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Mein Lieblingsort: Draußen im Grünen auf der Almwiese

Almwiese mit Bergpanorama zum Artikel Mein Lieblingsort: Draußen im Grünen auf der Almwiese
Geschrieben von Stefan E

Mein Lieblingsort liegt hoch in den Bergen draußen im Grünen. Eine Almwiese mit frisch duftenden Blumen. Neben mir grasen ein paar Pferde. Genüsslich mampfen die Stute und ihr Fohlen das saftige Gras. Hinter ihnen liegt ein Bergsee mit glasklarem Wasser, der zu einer Abkühlung einlädt. Eine hohe, schroffe Gebirgswand umgibt diese paradiesische Szene. Herrlich, oder? Vielleicht schon fast ein wenig kitschig? Egal, ich finde es toll! Aber Moment einmal, diese Almwiese war nicht schon immer mein Lieblingsort. Bis vor kurzem habe ich derartige Orte sogar verabscheut, was vor allem an deren luftiger Höhe gelegen hat. Also zurück auf Anfang:

Von klein auf wurde ich in die Berge verschleppt.

Die jährlichen Familienurlaube führten zu den österreichischen Kalkalpen, den Lienzer Dolomiten, zu der Hohen Tauern und so weiter. An dieser Stelle brauche ich die Liebe meiner Eltern zu österreichischen Gebirgen wohl nicht näher erläutern. Jeden Morgen wurde der Wanderrucksack gepackt und dann hieß es „Auf geht´s!“. Nach meinem Geschmack (ich war in dieser Zeit zwischen 7 und 13 Jahre alt) waren die Wanderungen einfach zu lang, zu steil, zu anstrengend und vor allem viel zu langweilig. In diesem Alter hat man schließlich noch kein Gespür für diese paradiesische Idylle der Berge. Dass das Trinkwasser alle war, ich wahnsinnig Durst hatte und die nächste bewirtschaftete Alm noch gefühlte drei Tagesmärsche entfernt lag, hat meine Begeisterung am Wandersport verständlicherweise nicht gefördert. Das führte dazu, dass ich mit 13 Jahren, am letzten Tag des Urlaubs, die Wanderschuhe auszog und geschworen habe, dass die Dinger nie wieder an meine Füße kommen würden. Doch daraus wurde leider nichts…

Mein Freund und die Almwiese

Das Schicksal hat mir einen Freund beschert, dessen Liebe zu den Bergen ähnlich groß war wie die meiner Eltern. Nachdem ich meinen Willen zwei Jahre lang durchsetzen konnte und wir unseren Urlaub am Meer verbracht haben, ließ ich mich überreden, es doch noch mal mit den Bergen zu versuchen. Ein Trauma kann man ja schließlich überwinden, meinte mein Freund. Und wenn wir ehrlich sind: Das Essen konnte in Österreich im Vergleich zur Türkei nur besser schmecken. Also packten wir unsere Taschen und los ging´s. Dieser Urlaub wurde überraschenderweise zu einem echten Aha-Erlebnis für mich. So sehr ich mich auch dagegen wehrte – ich musste meine Berge-Phobie aufgeben. Die Begeisterung meines Freundes ging auf mich über und so fuhr ich jeden Morgen voller Vorfreude mit der Seilbahn bis ganz nach oben, um von dort aus eine Wanderung zu den Berggipfeln zu starten. Oben auf dem Gipfel fühlte ich mich stark und war stolz auf meine sportliche Leistung. Solche Gefühle waren mir als 13-Jährige wohl einfach noch fremd. Eine dieser Wanderungen führte mich zu der wunderschönen Almwiese. Und als ich vor der wunderbaren Bergkulisse auch noch Pferde entdeckte, war es um mich (als absolute Pferdeliebhaberin) einfach geschehen. Auch wenn ich diese Wiese erst vor kurzem zu meinem Lieblingsort erklärt habe, hat sie diesen Titel mehr als verdient. Schließlich hat sie mir geholfen, mein Trauma zu überwinden. Danke liebe Almwiese!

Quellenangabe: Titelbild Pixabay

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Stefan E

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