Studentenbeiträge

Gatsbying – wieder mal ein Dating-Trend

Bild einer Frau aus den 20ern zum Thema Gatsbying als Datingtrend
Geschrieben von Redaktion

Was wäre unser Leben nur ohne neue Dating-Trends? Es wäre angenehmer und viel entkrampfter – wahrscheinlich. Geht aber nicht. Denn wir müssen einfach in immer kürzer werdenden Abständen einen neuen Trend ausrufen. Und deshalb erfinden wir für schnell aufkommende und noch schneller wieder abklingende Phänomene gern neue Namen. In diesem Fall ist es das „Gatsbying“

Einen liebevollen und zuverlässigen Partner zu finden, ist eines unserer wichtigsten Bedürfnisse. Wer bleibt schon gern allein! Heute ist die Suche nach der ultimativen Beziehung in jeder Hinsicht einfacher geworden. Datíng funktioniert nicht mehr nur in der realen Welt. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir das Kennenlernen dem Zufall überlassen mussten. Früher haben wir uns irgendwie im Büro, auf der Straße oder im Supermarkt getroffen. Heute gibt es – Social Media sei Dank – ganz andere Möglichkeiten, Instagram zum Beispiel oder Dating Apps. Weil sich die Gesellschaft und unser Verhalten rasend schnell verändern, ändert sich auch die Art und Weise, wie wir uns in den sozialen Medien begegnen. Gute Beispiele dafür sind das Ghosting oder das Orbiting. Es liegt also in unserer Verantwortung, wenn sich jemand, der gelangweilt ist, einen neuen Trend ausdenkt.

Wie eben beim „Gatsbying „. Auch dieser Trend drückt unserem Gebaren auf Social Media ein Etikett auf. Namensgeber ist in diesem Fall das gleichnamige Buch des amerikanischen Erzählers von F. Scott Fitzgerald und der danach entstandene Film. Der verliebte Jay Gatsby möchte darin seine Angebeteten, Daisy Buchanan, beeindrucken. Weil er dafür jedoch viel zu schüchtern ist, buhlt er einfach mit viel Tam Tam um ihre Aufmerksamkeit. Und weil wir kreativ sind, machen wir es ihm einfach nach und posten auf Instagram Bilder, mit denen wir unserer eigenen „Daisy“ imponieren.

Die Auswahl ist groß: Katzenbilder gehen immer, Fotos von uns beim Sport oder mit einem 3-Gänge-Menü auch. Das haben wir selbstverständlich selbst gekocht. Werden die Fotos vom Objekt unserer Sehnsucht gelikt oder kommentiert, geht das „Gatsbying“ richtig los. Nun posten wir ausschließlich Katzen, Hanteln und Menüs. Mit viel Glück schreibt uns er oder sie und tut all das, was wir uns nicht wagten. Und wir mussten noch mal ein Wort schreiben. Gefällt und jemand, sind wir dazu sowieso nicht in der Lage. Nicht einmal in einem visuellen und damit geschützten Raum.
Okay, dieses Verhalten ist menschlich. Ein Trend sollte es nicht werden. Sich per „Gatsbying“ ängstlich hinter Fotos zu verstecken, bringt uns keine neue Beziehung und glücklich macht es uns auch nicht.

Ein weiterer Trend ist das sogenannte Love Bombing

https://studiblog.net/2018/08/22/love-bombing-beziehung-druck/

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