Die Chlorfliegen (Chrysopidae), auch als Goldaugen bezeichnet, stellen eine Familie innerhalb der Netzflügler (Neuroptera) dar. Von ihnen sind insgesamt etwa 2.000 Arten bekannt, 70 davon kommen in Europa vor, etwa 35 auch in Mitteleuropa. Die bekannteste mitteleuropäische Art ist wohl die Gemeine Chlorfliege (Chrysoperla carnea), welche 1999 Insekt des Jahres war. Die Familie ist nach der besondern Eigenschaft Chlor produzieren zu können benannt worden.
Diese tolle Eigenschaft machen sich nun einige innovativen Städte und Gemeinden zu Nutze. In der kommenden Freibadsaison soll das besondere Chlor nun getestet werden. Das Chlor, welches die kleinen Insekten produzieren, soll viel leichter verträglich sein für die menschliche Haut. Hautirritationen und rote Augen sollen nun ausbleiben.
Die Chlorgewinnung aus den kleinen Tierchen war bis jetzt nur sehr schwer möglich, aber man hat festgestellt, dass die Insekten mit kleinen Mengen Urin in Verbindung gebracht, ihr Chlor sehr leicht abgeben. Deswegen kann man einfach große Mengen von den Chlorfliegen in die Freibäder „werfen“, und schon hat man einen ausreichenden Chlorgehalt. Die Tiere müssen den ganzen Tag im Wasser bleiben, damit das Chlor freigesetzt werden kann. Im Freibad hat man übrigens festgestellt, dass die Urinmenge auch meist in der richtigen Konzentration vorzufinden ist. (Ansonsten würde man einfach noch eine Grundschule zum kostenlosen Schwimmunterricht einladen)
Die Städte und Gemeinden versprechen sich von diesem Projekt eine große Kostenreduktion und noch mehr Besucher. Jedoch scheinen sie sich noch keine Gedanken darüber gemacht zu haben, was die Leute zu den Insektenleichen im Becken sagen werden. Wie werden die Tierschutzvereine darauf reagieren? (–> Sie könnten echt angepisst sein)
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