Studentenalltag

Kein Biounterricht mehr an deutschen Schulen- jetzt spinnen sie total

Geschrieben von Andre

Noch steht es nicht fest, aber laut eines Artikels der Welt, plant die Landesregierung Baden Württembergs, die naturwissenschaftlichen Fächer abzuschaffen. Statt 2 Stunden Bio gibt´s dann nur noch 1.5 und zwar im übergreifenden Fach „Naturphänomene und Technik“. Das hört sich zurecht nach einer Mischung aus Peter Lustig und Waldorfschule an.

Allen voran der ehemalige Biologielehrer und Minister Winfried Kretschmann. Umstrittene Themen wie Pränataldiagnostik und Klonen sollen aus dem Lehrplan verschwinden. Die Wissenschaftler sind (zum Glück!) gegen eine Einführung dieses Unterrichtsfaches: „Manche seiner Erstsemester könnten schon heute einen Lurch nicht von einer Eidechse unterscheiden, wettert der renommierte Saurierforscher und Leiter der geowissenschaftlichen Abteilung des Naturkundemuseums in Karlsruhe, Eberhard Frey.“ Zum Glück ist die Änderung zunächst „nur“ für die Klassen 5 und 6 geplant, aber die Richtung, in die das geht, ist klar.

Das Beste kommt aber noch: Das neue Fach darf auch von anderen Lehrern unterrichtet werden, denn das Fach „Naturphänomene“ kann man nun mal nicht studieren. So macht der Chemiker jetzt einfach Biologie mit.
Wer sich weiter für die Diskussion auf politischer Ebene interessiert, kann sich detaillierter in dem Welt Artikel informieren.
Fehlt eigentlich nur noch, das die Sprachen mit dem Fach Geschichte unter „Lach und Sachgeschichten“ zusammengefasst werden 😉

Bildquelle: Flickr

Über den Autor/die Autorin

Andre

Studiblog Team.

4 Kommentare

  • Mir fehlen die Worte…
    …Nein, nicht ganz, also:

    Wie solch eine Idee geboren wird, das wäre interessant, doch tut hier nichts zur Sache. Ich habe selbst viele schlechte Ideen. Umso mehr Relevanz hat allerdings die Frage nach dem geeigneten Umgang mit jenem Geistesblitz, sowohl auf persönlicher, als auch auf der Ebene von Befürwortern und Gegnern.

    Ich unterstelle wohlwollend allen Beteiligten die uneingeschränkte Mündigkeit, zum Zeitpunkt des ersten Kontakts mit diesem Schreckgespenst und frage offen, welche Gegebenheiten den folgenden individuellen Umgang mit ihm eingeleitet haben. Der erste Eindruck, der erste Gedanke, die erste Entscheidung – wir merken in unserem täglichen Leben, dass hierdurch signifikant häufig eine Kausalitätskette entspringt, aus der ein Ausbruch nicht unbedingt leicht fällt – fern ab davon, in welche Richtung wir den ersten Schritt gesetzt haben.

    Dennoch gibt es für den Interessierten viele Möglichkeiten der Reflektion. Es ist zum Einen ein durchaus sinniges Unterfangen zunächst zu denken, bevor man den Mund aufmacht. Andererseits sind Ideen ein menschliches Geschick und demnach subjektiv richtig oder falsch. Deswegen ist Schweigen nicht endgültig immer gleich Gold – es sei denn, man bekommt es in dieser Form vergütet und hat damit abgeschlossen wirklich etwas erkennen zu wollen.

    Wirklich etwas erkennen zu wollen, was hilft das schon? Nun, Augen auf, umschauen, sich in diesem Kontext versuchen zu überlegen, wo das alles herkommt.

    Wer der Meinung ist…ja, hey, es bringt tatsächlich etwas, das Erkennen, sprich, das ganze Wissenschaftszeugs…der ist meiner Meinung.

    Wer anderweitig denkt, kein Problem, auch nicht schlimm, ich bin tolerant, aber erwarte auch Toleranz. Also bitte, Höhle bauen, wenns nicht klappt bis zum Tod auf die selbe Art weiter probieren, nichts erkennen und irgendwo hingehen, wo keiner gestört wird. Ich werde dabei sicherlich auch nicht stören. Solche Negativbeispiele brauchen wir nicht, denn wir können uns vorstellen, was uns ohne das Erkennen als Fähigkeit und Wille erwartet.

    Genug polarisiert, I hope so:)

  • Also so neu ist das auch nicht, ich hatte in der fünften und sechsten Klasse damals 2005/2006 auch das Fach „Naturphänomene“ während Chemie und Physik erst in der sechsten bzw. siebten Klasse dazukamen; auch bei uns waren das meist Biologie- oder Chemielehrer die das Fach unterrichtet haben. Trotzdem hab ich den Biologie- und Chemieleistungskurs am Ende meiner Schullaufbahn durchgezogen. Was die Problematik daran sein soll erschließt sich mir nicht so ganz, immerhin sind die Themen in so niedrigen Klassenstufen nicht gerade derart komplex dass man in Chemie promoviert sein muss um chemische Themen vermitteln zu können, genauso mit den Biologie- und Physikblöcken. Diese Praxis wird an einigen Gymnasien schon seit Anfang des letzten Jahrzehnts durchgeführt ohne dass sich eine „Richtung, in die das geht“, wie im Text so dramatisch dargestellt wird, aufzeigt – es sind Naturwissenschaftsbasics für die Unterstufe als Vorbereitung auf die naturwissenschaftlichen Fächer, keine Verschwörung der Kreationisten oder dergleichen…

  • Lieber Autor dieses Blogs,

    bitte überdenk doch bitte noch einmal, was Peter Lustig und Waldorfschulen mit diesem Konzept zu tun haben. Waldorfschulen unterrichten in sämtlichen Abiturfächern nach Zentralabitur und Peter Lustig hat früher meiner Meinung nach mehr für Bildung gesorgt, als das heute Wissenssendungen für Kinder können.
    Vor allem der Punkt mit den Waldorfschulen stößt mir doch sauer auf – hier wird auf ein Klischee angespielt, das schon tausendfach widerlegt wurde.
    Natürlich handelt es sich um eine absolute Schnapsidee, die da besprochen wird.

  • Naja, zum einen gibt es nicht wirklich Argumente für den Wegfall von naturwissenschaftlichen Unterrichtsthemen, zum anderen ist aber das Hauptproblem dass sich eben doch eine Tendenz zeigt. Dabei handelt es sich, wie du richtig festgestellt hast wohl eher nicht um eine Verschwörung der Kreationisten, sondern um eine politische Umerziehungsagenda einer Partei – richtig, die Grünen. Unter genau diesem Gesichtspunkt ist es nämlich plötzlich gut verständlich warum so ein Vorschlag kommt.
    Faktenkenntnis verträgt sich nur eingeschränkt mit Grüner Propaganda. Wer gerne, wie es gerade in Mode ist, irgendwelche abstrusen Gendertheorien propagiert dem kann die Lehre der Biologie durchaus ein Dorn im Auge sein. Mit Verboten und Zensur hatte man in sozialistischen Ideologien nie ein großes Problem gehabt und plötzlich erscheint eine Einschränkung der naturwissenschaftlichen Fächer zumindest logisch. Biologismus wird seit Jahren von den Grünen, zumindest aber von deren offen bekennenden linksextremistischen Jugendorganisationen bekämpft. Auch die Auswahl der angeblich überflüssigen Themen scheint präzise gewählt zu sein.

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