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Allein reisen – abschreckend oder abenteuerlich?

allein reisen studentin steht vor infotafel am flughafen
Geschrieben von Eli

Für manche bedeutet allein reisen Abenteuer, Aufregung und Adrenalin pur, während anderen eher Angst, Ausgaben und abschreckend in den Sinn kommt. Verbunden mit dem Reisen nur mit sich selbst sind viele A’s – ein paar möchte ich hier näher erläutern und wer weiß, vielleicht erlebst du am Ende einen Aha-Moment.

Allein reisen: Angst vs. Aufregung

Einer der größten Gründe, die Menschen davon abhalten einfach loszuziehen und den Schritt in die große weite Welt zu wagen, ist ihre Angst. Angst davor allein zu sein, Angst davor bei einer Soloreise einsam zu werden. Diese Angst hat durchaus ihre Berechtigung und ist sowohl nachvollziehbar als auch verständlich.

Für eine schüchterne Person, die sich eher scheut auf Menschen zuzugehen und sie anzusprechen, ist es angsteinflößend allein loszuziehen.
All dieser Angst die eigene Komfortzone zu verlassen steht das positive Kribbeln der Aufregung gegenüber.

Die Aufregung neue Menschen kennenzulernen, neue Erfahrungen zu machen, eine neue Kultur zu erfahren. Denn durch das Reisen alleine ist es viel leichter, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Du glaubst das nicht so richtig? Überleg mal, wie so eine Reise abläuft, wenn du mit Freunden oder Familie reist. Ihr werdet viel gemeinsam unternehmen, vielleicht schaut ihr euch Tempel und Museen an, macht eine gemeinsame Wanderung, geht shoppen und abends zusammen essen. Dabei habt ihr immer euch als Gesellschaft und nehmt eure Umgebung deshalb ganz anders wahr, da ihr von euren Reisepartnern abgelenkt seid. Das ist nicht schlecht, nur eben anders.

Allein reisen dagegen zeigt dir, dass du eben nicht allein bist. Dort draußen sind so viele andere Soloreisende, die sich zwar für eine Reise allein entschieden haben, jedoch nicht für die Einsamkeit. Das heißt auch diese Menschen suchen den Kontakt und den Austausch mit anderen, mit Alleinreisenden wie dir. Um das ganze etwas einfacher zu gestalten, empfiehlt es sich beim allein reisen in Mehrbettzimmern von Hostels unterzukommen, so kommt man ganz leicht in Kontakt mit Gleichgesinnten.

Angst ist nicht schlecht, sie macht dich vorsichtig und schärft deinen Verstand. Höre ruhig auf dein Bauchgefühl, wenn du mit anderen in Kontakt trittst – aber scheu dich nicht davor. Die Welt ist voll von lieben Menschen, die einem nur helfen wollen.

Allein reisen: Abschreckend vs. adrenalindurchflutend

Allein in ein völlig fremdes Land zu reisen kann abschreckend klingen. Man muss alles selbst organisieren, hat keine Hilfe von jemand anderem, muss sich um alles selbst Gedanken machen und auf langen Busfahrten oder Flügen hat man niemanden zum Quatschen.

Außerdem kann man all die Erlebnisse mit niemandem teilen und das lässt sie nur halb so schön erscheinen. Man weiß nicht was einen erwartet und hat keine vertraute Schulter, an die man sich zwischendurch anlehnen kann.

Andererseits genießt man allein eine komplett andere Wahrnehmung und sieht die Welt wie durch andere Augen. Du schenkst deine Aufmerksamkeit nicht deiner Begleitung, sondern konzentrierst dich auf die Umgebung, die Menschen, die andere Kultur und die Fremde. Gerüche nimmst du viel intensiver wahr – das Meer schmeckt salzig auf deinen Lippen und der Rotwein in dem kleinen niedlichen Restaurant in Italien schmeckt fruchtig-süß nach einer lauen Sommernacht. Farben strahlen dir entgegen, sodass dir die Bilder in Reisekatalogen irgendwie blass vorkommen.

Du bist nicht allein in den Gassen zu deinem Hostel unterwegs – folgt dir diese Person hinter dir? Während einer Erkundungstour durch die Stadt lässt du dich von den Eindrücken leiten und plötzlich stehst du in einem einsamen Viertel und hast keine Ahnung, wo du bist und wie du zurückfindest. Nach einigen Monaten merkst du, wie sich dein Budget schmälert, du aber noch weiterziehen möchtest. Diese Situationen sind Beispiele, wie sie dir widerfahren können, aber nicht müssen.

Auf Reisen trifft jeder auf andere Herausforderungen. Meistens sind das keine rosigen Situationen, doch die wertvollsten Erfahrungen sind die, aus denen wir etwas lernen und gestärkt hervorgehen. An den Herausforderungen, denen wir uns stellen, Problemen, mit denen wir konfrontiert werden, wachsen wir und lernen uns selbst besser kennen. Du wirst überrascht sein mit was du alles fertig werden kannst und wie du deine Herausforderungen meistern wirst.

Trau dich! Die Welt ist zu schön, als dass du dich von deinen Zweifeln, Vorurteilen und Sorgen anderer davon abschrecken lassen solltest, sie dir anzusehen.

Allein reisen: Ausgaben vs. Abenteuer

Allein reisen und leben kann Luxus sein und Luxus ist bekanntlich teuer. Eine Reise allein bedeutet, dass du dir die Übernachtungskosten mit niemandem teilen kannst und da kann ein Hotelzimmer plötzlich zum Luxusgut werden. Auch die Verpflegung ist umständlicher und unter Umständen kann sie dein Reisebudget erheblich schmälern, da du auf den Kosten allein sitzen bleibst.

Allerdings gibt es sehr viele Möglichkeiten, auch mit kleinem Reisebudget viel zu erleben und nicht auf gutes Essen verzichten zu müssen. Airbnb, Couchsurfing und Mehrbettzimmer in Hostels bieten kostengünstige Alternativen zu teuren Hotelzimmern und bei Hostels ist manchmal sogar das Frühstück dabei.

Hinzu kommen all die Abenteuer, die du auf diese Weise nur allein erleben wirst. Bedingt dadurch, dass du die Kosten für Unterkunft mit niemandem teilen kannst, probierst du vielleicht mal Couchsurfing aus. Wenn du bei jemandem aus der Region auf dem Sofa schläfst, erfährst du Land und Leute nochmal über einen völlig anderen Weg und auf eine Weise, die dir mit einer Begleitung verwehrt geblieben wäre. Denn Couchsurfing und per Anhalter fahren sind Abenteuer, die man einfacher allein durchlebt als zusammen, da die Erfolgschancen deutlich höher sind für Alleinreisende. Wer hat schon zwei Sofas zuhause, die er Reisenden anbieten kann?

allein reisen - student springt am sandstrand im hintergrund das türkise meer

Arschtritt statt Affentheater

Konntest du nun einen Aha-Moment erleben? Wenn nicht, dann sieh dies hier als mentalen Arschtritt, als Aufforderung deine Wunschreise allein anzutreten, dich auf dich selbst einzulassen und mehr über dich und die Welt herauszufinden. Verzichte auf das Affentheater, dich mit einer anderen Person über alles abstimmen zu müssen – was gibt’s zu essen, wo geht es als nächstes hin, was machen wir heute? Genieße die Ruhe und dass all die Entscheidungskraft bei dir liegt und nun: Ab in die Welt!

Brauchst du noch ein wenig Starthilfe für dein Backpacking Abenteuer? Dann schau dir die Masterclass von Backpackertrail an. In der erfährst du wertvolle Tipps und lernst die besten Hacks zum allein reisen, sodass dein aufregendstes Abenteuer voller Adrenalinkicks wird.

Wanderlust – warum Reisen für uns wichtig ist

Auf das Alleinsein!

Über den Autor/die Autorin

Eli

"Es ist unweise und fruchtlos, sein Glück in der Meinung anderer zu suchen."