Studentencampus

Fachhochschule vs Universität

Fachhochschule vs Universität
Geschrieben von K B

Viele frisch gewordene Abiturienten stellen sich häufig die Frage wie es nach der 12. beziehungsweise 13. Klasse weitergehen soll. Legt man ein Auslandsjahr als Work and Travel ein? Beginnt man mit einer Ausbildung? Oder fängt man gleich mit einem Studium an Fachhochschule oder Universität an?

Eine schwere Entscheidung

Ich entschied mich für all diese Wege. Zunächst legte ich in Kanada (Vancouver) ein Auslandsjahr ein, arbeitete und reiste durch das ganze Land. Danach entschied ich mich für eine Ausbildung zum Automobilkaufmann und studierte anschließend an einer Universität, wechselte jedoch nach drei Semestern auf die Technische Hochschule in Deggendorf.

Wenn man nun vor der Entscheidung steht zu studieren, stellt man sich häufig die Frage (zumindest war es bei mir der Fall), ob es besser sei an einer Fachhochschule oder an einer Universität zu studieren. Und hierbei möchte ich euch gerne meine persönlichen Erfahrungen mitteilen, die euch eventuell bei der Entscheidung helfen können.

Nach der Ausbildung überlegte ich, welcher Studiengang für mich persönlich fördernd wäre und traf die Entscheidung, dass ich auf meine kaufmännische Ausbildung aufbauen sollte. Deshalb entschied ich mich, Betriebswirtschaft zu studieren. Nun stellte ich mir die Frage, Fachhochschule oder Universität? Dabei versuchten mich meine damalige Freundin und einige Kumpels zu überzeugen, dass ich mich für einen Platz an der Universität Passau bewerben soll. Ich hatte mich zwar für einige Fachhochschulen und Universitäten eingeschrieben und dachte mir…naja schauen wir mal was an Zusagen so zurückkommt. Und es kamen auch für alle eingeschriebenen Unis und FHs Zusagen. Wie sollte ich mich nun entscheiden? Bauchgefühl? Auf bereits studierende Freunde achten? Oder die Entfernung zur Heimatstadt als Faktor berücksichtigen? Dabei kam mir dann die Idee, dass ich einfach von Uni zu Uni und Fachhochschule zu Fachhochschule fahre und mir einen persönlichen Eindruck vor Ort und vor allem vom Campus machen soll. Gesagt, getan.

Ich verliebte mich sofort in den Passauer Campus, die schöne Inn-Wiese und die tolle Altstadt. Hinzu kam noch, dass meine Freundin und Freunde dort studierten und die Heimatstadt lächerliche 60 km entfernt war. Ich freute mich wie ein kleiner Junge auf den ersten Tag an der Uni.

Mein Start an der Uni

Dieser kam dann auch und ich stellte sehr schnell fest, dass es komplett anders ist, als ich es mir jemals vorstellen konnte. Vielleicht lag es daran, dass ich 12 Jahre bis zum Abitur in einer normalen Klasse von ca. 25-35 Schülern war und dies auch in der Berufsschule der Fall war. An der Universität hingegen, standen 800 Studenten vor meiner Nase und ich war total überfordert zu wem man da am besten hingehen sollte. Je länger man überlegte und wartete, desto mehr Grüppchen hatten sich gebildet und am Ende stand ich nun alleine da.

Hinzu kam noch, dass nicht einmal ein Platz für mich frei war, sodass ich mich die ersten Vorlesungen auf die Treppen setzen musste und beinahe gar nichts verstand was die Professorin da von sich gab. Die darauffolgenden Tage beziehungsweise Wochen waren ebenfalls nicht so prickelnd, da man an der Uni oftmals organisatorisch allein dastand und sich hinten und vorne nicht auskannte. Aber nach einigen Wochen hat man dies auch mal überstanden. Die Vorlesungssäle waren zwar immer noch überfüllt, aber wenn man 30 Minuten vor der Vorlesung ankam, hatte man einen sicheren Sitzplatz ergattert….nun durfte man sich wünschen nicht auf Toilette zu müssen. Mir persönlich machte das Studium dort wenig Spaß, alles war sehr mathematiklastig, unpersönlich und overcrowded.

Es wird aussortiert

Es ging der Ruf um, dass die Uni in den ersten Semestern ausmistet und die Besten sozusagen überleben. Verpasste man irgendeine Frist (beispielsweise Prüfungsanmeldung), gab es keine Gnade oder Ausnahme. Einige hatten vergessen ihre Studiengebühren fristgerecht zu überweisen und wurden somit rausgekegelt und exmatrikuliert. Das Personal war ebenfalls sehr unfreundlich…naja wem kann man es verübeln wenn ein einzelner Mitarbeiter für den ganzen Studiengang BWL zur Verfügung stand. Ich fühlte mich nicht mehr wohl, obwohl ich die Prüfungen mit ach und krach bestanden hatte und das obwohl ich von früh bis nachts 2 Uhr in der Bibliothek versuchte mir den Stoff in meinem Kopf zu knallen.

Mein Wechsel auf die Fachhochschule

Deshalb entschied ich mich auf die Fachhochschule zu wechseln… und das war die beste Entscheidung meines Lebens. Es war komplett anders, alles war familiärer. Unser Studiengang bestand aus 120 Studenten. In den ersten Wochen des Studiums gab es ,,die Tage der Orientierung“, bei der man Professoren und Kommilitonen näher kennenlernen durfte und bei der vor allem Teambuildingmaßnahmen betrieben wurde. Es herrschte von Anfang an ein tolles Klima, und man hatte ein Zugehörigkeitsgefühl. Es gab ausreichend Tutoren zur Verfügung, die immer für einen da waren und von denen man wichtige Informationen, Tipps und Tricks erhielt. Man lernt hier nicht nur wissenschaftliche Inhalte kennen, sondern wie es wirklich in der Realität, beziehungsweise im Arbeitsleben abläuft. Die Professoren haben ausreichend Zeit für einen und beantworten dir alle Fragen, und bereiten einen bestens auf die Prüfungen vor. Dies war an der Universität nicht der Fall.

Ein weiterer Punkt ist auch noch zu erwähnen. Falls man mit dem Lernen nicht rechtzeitig fertig wird für ein Fach, kann man an der THD 5 Werktage vor der Prüfung sich noch abmelden für das jeweilige Fach (ansonsten hat man einen Fehlversuch, wenn man nicht antritt). An der Universität musste man das sechs Wochen vorher wissen!!! Und da stellt sich die Frage, woher man sechs Wochen vorher wissen kann, ob man mit dem Lernen hinkommt oder nicht?

Alles in allem sind das meine Erfahrungen gewesen und jeder sollte seine selbst machen, jedoch kann ich euch den Rat geben, wenn ihr Mathematikfanatiker seid und wissenschaftlich arbeiten möchtet, ist die Universität das Richtige. Wenn ihr jedoch mehr Wert auf einen Praxisbezug legt und euch eher in familiären Verhältnissen wohler fühlt, dann ist die THD die beste Entscheidung.

Ein kurzer Einblick in Fachhochschule und Uni

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Quelle: THD Deggendorf

 

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Quelle: Uni Passau

 

 

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K B