Erst war das Abenteuer nur feucht-fröhlich, am Ende dann eher heiß!
Wir lernten uns vor Kurzem bei einer feucht-fröhlichen Faschingsparty in einer kleinen Bar kennen. Es war ein lustiger Abend, beide waren wir mit Freunden unterwegs, beide schon etwas angetrunken. Irgendwie funkte es sofort zwischen uns, das Gespräch ging schnell in eine eindeutige Richtung. Da wir uns nicht sicher waren, ob das Kokettieren mit zweideutigen Anspielungen und Anzüglichkeiten nur an der ausgelassenen Faschingsstimmung und dem Alkohol lag, wollten wir uns auf jeden Fall sehr bald nüchtern wieder treffen. An diesem Abend gingen wir beide brav allein nach Hause.
Kribbeln – am hellichten Tag im Café
Gesagt, getan. Wir verabredeten uns ein paar Tage später völlig nüchtern und am helllichten Tag in einem Café. Wieder fiel es uns nicht schwer, Gesprächsstoff zu finden, wieder kribbelte es gewaltig. Es gibt viele Themen, bei denen wir uns einig sind, wir ähnliche Ansichten haben, gemeinsame Interessen. Beide engagieren wir uns ehrenamtlich in einem Verein, wir mögen beide die selbe Musik und Sport ist uns beiden gleich (un-)wichtig. Alles, was den sexuellen Bereich betrifft, klang absolut vielversprechend und reizvoll. Du machtest kein großes Geheimnis aus deinen Vorlieben, ohne jedoch mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus zu fallen. Andere Themen jedoch sahen wir komplett verschieden. Politische Diskussionen würden wohl regelmäßig in heftigen Auseinandersetzungen enden, so unterschiedlich war unsere Einstellung diesbezüglich.
Allein unsere Unterhaltung war ein Abenteuer
Als ich wieder zu Hause war, ja, auch dieses Mal gingen wir getrennt nach Hause, begann ich ernsthaft darüber nachzudenken, ob das mehr werden könnte, als ein kurzer Flirt. Denn auch unser erstes richtiges Date, ohne Faschingslaune und Bierseligkeit, war unterhaltsam, lustig, spannend, an- und aufregend,…kurz gesagt WUNDERSCHÖN.
Seitdem hörten wir nicht mehr auf, uns Nachrichten zu senden. Der Reiz aneinander ist nicht zu leugnen. Und heute sitzen wir wieder in dem selben Café, die Spannung ist mit Händen greifbar und Funken fliegen zwischen uns.
Wir unterhalten uns über Alltägliches, Sport, Hobbies, Studium. Unverfängliche Themen. Im Kopf spielen sich derweil die wildesten Fantasien ab. Wir sind beide strategisch klug genug, das Thema Politik auszuklammern. An ernsthaften Konflikten ist heute keiner interessiert, zu schlüssigen Argumentationslinien eh keiner fähig. Wir geben uns große Mühe, nach außen den Anschein eines gemütlichen Kaffeekränzchens zu wahren. Doch jeder von uns hat Spaß daran, den anderen durch die Blume wissen zu lassen, dass sich hinter der Fassade Abgründe auftun. Du fragst, ob ich mich noch daran erinnere, was die Frage „Und, was machst du heute noch?“ bedeuten würde. Natürlich erinnere ich mich! Aber die Frage müsste ich doch stellen, wenn ich bereit dafür wäre. Egal, meinst du, du wirst jetzt bezahlen, ich wüsste Bescheid.
Abenteuer im Kopfkino
Ja, ich weiß Bescheid. Was sich immer wieder im Kopfkino abspielt kann man nicht einfach so vergessen. Aber Kopfkino ist Fantasie, heute ist Realität.
Widersprüche toben in mir, eiskalte Hitze, kribbelige Schockstarre, knallrote Leichenblässe. Wie soll ich da irgendetwas entscheiden. Zu spät, die Kellnerin steht da und ich bekomme am Rande mit, dass du tatsächlich bezahlst. Nein, diesmal laufe ich nicht wieder davon, diesmal stelle ich mich dem „unausweichlichen“ Abenteuer.
Ziemlich neben der Spur steige ich in dein Auto. Du machst dir einen Spaß daraus, mich noch mehr zu verunsichern. Langsam ist es aber wirklich genug, es reicht jetzt, du nervst. Ich bin kurz davor, echt sauer zu werden, als du die blöde Frage stellst, ob ich mir das Ganze schon gut überlegt hätte und ob ich mir meiner Sache sicher sei. Mir platzt der Kragen. Nein! Absolut nicht. Überlegen ist nicht mehr seit ich heute dieses saudumme Café betreten habe. Mein Hirn ist im Vorruhestand. Wenn ich ein Mann wäre könnte ich wenigstens sagen, der Schwanz übernimmt die Regie. Aber so, ganz ohne klar definierte Regie, bin ich ziemlich hilflos.
Deine Hand auf meinem Oberschenkel beruhigt mich nicht!
Du lässt meinen Ausbruch amüsiert über dich ergehen, legst mir die Hand auf den Oberschenkel, Nein, es beruhigt Nicht!, und erklärst mir lapidar, ich brauche mir gar nicht einzubilden, dass du jetzt den Regisseur spielst. Ich müsste schon selber wissen, was ich will. Weiß ich aber nicht. Oder anders gesagt, es ist noch zu viel Hirn dabei um zu können, was ich will. Was ich sicher weiß, deine Hand da beruhigt nicht, im Gegenteil, ich wünsche mir, dass sie weiter wandert.
Das tut sie dann auch. Und genau in dem Moment, als wir in den kleinen Schotterweg Richtung Weiher einbiegen, verabschiedet sich wieder ein Stück Resthirn. Ich werde etwas ruhiger und vertraue darauf, dass du schon irgendetwas machen wirst, wenn ich nur lang genug nichts mache.
Quelle: Giphy
Doch es sollte anders kommen. Du parkst das Auto und wir steigen aus. Kaum stehen wir uns gegenüber, öffnen wir gegenseitig unsere Jacken, die Hände wandern unter die Shirts. Deine ungeniert und zielstrebig Richtung Nippel, meine, etwas verhaltener, suchen den Weg deinen Hosenbund entlang und den Rücken hoch. Keiner weiß, wer angefangen hat, beide genießen wir die Berührungen des Anderen. Wir streicheln uns zärtlich, der Reiz wird zu intensiv und ich presse meinen Körper an deinen. Deutlich spüre ich deine Erregung. Ich unterdrücke den spontanen Impuls, dir zwischen die Beine zu greifen. Diesen Schritt sollst du bestimmen. Wenn es ernst wird, kehren dann doch Hemmungen und Verklemmtheit zurück.
„Und, was machst du heute noch?“ Die Code-Frage ist gestellt. Du hast den ersten Schritt gemacht, bitte mach jetzt auch den nächsten. Und den nächsten. Und den nächsten… Ich bin bereit für immer neue Abenteuer.