliehen hat, schreibt mir vor meinem Besuch zuhause. Ich weiß, ich weiß – die Leute haben ein Recht darauf, ihr Zeugs wieder zu bekommen. Aber gerade bei Mama mit ihren Tupperdosen grenzt das Ganze schon fast an Belästigung. Ich hab’s gecheckt – die Teile sind teuer. So teuer, dass ich sie mir nicht leisten kann. Also lass mir doch bitte eine oder zwei Tupperdosen, liebe Mama.

Quelle: Giphy

Du hast dich ganz schön verändert!

Es ist drei Monate her, seit ich zum letzten Mal zuhause war – aber ja, ich hab mich ja sooooo verändert. Gerade Leute, mit denen man über 20 Ecken irgendwie noch verwandt ist oder Bekannte der Eltern oder Großeltern (die man allesamt nicht kennt, sie einen dafür aber umso besser) bringen diesen Satz ziemlich oft. „Ich würde ja das Gleiche sagen, aber ich kenne Sie leider nicht„, traue ich mich dann meist doch nicht zu antworten. Die Oma-Variante geht schon fast ins Bodyshaming, denn sie bemerkt jede Gewichtsschwankung. „Du hast aber abgenommen! Isst du auch ordentlich, Kind?“ Oder: „Du hast ein bisschen zugelegt seit letztem Mal. Bewegst du dich auch genug?“

Quelle: Giphy

Zuhause ist es doch am schönsten, oder?

Ach Omi, bei dir ist es schön. Aber ob das Kaff hier der schönste Fleck auf Erden ist, wage ich mal zu bezweifeln. Man kann diese etwas gemeine Frage einfach nicht beantworten – zumindest nicht wirklich ehrlich. Also nuschele ich mir mit vollem Mund irgendetwas in den Bart oder sage einfach, dass ich so froh bin, mal wieder zuhause zu sein. Dass mir 3 Tage absolut reichen und ich danach froh bin, wieder in mein Zuhause zu kommen, behalte ich lieber für mich. 😉

 

Welche Erlebnisse und Bemerkungen könnt ihr von eurem Heimat-Urlaub berichten? Wir sind gespannt!

https://studiblog.net/autor-werden/

 

Über den Autor/die Autorin

Joey

Das Leben ist kein Wunschponyschlecken. :)

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