Studentenbeiträge

Kennenlern-Knigge für Knaben

Knigge Leitfaden - wie aus Knaben Männer werden könnten - Bild zeigt Türknauf mit Schild "im already disturbed, please come in"
Geschrieben von itswaypastmybedtime

Liebe Knaben – und ja, ich spreche euch ganz bewusst nicht als Männer an!

Willkommen im 21. Jahrhundert, in dem Frauen (zumindest fast überall) Autofahren, Flugzeuge fliegen, Länder regieren, zum Wehrdienst eingezogen werden und erfolgreicher Fußball spielen als so manche Männer-Truppe. Willkommen in dem Zeitalter, in dem wir alle wahlberechtigt sind, über unseren eigenen Körper verfügen und uns theoretisch über Gleichberechtigung freuen dürfen. Wir können also festhalten, dass sich im Vergleich zu den Jahrhunderten davor aber auch im direkten Vergleich mit den meisten unserer Großmüttern und Müttern einiges verändert hat. Zum Guten, wie ich hier einfach mal subjektiv festhalten möchte. Und trotz dieses rasanten Wandels ändert sich manches eben einfach nicht, nämlich, dass gewisse Frauen trotz aller Emanzipation und Feminismus-Parolen eben immer noch ‚erobert‘ werden wollen. Auf das warum und wieso dieses Sachverhalts möchte und kann ich hier nicht eingehen, aber bei dem ‚wie‘ ist es mir möglich euch zu helfen. Fakt ist, dass sich viele Frauen einfach mehr echte Initiative von euch erwarten und damit meine ich das reale Leben und nicht der billige „gefällt mir Swipe“ auf irgendeiner App. Für alle Knaben unter euch die also zu echten Männern mit echtem Eroberungspotenzial aufsteigen wollen sind die folgenden drei Schritte des ungezwungenen Kennenlernens gedacht.

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1. Die Tür. Das Tor zum Kennenlernen

Türen gibt es fast überall. Auf den Universitäten, im Büro, im öffentlichen Amtsgebäude, in der Schule eigentlich so ziemlich egal wo man hingeht begegnen einem Türen auf denen ‚ziehen‘ oder ‚drücken‘ steht und von dem wir sowieso immer genau das Gegenteil machen. Türen sind aber nicht nur lästige Alltagsfallen, sondern bieten auch eine wunderbare Gelegenheit um die Damen eurer Wahl auf euch aufmerksam zu machen und um bei ihnen in positiver Erinnerung zu bleiben. Es geht wirklich ganz einfach: Ihr zieht oder drückt an der Tür (vergewissert euch am besten davor, welche der beiden Optionen in diesem Fall zutrifft) und öffnet sie somit dem weiblichen Geschöpf, damit dieses komfortabel hindurchschreiten kann. Am besten schaut ihr dem Mädchen dabei auch noch ins Gesicht und lächelt ein bisschen. Die ganz Fortgeschrittenen unter euch können die höfliche Geste auch noch mit einem freundlichen „Bitteschön.“ abrunden. Frauen freuen sich eigentlich immer, wenn ihnen der Alltag in so charmanter und simpler Weise erleichtert wird (Männer vermutlich auch) und deswegen empfehle ich euch, diesen Kunstgriff der sozialen Begegnung, wann immer sich euch die Gelegenheit bietet, von nun an anzuwenden. Es sei denn, das weibliche Wesen befindet sich gerade dabei, die Tür zu einem Gender-Studies Seminar zu öffnen. Dann unter keinen Umständen versuchen die Kontrolle über die Türschnalle zu erlangen und sich in keinen erbitterten Geschlechterkampf verwickeln lassen!

2. Reise nach Jerusalem oder von der Wichtigkeit des richtigen Sitzplatzes.

Auch wenn sich manche von euch so benehmen: es ist wirklich nicht notwendig bis ganz nach Jerusalem zu reisen, um dort den finalen Sitzplatz zu ergattern. Gerade auf der Uni kann es so einfach sein, sich in der Vorlesung, im Seminar aber auch in der Uni-Bibliothek einfach neben jemanden zu setzen, den wir auch tatsächlich interessant finden. Überlegt euch also ruhig für ein paar Augenblicke nach Betreten des Hörsaals neben wem ihr die nächsten zwei Stunden eures Lebens verbringen wollt (gilt natürlich auch für die Mädels). Nur weil ihr euch dann strategisch gut positioniert habt, muss das ja auch noch nicht heißen, dass ihr sie tatsächlich ansprechen müsst. Sie weiß ja nichts von eurem Vorhaben und wenn ihr es euch anders überlegt, passt das ja auch. Die Möglichkeit wäre damit aber gegeben ungezwungen nach einem Stift zu fragen oder amüsiert den Kopf über den Vortragenden zu schütteln und sie mit einer kleinen Bemerkung oder einem Augenrollen zum Lachen zu bringen. Stimmt die Chemie und ist Interesse von ihrer Seite da, entwickelt sich das erste Gespräch danach meist ganz von selbst. Und wenn nicht? Na dann setzt ihr euch das nächste Mal einfach neben ein anderes Mädchen!

3. Knigge-Das Kompliment.

Ab wann wurde es eigentlich doof einfach nur nett zueinander zu sein? In einer Welt in der jeder einfach nur anonymisiert und selbstzentriert auf sein Smart-Phone glotzt vergessen wir wie wohltuend echte Kommunikation eigentlich sein kann. Wann habt ihr das letzte Mal ein echtes Kompliment in Form von Angesicht zu Angesicht und nicht durch irgendein virtuelles „Like“ bekommen? Ich bin mir sicher, dass sich einige von euch noch daran erinnern werden. Und warum? Weil es uns besonders fühlen lässt und uns ein gutes Gefühl gibt und uns diese Menschen positiv im Gedächtnis bleiben. Kommt ein Typ zu mir her und meint, dass ihm mein Kleid gefällt und es mir gut steht, oder dass ich ein ansteckendes Lachen habe, so wird er mir für den Rest des Abends genau als dieser Typ unter den anderen herausstechen. Ein Kompliment ist kein Drink, es kostet nichts und es tut auch nicht weh wenn man den brennenden Alkohol ins Gesicht geschleudert bekommt.

In diesem Sinne liebe Knaben, geht hinaus in die Welt und erobert sie und die Frauen mit ihr wie echte Männer!

Titelbild: artandanarchism, Textbild: jessfalk

Über den Autor/die Autorin

itswaypastmybedtime

Ich bin eine kleine, über Berge hüpfende und dabei Edelweiß-Lieder singende (naaaa wer erkennt die Sound of Music reference?) Student-in des Alpenlandes die sich irgendwann mal hier her verirrt hat und jetzt wie Alice Gefallen am Wunderland gefunden hat. Ich schreibe über alles und nichts. Dinge die mir so passieren, Gedanken die ich in Worte fassen will oder die ein oder andere große Weisheit die ich in meinem jungen Leben schon kapiert hab und großzügig mit euch übrigen unwissenden und herumdümpelnden Mit-20ern teile ;-)

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