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Die 5 Phasen des Hausarbeiten Schreibens- eine Anleitung zum Nicht nachmachen

Hausarbeiten schreiben: Die 5 Phasen, die jeder durchmacht
Geschrieben von BubblegumBitch

Es ist ein Schicksal, das leider die meisten Studierenden irgendwann ereilt. Selbst die Studierenden, die naturwissenschaftlichen oder technischen Studiengängen nachgehen, müssen früher oder später Ausarbeitungen, Praktikumsberichte oder Bachelorarbeiten schreiben. Alle, die eine Geisteswissenschaft studieren, haben sowieso verloren. Jedes Semester stehen mindestens drei Hausarbeiten an und das neben den obligatorischen Essays und Mappen. Hausarbeiten sind für Studierende das, was es ihnen unmöglich macht, ihre so genannte vorlesungsfreie Zeit zu genießen. Falls ihr gerade in dieser Lage seid, kommt hier die perfekte Anleitung zum (nicht) nachmachen.

1. Nicht wahr haben wollen

Die erste Phase beginnt bereits, wenn man zum ersten Mal von Kommilitonen hört, dass zu diesem Seminar eine Hausarbeit gehört. Man hört diesen Satz zwar, aber blendet ihn direkt wieder aus und packt ihn ins Unterbewusstsein zu anderen Pflichten wie „dringend die Pfandflaschen wegbringen“ und Ratschlägen wie „endlich anfangen semesterbegleitend zu arbeiten“. Steht das Ende des Semester dann vor der Tür fällt es einem siedend heiß ein: Da war ja noch was … eine Hausarbeit. Man braucht ein Thema! Jetzt ist guter Rat teuer, denn es gibt nur noch eine Sprechstunde, in der man alle Details abklären kann.

Google hat uns auch schon alle Referate dieses Semester gerettet, also sucht man mithilfe dieser Suchmaschine nach Themen, die schon einmal bearbeitet wurden. Mit viel Glück stößt man bei diesem Erstversuch auf eine komplette wissenschaftliche Ausarbeitung zu einer Thematik. Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit ein Thema zu wählen, bei dem es viel Literatur gibt und man viel zitieren kann. Ist die Hürde der Sprechstunde (bei völliger Ahnungslosigkeit vorgeben man wisse wovon man spreche) genommen und das Thema angemeldet, vergisst man automatisch, dass die Hausarbeit existiert und geht zurück in den Anfangsmodus der Entspanntheit.

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2. Ärger

Zwei Wochen vor Abgabe erinnert einen ein unsäglicher Streber an die Hausarbeit und man beginnt, sich selbst, die Welt im allgemeinen und die Uni im Besonderen zu hassen. Man hat schließlich eine Woche in Amsterdam eingeplant und danach wird man vermutlich erst mal drei Tage brauchen, um wieder klar zu kommen. In dieser Phase wird man überaus ärgerlich und gereizt sein. Mit jedem Tag, der vergeht und keine Worte zu Papier gleiten, steigert sich dieser Ärger. Man fragt sich, wieso man die blöde Hausarbeit überhaupt angemeldet hat, da man sie doch auch nächstes Semester hätte schreiben können. Man fragt sich, wofür Hausarbeiten gut sein sollen und wieso man nicht eine Ausbildung macht, da man ja eigentlich auch eher praktisch veranlagt ist.

Dazu kommt noch, dass der Streber jeden Tag fragt, wie weit man denn ist und Fragen stellt, auf die man selber niemals gekommen wäre, z.B. ob man Querverweise einbauen darf. Man googelt Querverweise und beschließt etwas trinken zu gehen. Dieses theoretische Schreiben ist auch eher für Menschen ohne Sozialleben gedacht, denkt man beim fünften Bier in der Kneipe fünf Tage vor Abgabe. Man stürzt noch ein Bier herunter und fängt an, fremde Menschen anzupöbeln. Warnhinweis: Studierende, die in dieser Phase des Hausarbeiten Schreibens sind unbedingt meiden! Verletzungsgefahr!

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3. Verhandeln

Nun hat man also seine ganze Wut heraus gelassen und wird langsam ängstlich. Was wenn man es nicht rechtzeitig schafft, etwas zu schreiben? Wie viele Versuche hat man denn noch für diese Hausarbeit? Ist das gleiche nicht schon mal letztes Semester passiert und man hat sie nie abgegeben? Man beschließt sich an denjenigen zu wenden, der einem das alles eingebrockt hat: Gott.

  • Wenn ich heute der alten Frau über die Straße helfe, dann fällt ein Ghostwriter vom Himmel.
  • Wenn ich diese Woche nicht einmal fluche, dann finde ich doch noch eine fertige Arbeit im Internet.
  • Wenn ich meinem Mitbewohner ein Bier mitbringe, schreibt er mir eine Seite.
  • Man beginnt auch mit sich selbst zu verhandeln. Wenn ich heute drei Seiten schreibe, darf ich danach drei Joints rauchen.
  • Wenn ich endlich die Literatur aus der Bib hole, darf ich mir danach eine Pause im Bett gönnen.
  • Wenn ich das Deckblatt mache, darf ich danach eine Folge Game of Thrones gucken.

Diese  Phase ist tricky, da aus der Pause im Bett meist ein Mittagsschlaf wird und aus der Folge GoT eine Staffel.

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4. Depressive Phase

Aus diesem Grund folgt darauf auch Phase vier: Depression. Dabei meine ich natürlich nicht eine wirkliche Depression (diese sollte man nicht verharmlosen). Allerdings zeigen sich ähnliche Symptome. Man verlässt das Haus nicht mehr, verbringt viel Zeit in seinem Zimmer und besonders im Bett. Man weint plötzlich los und fühlt sich die ganze Zeit irgendwie traurig aber weiß gar nicht so genau, warum eigentlich. Die meisten Freunde/innen wollen in dieser Zeit nichts mit einem zu tun haben und die einzigen Freunde, die einem noch bleiben, sind der Pizzabote und die Kaffeemaschine. Alles, was man jetzt schreibt, ist irgendwie unzulänglich und äußerst redundant. Nichts gefällt einem so richtig und man ist unzufrieden mit sich selber. Man schiebt das ganze immer weiter auf und beschäftigt sich mit den Seitenrändern und der Schriftart bis der Abgabetermin eintritt.

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5. Akzeptanz

Hier scheiden sich die Geister. Es gibt Variante eins: Studierende, die nun endlich akzeptieren, dass sie arbeiten müssen und die nun eine ganze Nacht lang Sätze aus Büchern abschreiben und in eine andere Reihenfolge bringen. Vielen fällt zwar am nächsten Morgen auf, dass sie den Namen des Dozenten auf dem Deckblatt falsch geschrieben haben, aber die Hauptsache ist, dass sie ein gedrucktes Exemplar ihrer nächtlichen Arbeit in ein noch schnell am Bahnhof bei McPaper gekauftes Hefterchen zwängen und in das Fach ihres Betreuers werfen können.

Variante zwei ist weit verbreitet und nennt sich ebenfalls Akzeptanz. Die Akzeptanz, dass man die Hausarbeiten halt nächstes Semester noch einmal angehen muss, aber dieses Mal dann richtig. Nächstes Semester wird eh alles anders, denkt sich diese Art Studierender und legt sich wieder ins Bett.

hausarbeit
Ich hoffe euch hilft diese Anleitung weiter, wenn ihr auch gerade dabei seid, eine Hausarbeit zu schreiben. Pro Tipp: Backups machen. Jeder kennt ja die Geschichte von dem Mädchen, das ihren Laptop, auf dem ihre Bachelorarbeit war, in der Bahn vergessen hat…

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Über den Autor/die Autorin

BubblegumBitch

Ich hab versucht, das Doppelleben abzubrechen, doch bin gefangen in einer Welt zwischen Hörsälen und Abstürzen auf Clubtoiletten. Kann mich nicht entscheiden, ob Hausarbeiten oder Backpacking, Kaffee in der Bibliothek oder Tequila Shots auf Festivals. Bin hin-und hergerissen zwischen Klausurenphase und Nebenjob, WG-Partys und Referaten.

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