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Gute Vorsätze durchhalten – so schaffst du es!

gute vorsätze fürs neue jahr, mit der frage what do you want to change auf einem zettel
Geschrieben von K B

Gute Vorsätze durchhalten

Das neue Jahr ist gerade einen Monat alt. Und jetzt mal Hand aufs Herz, wie sieht es mit deinen guten Vorsätzen aus? Bis heute konsequent durchgezogen?

Ja? Dann Respekt, weiter so.

Nein? Das ist schade. Deine Entschlüsse haben weniger als 1/12 des Jahres überlebt. Aber keine Sorge, du gehörst zu überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung. Warum es so schwierig ist, gute Vorsätze durchzuziehen, und wie es dir in Zukunft besser gelingen wird, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

 Beliebte „Gute Vorsätze“

Etwa die Hälfte der Bevölkerung startet mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. Mag man der Forsa-Studie „Die guten Vorsätze für 2019“ glauben, ist der häufigste Vorsatz der Deutschen, sich im neuen Jahr weniger Stress zuzumuten (62%). Dicht gefolgt vom Wunsch, mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben (60%).

Dann folgen, die Vorsätze, bei denen die Befragten mehr auf ihre Gesundheit achten wollten (mehr Sport 57%, mehr Zeit für sich selbst 51%, gesünder ernähren 49% und Abnehmen 34%).

An siebter Stelle steht der Vorsatz, im neuen Jahr sparsamer zu sein (32%), gefolgt von guten Vorsätzen zum Medienkonsum (weniger Handy, Computer, Internet 25%, weniger fernsehen 19%)

Den Abschluss der Statistik bilden wieder zwei Gesundheitsthemen (weniger Alkohol 16%, Rauchen aufgeben 11%).

Diese Statistik ergibt sich aus einer repräsentativen Befragung aller Deutschen ab 14 Jahren. Hätten die Forscher ausschließlich Studenten befragt, würden vermutlich solche Vorsätze auch in den Topplatzierungen landen:

  • Regelmäßig die Vorlesungen besuchen
  • Täglich etwas für die Hochschule tun
  • Weniger Netflix, Facebook, Tinder,…

 Charakteristik der guten Vorsätze

Gute Vorsätze zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass du schlechte Angewohnheiten erkannt hast und diese gerne ändern würdest. Das Problem dabei ist, die schlechten Angewohnheiten haben sich im Laufe der Zeit eingeschlichen und verfestigt. Sie lassen sich nicht in einer Nacht ab- oder umstellen, noch nicht mal zu Silvester. Sich „nur“ eine neue Gewohnheit anzueignen ist einfacher, als eine alte zu ändern. Der Grund dafür ist einfach: Ändern braucht mehr Aufwand. Um deine guten Vorsätze umzusetzen, musst du gleichzeitig alte Gewohnheiten überwinden und dir die neuen aneignen. Wie lange es dauert, bis dein guter Vorsatz zu einer alltäglichen Gewohnheit geworden sind, lässt sich nicht allgemein beantworten.  Die Theorie Maxwell Maltz aus den 1950er Jahren besagt, dass es 21 Tage dauert, bis sich seine Patienten an Veränderungen nach einem chirurgischen Eingriff gewöhnt hatten. Viele Berater, Coaches und vor allem findige Buchautoren haben das aufgegriffen, generalisiert und clever vermarktet. Der Glaube an diese 21 Tage ist daher weit verbreitet. Natürlich ist es Unsinn zu behaupten, man könnte jede Gewohnheit in 21 Tagen ändern. Andere Studien berechnen 30 oder 66 Tage. Alle diese Studien weisen wissenschaftliche Mängel auf. Egal, wie lange es tatsächlich dauert, es ist langer Atem und viel Durchhaltevermögen gefragt.

Der lange Atem – Durchhalten! Jetzt ist deine Fähigkeit gefragt, dich selbst zu motivieren.

Stelle dir folgende Fragen: Wie ernst meine ich es wirklich mit meinen guten Vorsätzen? Was verspreche ich mir von der Umsetzung meiner guten Vorsätze? Welche Vorteile bringt es mir?

Lass dich nicht entmutigen. Auch wenn dir niemand definitiv sagen kann, wie lange es dauern wird, bis es dir deine guten Vorsätze zur Selbstverständlichkeit geworden sind, irgendwann werden sie es sein. Ganz sicher. Das Zauberwort heißt wiederholen, wiederholen, wiederholen. Je öfter du etwas machst, desto tiefer prägt sich die neue Verhaltensweise im Gehirn ein. Schreibe deinen Vorsatz auf und hänge ihn gut sichtbar in deinem Zimmer auf. Schriftlich fixiertes erscheint uns Menschen verbindlicher als bloße Gedanken und du machst es dir schwerer, deinen Vorsatz schnell wieder zu verdrängen. Wenn möglich, teile deinen Vorsatz in Teilschritte ein und feiere jeden erfolgreich gemeisterten Teilschritt. Um deine Motivation zusätzlich zu erhöhen, erzähle Familie und Freunden von deinen guten Vorsätzen. Dadurch wird dein Ziel noch verbindlicher und der Erfolgsdruck erhöht sich im positiven Sinne.

Natürlich wirst du ab und zu in alte, gewohnte Verhaltensmuster zurückfallen, aber bleib dran. Lass dich nicht von deinem Ziel abbringen.

Umgang mit dem (vermeintlichen) Scheitern

Vergleichen wir das Umlernen alter Gewohnheiten mit dem Ablegen von Suchtverhalten. Ich weiß, das klingt krass, aber so weit hergeholt ist das gar nicht.

Du hast eine bestimmte Verhaltensweise als störend erkannt und möchtest diese durch eine andere, bessere, Verhaltensweise ersetzen (Weniger Netflix, mehr studienrelevante Recherche. Weniger Fastfood, mehr gesunde Ernährung…). Da stellt sich die Frage, wenn du weißt, dass es anders besser wäre, warum machst du es nicht einfach? Warum scheitern so viele an ihren guten Vorsätzen? Und genau da sind wir beim Vergleich zum klassischen Suchtverhalten. Jede schlechte Angewohnheit dient dir in irgend einer Art und Weise, zumindest in deiner Vorstellung. Rauchen baut Stress ab, Koffein macht dich fit, Internet-Filmchen entspannen dein Hirn… Und wie wir schon am Anfang festgestellt haben, sind eingeschliffenen Gewohnheiten fest in unserem Hirn verankert. Auch wenn du weißt, dass sie nicht gut sind. Ein Rückfall in alte Verhaltensmuster passiert automatisch, ein Durchziehen der neuen, guten Vorsätze erfordert jedes mal wieder Anstrengung und die bewusste Entscheidung für das neue Verhalten.

Es ist wichtig, den guten Vorsatz als Prozess zu betrachten. Rückfälle sind wie beim Suchtverhalten vorprogrammiert und gehören dazu. Es liegt an dir, ob du nach einem „Ausrutscher“ deinen guten Vorsatz für gescheitert erklärst oder ob du dich neu motivierst und langfristig an deinem Ziel dran bleibst. Nicht der Rückfall an sich ist das Problem, das Problem ist, was dein Kopf daraus macht.

Fazit: Durchhalten ist überwiegend Kopfsache

Wir hoffen, du findest in diesem Artikel Denkanstöße, die dir ein Durchhalten erleichtern. Zusammenfassend lässt sich sagen, Durchhalten ist überwiegend Kopfsache. Schlechte Gewohnheiten verschwinden nicht von heute auf morgen. Gute Gewohnheiten entstehen noch viel weniger von alleine. An Gewohnheiten musst du dich gewöhnen, logisch. Und das passiert durch Wiederholungen. Ein Rückfall in alte Angewohnheiten hindert dich faktisch nicht daran, den neuen Vorsatz wieder und wieder anzupacken. Du hast jetzt, Ende Januar zwei Möglichkeiten:

  1. Ok, mein Vorsatz ist nach 1/12 des Jahres gescheitert.
  2. Ok, es gibt Rückschläge, aber ich habe noch 11/12 des Jahres vor mir um meinen Vorsatz umzusetzen.

Du hast die Wahl!

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