Studentenbeiträge

Nicht denken, machen!

Nicht denken, machen! Jeansjacke mit Overthinking-Aufkleber
Geschrieben von Weintrinker123

Jeder kennt die Situation und die meisten Menschen begegnen ihr täglich, die Frage, ob man das was man jetzt gern tun möchte auch wirklich tun soll. Sei es der Kauf eines Kleidungsstücks, das Treffen mit dem alten Klassenkameraden, das man nun schon gefühlt zwei Jahrzehnte vor sich herschiebt oder der Fallschirmsprung, den man schon so lange machen möchte, aber es einfach nicht auf die Reihe bekommt.

Was uns dabei hindert, ist in den wenigsten Fällen die Sache selbst oder mit anderen Worten die Realität. Stattdessen befassen wir uns mit Fragen á la: „Will ich das jetzt wirklich?“, „Ist das nicht zu teuer?“, „Ist das zu gefährlich?“, „Was werden die Nachbarn/Freunde/Familie sagen?“

Was ist richtig, was ist falsch?

Diese Fragen sind auch schon der Kern des Problems, nämlich unser Verstand, unser Gedankenapparat, diese Stimme in uns, die uns sagt was richtig und falsch ist, und welche potentiellen Gefahren drohen.

Unser Verstand ist darauf trainiert und das ist auch sein einziger Sinn, alles was er aufnimmt zu analysieren, zu vergleichen und zu bewerten. Das macht er vollkommen selbstständig und ohne unser Zutun. Dies kann so weit gehen, dass man vom zwanghaften Denken spricht, was unter anderem ein Symptom von Depressionen und Burn-Out sein kann.

Der Verstand ist aber nicht alles, in uns ist mehr als nur der Denker, der alles bewertet und versucht daraus die besten Handlungsmöglichkeiten abzuleiten. In uns ist auch dieses nicht Greifbare, das Undefinierbare, das Selbst. Dieses Selbst sagt uns von ganz tief in uns, was wir wirklich wollen und wirklich nicht wollen.

Jetzt passiert es leider viel zu oft, dass man zwar eigentlich weiß was man will, aber der Verstand liefert einem eine Millionen Gründe, die dem, was man sich selbst eigentlich wirklich wünscht, widersprechen.

Und dagegen gibt es diese kleine so simpel wirkende Aktion, welche aber extrem schwer durchzuführen ist, und zwar:

Einfach machen!

Diese Lösung kann für jeden Konflikt zwischen Verstand und Selbst angewendet werden, jedoch erfordert sie, dass man mit seinem Selbst wenigstens ein wenig in Kontakt steht. Außerdem kann diese Lösung jederzeit angewendet werden. Auch ein Konflikt, der schon ewig besteht, kann zu jedem Zeitpunkt ganz leicht damit beendet werden, dass man einfach mal macht. Schließlich ist heute der erste Tag vom Rest deines Lebens.

Die Schwierigkeit dabei ist, dass der Verstand auch dann keine Ruhe gibt, wenn man das, was man sich wünscht dann endlich macht. Dann kommt nämlich die Frage: „War das richtig?“ Diese Frage kann sich aber nur ein jeder selbst beantworten, nämlich indem er auf sein Selbst hört und spürt, ob er sich jetzt gut oder schlecht fühlt. Dieses Gefühl, das man während oder nach einer Sache hat, ist das einzige wirkliche Kriterium für Zufriedenheit.

Der Verstand wird niemals eine Lösung auf ein Problem finden, das einzig und allein von eigenen Empfindungen abhängt. Das kann er deswegen nicht, weil er nur vergleichen und bewerten kann, und das immer mit dem Rundumblick auf das Umfeld, die Freunde und die Familie. Eine Betrachtung der eigenen Bedürfnisse kann er gar nicht durchführen, diese kennt das Selbst.

Abschließend bleibt also zu sagen, wenn ihr das nächste Mal von eurem Verstand geplagt werdet, ob ihr etwas wirklich tun solltet, dann ignoriert ihn und macht es einfach. Das Ergebnis wird euch mehr über euch selbst zeigen, als euer Verstand sich vorher jemals hätte vorstellen können. Wirklich schlauer ist man eben immer nur danach.

Damit verabschiede ich mich mit den Worten: Nicht denken, machen!

Bild: pixabay @StockSnap

Über den Autor/die Autorin

Weintrinker123

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