Studentenalltag

Mr. Perfect (Kapitel 12)

Typ im Bett - Mr. Perfekt / Mr Perfect / Gefühl / Affäre / zusammen duschen / Kontaktabbruch / betrügen / Selbstbeherrschung / Schluss / Freundin
Geschrieben von payday

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An meine lieben Leser! Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich nur noch so selten schreibe… Jedoch habe ich zurzeit mehr zu tun als die gute Carla Kolumna. Ich werde mich bemühen, nun mehr Beiträge zu schreiben! Aber nun weiter im Text! Mr. Perfect – wo war ich stehen geblieben?

Beim Jobangebot!

Zwischen Zusage und Arbeitsbeginn lagen nur zwei Wochen. Zwischen mir und der anderen Stadt 600 Kilometer. Doch ich überlegte nicht lang und nahm an. Diese einmalige Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen. So begann ich zu packen… Ich befand mich in einer Art Trancezustand, ohne zu realisieren, was da wirklich passiert. Familie und Freunden sagte ich schnell Bescheid. Die Reaktionen wechselten von tiefer Bestürzung und ehrlicher Freude. Mr. Perfect sagte ich ungefähr eine Woche vor Abreise, dass ich Bonn verlasse. „Ich freue mich für dich!“, sagte er. Na toll! „Sehen wir uns noch, bevor ich fahre?“, wollte ich wissen. Ich hasse Abschiede, aber so langsam hatte ich Übung darin. Ich konnte nicht gehen, ohne ihn nochmal zu sehen.

Wie immer kam er nachts nach dem Feiern. Mein Bude war schon halb in Kartons verpackt und es sah definitiv nach Auszug aus… Er drückte mich zur Begrüßung ganz fest. Ließ los und sah sich erschrocken in meiner Wohnung um. Schon komisch, er war da, als ich mit nichts ausser einem Bett und einem Schrank einzog. Und nun, wo sich alles im Rückwärtsgang wiederholt, steht er drei Jahre später wieder hier. Er sah verwirrt aus, als könne er es nicht fassen. Als hätte ich gelogen und er bis zur letzten Sekunde gedacht, ich würde Blödsinn erzählen. Er sah mich wieder an. Nahm mein kleines Gesicht in die Hände und küsste mich. Im Bett hielt er inne:

„Gehst du wirklich?“

„Ja“, antwortete ich. Er wand seinen Blick ab. Ich streichelte über seine Wange. Diesmal schliefen wir ganz liebevoll miteinander. Es war toll, aber irgendwie so endgültig. Vielleicht musste das alles sein, damit diese Affäre ein Ende hat. Ich wüsste sonst keinen anderen Weg, wie wir es hätten beenden können. Der Abschied in der Nacht war merkwürdig. Ich bat ihn, nochmal zu kommen, bevor ich fahre. Doch er schaffte es nicht und der Tag der Abreise rückte näher.

Wer sich jetzt eine Szene wie in einem Liebesfilm vorstellt, liegt falsch. Kein Mr. Perfect, der mit einem Taxi hinter dem Wagen her fuhr, um mich aufzuhalten. Um mir zu sagen, dass ich bleiben soll! Insgeheim hätte ich es mir gewünscht. Aber geblieben wäre ich dennoch nicht. Ich drücke die „Reset“-Taste in meinem Leben! Mt 30 einen Neuanfang zu wagen ist hart. Tatsächlich war es schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe… Das war eigentlich das Finale, was ich schreiben wollte. Ich wollte sagen, dass Mr. Perfect nicht gleich Mr. Right ist. Und dass die Entfernung genau das richtige war, um dies zu begreifen.

Aber:

Nach zwei Monaten besuchte ich meine Lieben in Bonn. Und auch Mr. Perfect erzählte ich von meinem Besuch. Ich hatte solche Sehnsucht nach ihm. Da ich meine Wohnung noch drei Monate behielt, schlief ich dort. Wie es sich gehört, ging ich am Samstag mit meinen Mädels auf die Piste und traf auf Typen, mit denen ich mal was hatte. Wie Geier grinsten sie mich an, schienen abzuwarten, bis ich betrunken genug war, um dann die Chance auf Wiederholung zu nutzen.

Ich hatte gar keinen Bezug mehr zu all dem. Ich fühlte mich so weit weg. Irgendwie wurde mir bewusst, was in all den Jahren der Grund für meine Taten war. Wieso ich immer den heißesten Typen im Club abschleppen musste. Das zu schaffen war wie eine Mission. Und ich habe wirklich jeden bekommen, den ich wollte. Es war eine Selbstbestätigung. Ich war mit mir und meinem Leben unzufrieden. Ich wollte was ändern, aber es klappte nicht. Jetzt da ich (fast) alles habe, was ich wollte, brauchte ich diese Bestätigung einfach nicht mehr.

Es interessierte mich nicht.

Ich feierte also munter mit meinen Besten und freute mich über den tollen Abend. Beim Tanzen ließ ich meinen Blick schweifen und BOOM. Da war er. Mr. Perfect! Okay. ich brauchte was zu trinken. Wodka Cranberry bitte!!! Ich kam auf einmal nicht mehr klar. So aufgeregt war ich. Fuck! Was ist los mit mir? Was soll ich tun? Meine Freundin sah meine Verwirrung: „Was is los?“ Ich zeigte auf ihn. „Krass, ich hab ihn nicht erkannt, aber ich hätte direkt gesagt, das ist dein Mann!“, meinte sie. Darauf antwortete wahrscheinlich mein betrunkenes ICH: „Ach, ich liebe ihn!“

Ähm, bitte??? Was hab ich da gesagt? Meine Freundin sah mich an und lachte. „Ich wusste es!“, sagte sie. Der Club war voll und ich feierte und trank einfach weiter, um meine Gedanken weg zu spülen. Plötzlich stand meine Beste vor mir und meinte: „Ich muss dir jemanden vorstellen!“ Hä? Und wen hatte sie im Schlepptau? „Hei, Babe!“, hauchte mir eine bekannte Stimme ins Ohr. Und ein so natürlich vertrauter Duft kroch mir in die Nase. Er umarmte mich und ich schloss die Augen.

Es war still.

Alles wiederholte sich in dem Club, in dem wir uns kennenlernten. Ich kam ihm sehr nah und vergaß dabei seine Freundin. „Babe, lass uns gehen!“, flüsterte er mir zu. Bevor ich ihm noch näher kam – schließlich waren Freunde von ihm da. Die frische Luft draußen knallte mich weg. Ich nahm ein Taxi und er kam zu Fuß nach, damit keiner Verdacht schöpfen konnte. Nachdem ich ihm im Club so auf die Pelle gerückt bin. Im Taxi merkte ich, wie schlecht mir wurde. Ich konzentrierte mich: Nicht kotzen, nicht kotzen, nicht kotzen! Zum Glück habe ich, was das angeht eine Bomben-Körperbeherrschung! Kotzen im Taxi ist nicht nur peinlich, sondern auch echt teuer.

Im Treppenhaus musste ich nach dem anstrengenden Weg zur Haustüre ein Nickerchen machen. Ein Klopfen weckte mich. Mr. Perfect stand an der Haustür. Ich öffnete. „Alles okay? Soll ich lieber gehen?“, fragte er. „Ja, bitte geh!“, flehte ich, da ich schon merkte, wie es mir hochkam. Soll mein Mr. Perfect sehen, wie ich mich übergebe? Nein! „Wie bitte?“, meinte er. „Geh jetzt einfach!“, sagte ich mit letzter Kraft, schloss meine Türe auf. Knallte sie zu und hörte wie er mir „Blöde Kuh!“ hinterher schrie, während ich im Strahl kotzte. Nicht mal das Klo hab ich getroffen. Glückwunsch! Ich schmiss mich ins Bett und diskutierte per SMS weiter mit ihm und eröffnete ihm dann, dass ich ihn liebe. Doppelt Glückwunsch! Schlafen! Vergessen! Auf den guten alten Filmriss war kein Verlass, wenn man ihn mal brauchte!

Verflucht! Ich wusste noch alles.

Großartig. Am nächsten Tag entschuldigte ich mich circa 100 Mal! Ich hab das Wiedersehen versaut! Dabei wollte er mir bloß helfen. Aber ich mache sowas immer mit mir selbst aus. Sogar meine besten Freunde haben mich noch nie so gesehen. Es hat ihn wohl verletzt, dass ich ihn weggeschickt habe. Aber er verzieh mir. Über die Sache mit den drei Worten sprachen wir nicht. Was mir ganz recht war. Durch die Entfernung wurde es mir irgendwie bewusst. Aus den Augen, aus dem Sinn, funktioniert in diesem Fall nicht. Ich habe tiefe Gefühle. Immer wenn ich ihn sehe, knallt es bei mir. Bisher habe ich diese Gefühle immer abgetan und runter gespielt. Denn wenn man nicht verknallt ist, kann es doch auch nicht echt sein, oder? Denn ich bin nicht verliebt im klassischen Sinne.

Viele glückliche Paare erzählen mir oft von dem „Ich-wusste-es-sofort-Phänomen“. Also, dass sie es gleich bei der ersten Begegnung spürten, dass es ihr Gegenstück sei. Dieses Gefühl habe ich, wenn wir uns küssen. Und die bloße Erinnerung daran macht mich wahnsinnig. Willkommen im JETZT! In einer Woche bin ich wieder in Bonn. Dann wollen wir uns sehen. Ich bin gespannt. Und diesmal trinke ich garantiert nichts. Aber was mache ich dann? Ihm sagen, dass ich ihn für mich will? Das habe ich, wie ihr wisst, bereits mal probiert und einen Absturz kassiert. Und ausserdem hat er eine Freundin und uns trennt neben dieser Tatsache auch eine große Entfernung. Mache ich mich lächerlich? Oder ist es an der Zeit endlich was zu tun? Ich weiß nur, dass ich dieses Gefühl mit keinem anderen habe und er mir einfach nicht aus dem Kopf geht… Fuck!

Aber wie geht es weiter?

Über den Autor/die Autorin

payday

Im Leben einer Frau gibt es viele Ereignisse die sie prägen. Nicht jene die man sich jetzt vorstellen mag wie den perfekten Mann zu treffen oder im Job befördert zu werden. Ich meine diese bei denen sich Frau schwört: nie wieder! Oder: bitte immer weiter!!! Ich rede über sexuelle Katastrophen und Highlights.

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