Warnung: Männer mit schwachem Gemüt, die tatsächlich noch an den Weihnachtsmann glauben und die Illusion haben, dass Frauen nicht pupsen und beim Kacken nach Rosen duften, sollten diesen Text lieber nicht lesen.
Ja, ja, es gibt unzählige Geschichten und Filme darüber wie es ist, wenn Liebespaare sich finden und zusammen kommen. Alles ist einfach toll in dieser wundervollen Anfangszeit. Die kleinen Hürden des Kennenlernens und ihre wahren Gedanken dahinter bleiben aber schön verborgen, so wie der Mundgeruch am Morgen, der in Filmen anscheinend nicht zu existieren scheint. Wieso?
Weil es die Stimmung töten würde und eher zum Würgereiz als zum geliebten Morgen-Sex kommen würde! Am Anfang einer Beziehung ist man eben alles andere als menschlich. Der Versuch perfekt zu sein und warum man sich als Langzeit-Single besonders schwer damit tut.
Ein Erklärungsversuch
Ich war über sechs Jahre Single. Quasi unvermittelbar, so wie Hartz Quattro Assi, der keinen neuen Job bekommt oder besser noch wie der kleine Hund mit dem strubbeligen Fell im Tierheim, den keine nette Familie will. Jetzt aber habe ich ein neues Herrchen, welches sich der Herausforderung meiner Wenigkeit stellt. Und mit Herausforderung meine ich nicht nur mich als hinreißende Person, sondern auch den Single in mir, der sich auf den Boden wirft wie das Kind im Supermarkt, mit Händen und Füßen strampelt, weil es nicht das bekommt was es will. Denn auch für mich ist das Projekt Beziehung eine große Herausforderung. Nehmen wir mal an, der Langzeitarbeitslose findet wieder einen Job, tolle Nachrichten (naja, je nach dem ne)! So, schön und gut – muss er sich doch dennoch anpassen, wieder rein kommen, erst mal checken, ob diese neue, wenn auch tolle Gegebenheit überhaupt das Richtige für ihn ist. So ungefähr kann man es auch mit Langzeit-Singles sehen. Natürlich ist Verliebtsein wundervoll, das Drumherum ist zwar nicht neu, aber eben ungewohnt.
Verdammt!
Man müsste meinen, die sechs Jahre als alleinstehende Frau wären laut der Gesellschaft der Horror für mich gewesen. Und ich müsste glücklich sein, dass der edle Ritter auf dem weißen Schimmel dieser Farce endlich ein Ende gemacht hat. Es war aber keine Farce. Klar, hab ich mich ab und zu alleine gefühlt und pseudomäßig rumgeheult – bitte. Aber wäre es wirklich so schlimm gewesen, dann hätte ich mir einfach irgendwen gesucht, der willig ist. Aber darum geht es ja nicht. Ich versuche nicht den tieferen Sinn dahinter zu sehen, von wegen: war nie der Richtige dabei? War ich einfach noch nicht bereit? Bin ich kein Beziehungsmensch? War ich einfach zu anspruchsvoll? Ich denke es war ein Mix aus allem.
Jetzt ist ER da und ich bin dankbar, dass er in mein Leben gekommen ist. Ich bin glücklich, aber ich bin da wie eine Katze. Veränderungen machen mir einfach Angst. Angst ist das richtige Wort. Weil es mit Beziehungen nicht wie mit dem Fahrradfahren läuft. Denn das verlernt man doch! Denn im Prinzip ist es nicht das gleiche auch wenn sich das Fahrrad-Modell wechselt. Ich habe Angst etwas falsch zu machen, Angst ihn zu verschrecken, Angst vor zu viel Nähe, Angst ihn zu verlieren.
Angst ist unsexy! Die nackte Wahrheit allerdings auch … Und hier ist sie.
Wenn man frisch verliebt ist, will man eigentlich jede freie Minute und auch alle anderen mit seinem persönlichen Lieblingsmenschen verbringen, ihn berühren, ihn ansehen, auf ihm liegen, Sex haben, reden, lachen. Traumhaft, hach ja.
Diese geliebte Anfangszeit ist nichts weiter als ein romantisches Schauspiel. Dabei meine ich nicht die Persönlichkeit des Menschen, ach naja, manchmal auch diese, lasst uns ehrlich sein, aber vielmehr meine ich dieses perfekt sein wollen. Dass dies nahezu unmöglich ist, wenn man 24 Stunden aufeinander hockt, brauche ich Frauen nicht zu sagen. n Das soll nicht oberflächlich sein. Aber man will für seinen Angebeteten ja schön sein, sich schön fühlen. Haare machen, schminken, Nägel lackieren, Füße machen, Fuck am ganzen Körper rasiert sein ist ja schon ein Vollzeitjob, Peeling für zarte Haut, eincremen, immer frisch geduscht sein, gut duften … All das ist unfassbar schwer. Als Single lässt man Haare sprießen und rasiert im Sommer, wenn es denn sein muss nur schnell den unteren Teil der Beine, den man sieht. Ja so läuft das, verfickt nochmal! Als Neo-Beziehungsmensch sieht das anders aus. Man muss ständig glatt sein – überall! Denn man hat ja auch mehr Sex, als sonst. Was natürlich echt geil ist. Aber diese kleinen Mistviehcher wachsen schneller als Unkraut! Und die Tatsache, dass es deinem neuen Freund scheißegal ist, ob da ein Stoppel zu sehen ist, macht es nicht leichter.
Aber zurück zum vielen Sex. Ja, man ist einfach allzeit bereit! Klar, hat man selbst tierischen Bock! Auch wenn die Pussy wund ist wie ein knallroter Babyarsch und die gute alte Penatencreme da leider keine Lösung ist. Und neben einer wunden Pussy liefert nur eine nette und sexbedingte Blasenentzündung eine Verschnaufpause. Kennt man doch, neuer Freund, hallo Blasenentzündung! Der medizinische Fachbegriff dieses Phänomens nennt sich „Flitterwochen-Syndrom“! Weil man in der Anfangszeit immer so viel bumst und alles mögliche da unten rein schiebt, na ihr wisst schon, Finger, Schwanz, Vibrationen etc, gelangen damit auch Bakterien in den Harnweg. Diese kleinen Bastarde machen es sich dann in deiner Blase gemütlich und feiern ihre eigene kleine Gangbang-Party. Das, auf deine Kosten Schätzchen! Ständiges Pinkeln, Brennen – Jackpot! Da helfen nur noch Antibiotika! Na, da bekommt man den ersten Hass auf sein neues Baaaae! Mein Tipp, um dieser äußerst schmerzhaften Erfahrung zu entkommen: pissen! Pissen? Ja, pissen! Vorm Sex und auch danach pinkeln gehen ist DIE Geheimwaffe gegen die unangenehme Blasenentzündung! Denn so ist die Blase leer und die Bakterien haben gar keine Chance sich zu verbreiten! Klingt sinnvoll! Auch wenn es manchmal ein Stimmungskiller ist, EGAL! Ihr werdet es mir danken! Ach ja, und, dass saubere Hände ein Muss sein sollten, brauche ich nicht extra zu erwähnen, oder?!
So zurück zur 24/7 Sexbereitschaft, die ihr eingegangen seid, als ihr Ja zur Beziehung gesagt habt. Wie es läuft? Na so: Morgens schnell ins Bad rennen bevor er wach ist, im Turbo Zähne putzen, die Frisur checken, vielleicht noch schnell etwas Rouge für leichte Frische im Gesicht auftragen, Deo unter die Arme und schnell mit einem Feuchttuch über Pussy und Arsch wischen, aber alles gaaaaanz, gaaaanz leise. Psssst! Soll ja nicht merken, dass wir ganz normale Menschen sind. Zurück im Bett, drehen wir uns zu ihm um, strecken uns und klimpern ihn mit einem verführerischen Lächeln an und ziehen die Augenbrauen hoch. Bereit für den Guten-Morgen-Sex, Bae?
Wozu der Aufstand? Uns ist es doch egal, dass seine Haare verwuschelt sind, nein, wir finden es sogar süß! Die Antwort: Ich habe keinen blassen Schimmer! Weiber!
Die nackte Wahrheit – Fürze müssen raus!
So, von der Körperpflege zu menschlichen Bedürfnissen. Wenn wir unterwegs sind überlege ich mir dreimal was ich da esse. Denn er wird ja am selbigen Tag bei mir schlafen und Blähungen machen sich weder beim Kuscheln auf der Couch, noch beim Sex oder einfach beim Schlafen gut. Wenigstens lassen sie sich im Wachzustand kontrollieren. Meistens jedenfalls! Aber Pupsen im Schlaf, wenn der Körper sich entspannt und du einfach nichts mehr halten kannst ist der Horror! Ihr kennt das, ihr seid schön in der Löffelchen-Stellung zusammen eingeschlummert. Bääääm! Dann knattert dein Arsch drauf los! Schlimmer als ein verfluchter Trabi! Fürze, die so laut sind, dass du davon ganz erschrocken mit einem Ganzkörper-Zucken wach wirst und du schockiert in der Dunkelheit die Augen aufreißt. Dein einziger panischer Gedanke in diesem Moment: Hat er es gehört? Klar, hat er es gehört, wenn selbst du davon wach geworden bist. Er liegt schließlich genau hinter dir und hat die Ladung in der Front Row abbekommen, du naive Idiotin! Aber dann ein Hoffnungsschimmer, der in der tiefen Dunkelheit der Nacht aufflackert: Nein, nein, er schläft ja weiter. Warte, oder tut er nur so? Fuck, ist das warm hier… Gott, ich kann nicht mehr schlafen. Nicht, dass es wieder passiert. Und die Geschichte wiederholt sich. Man verflucht das Eis, was man vorher gegessen hat und gibt Laktose die Schuld für diese Peinlichkeit. Ist das paranoid? Nein! Ganz normal … Eben so normal wie verirrte Winde im Bauch. Pupse müssen eben raus. Auch bei uns Ladies, verdammt! Aber die Angst ihr könntet uns ekelhaft, nicht mehr schön oder gar weiblich finden, macht uns fertig und bereitet uns viele, viele schlaflose Nächte und Bauchweh! Fuck, man muss ja nicht voreinander um die Wette furzen und gegenseitig schnuppern. Aber wenn’s passiert, passiert es eben. So, das musste mal gesagt werden!
Wir sind Menschen, wir verdauen auch!
Schlimmer ist es nur noch mit der Nr. 2. Dem ganz großen Geschäft. Die Rede ist vom Kacken. Ja, ja. Denn man verbringt nicht mehr nur einzelne Tage miteinander. Wenn seine Zahnbürste in deinem Zahnputzbecher eingezogen ist, so ist er das auch bei dir. Jedenfalls am Wochenende. Von Freitag bis Sonntag, Zwei Tage, drei Nächte! Frontal-Angriff! Wo da aufs Klo gehen? Eine meiner Freundinnen hat ein Schlupfloch gefunden und macht es dann unterwegs. Da ich ein Heimscheisser bin, fällt das schon mal flach. Und wenn man bei schlechtem Wetter das ganze Wochenende zuhause bleibt sowieso. Scheiss Schlupfloch! Also was tun? Naja, platzen oder so? Aushalten? Naja, was sonst. Geräusche, Gestank, langes im Bad hängen, wenn er genau weiß was du da tust und du weißt, dass er es weiß, sind nun mal keine Option. Ich wurde entthront. Und das macht schlechte Laune. Davon erzähle ich meiner Freundin und ihre wirklich, und ich meine wirklich, wirklich behinderte Aussage dazu lautete: „Mann, danach sucht man sich doch seine Wohnung aus!“ Sie sagte es mit diesem belehrenden Unterton und rollte mit den Augen. Whaaaat? Ich dummes, dummes Ding! 2-Zimmer, Küche, Diele, schalldichtes Bad in dem man in Ruhe kacken kann? Scheiss auf Tageslicht, Parkett, Stuck und Einbauküche! Im wahrsten Sinne: scheiß drauf! Wichtig ist das Klo! Nein, im Ernst. Als ob! Und jeder, der einmal in den Genuss kam in Berlin nach einer Wohnung suchen zu müssen, weiß, dass wählerisch sein, da genauso fehl am Platz ist wie in der letzten Stunde im Club, wenn man unbedingt ficken will. Also bitte?!
So und während ich in meinem Bett hocke und diese Zeilen tippe, sitzt er im Wohnzimmer. Und was ist los? Ich hab Bauchweh und muss aufs Klo. Heute ist Samstag. Ob ich es bis Montag aushalte? FUCK!!!
Cheers!
via Knallerfrauen