Leben und Freiheit – und das Herz hüpft vor Freude
Am Morgen nicht zu wissen wo man den Abend verbringt, in den Tag hineinleben, sich auf Neues einlassen, Unvorhergesehenes erleben – das mag den ein oder anderen mit Unbehagen oder gar Panik erfüllen, doch für so manchen bedeutet das pure Freiheit.
Freigeister hassen Langeweile, Alltagstrott, das Vorhersehbare. Es macht müde und stumpf. Tagtäglich demselben Rhythmus nach zu gehen, jeden Wochentag fest nach Schema F zu verplanen, es gibt genug denen es bei dieser Vorstellung die Haare im Nacken zu Berge stehen lässt. Sie brauchen das Unbekannte und die Spontanität. So geht es auch mir. Etwas Verrücktes tun? Einfach mal losfahren und schauen wo man landet? Alleine reisen? Ungeplant losstarten? Absolut, ich bin dabei, mein Herz hüpft vor Freude.
In jedem freien Zeitfenster
Das Bedürfnis nach einem Sicherheitsnetz kennen viele, manch einer hat Angst sobald er glaubt etwas nicht mehr fest im Griff zu haben und plant deshalb alles akribisch durch. Doch bei mir ist das genau anders herum. Lebenslust und Energie durchströmen mich, wenn ich neue Erfahrungen mache und unbekannte Wege einschlage, genau dann fühle ich mich lebendig. Und ich bin mir sicher, dass ich damit nicht alleine bin auf dieser Welt. Dabei muss es nicht immer der ganz große Trip sein. Oft sind es die kleinen Spontanitäten, die meinen Alltag bereichern. Wenn man nicht schon Tage im Voraus die Woche durchplant, sondern den Moment lebt und im Moment entscheidet. Ein freies Zeitfenster nutzen und machen, worauf man gerade Lust hat, nicht was einem der Wochenplan vorgibt. Zurück zu finden zu dem, was man wirklich will und nicht das, was vielleicht gerade an der Reihe wäre.
Anpassungsfähigkeit und Improvisation
Routine und Gewohnheiten führen uns oftmals auf einen fest betonierten Pfad, ohne Reflektion, geblendet von Scheinsicherheit. Dabei soll dies kein Plädoyer gegen rationales Handeln und sinnvolle Pläne sein. Spontanität kann auch ausufern und gerade für die Mitmenschen ermüdend sein. Nicht zu verwechseln ist ein gesundes Maß an Spontanität also mit Entscheidungsfaulheit oder dem mangelnden Willen sich festzulegen. Im Gegenteil, bei spontanen Entscheidungen muss man diese sofort fällen. Vielleicht ist gerade das daran das Spannende, dass man keine Zeit hat sich in langen Überlegungen zu vertiefen, alles zu sehr durchzudenken, sondern sofort entscheidet und seiner Intuition vertrauen muss. Im Nachhinein betrachtet sind es meist diese spontanen Erlebnisse, an die wir die schönsten Erinnerungen haben. Ganz natürlich wird die Spontanität begleitet von Anpassungsfähigkeit und Improvisation und schöpft somit Gelegenheiten voll aus.
Dabei trifft es die Erklärung auf Wikipedia zum philosophischen Gebrauch des Wortes sehr gut: „Spontanität bedeutet die Fähigkeit von Verstand und Vernunft, von sich aus etwas zu tun (…), dass der Wille eine Handlung nach freier Entscheidung vollzieht, ohne sich von außen oder von seinen Gefühlen und Neigungen bestimmen zu lassen.“
Gerade der zweite Teil sticht dabei heraus. Wieder zu sich selbst und den eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu finden. Sich frei zu machen von den Erwartungen von anderen und den Plänen von gestern.
Oder wie John Lennon sagte: „Life is what happens while you are busy making other plans. “
– to be continued –
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