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Promotion: Die Zeit danach

Promotion - und dann? Man sieht den Schatten eines Mannes mit Graduierungs-Hut auf / career afterwards
Geschrieben von Studiblog Staff

Wer die Promotionszeit überstanden hat und schließlich einen Doktortitel trägt, dem stehen viele Türen offen. Du hast die Wahl zwischen einer akademischen Laufbahn und dem Einstieg ins Berufsleben.

Promotion – Postdoc

Wenn du Gefallen gefunden hast am Gewinnen neuer Erkenntnisse und der Freiheit des akademischen Lebens, dann ist eine Postdoc-Stelle vielleicht das Richtige für dich. Du bist dann an einer Universität oder einer anderen Forschungseinrichtung angestellt und arbeitest während dieser Zeit an verschiedenen Forschungsprojekten. Eine solche Postdoc-Stelle kannst du auch im Ausland antreten. Wenn du danach mit internationalen Erfahrungen und prestigeträchtigen Ergebnissen im Gepäck nach Deutschland zurückkehrst, haben sich deine Berufschancen extrem erhöht.

Wenn du in einer Postdoc-Position bist, solltest du diese Zeit auf alle Fälle auch dafür nutzen, viele gute Artikel in Fachzeitschriften zu veröffentlichen und dir so einen Namen in der Forschergemeinde deines Gebiets machen. Allerdings muss dir bewusst sein, dass eine Postdoc-Stelle meist nur eine Durchgangsphase ist und die Stellensuche danach wieder weiter geht. Viele Wissenschaftler hangeln sich bis in ihre 40er Jahre hinein von einer befristeten Stelle zur nächsten. Mit einem Familienleben ist das schwer vereinbar. Trotz der unsicheren Berufsperspektive ist der Großteil der Promovenden aber zufrieden mit ihrem Leben – schließlich können sie in dem Forschungsgebiet arbeiten, das sie interessiert.

Habilitation und Professur

Nach einer Postdoc-Stelle kannst du dir noch die Habilitation zum Ziel setzen, um dich danach für eine Professur zu bewerben. Bis du soweit bist, dauert es von Studium über Promotion zu Habilitation durchschnittlich 12 Jahre. Wirklich planen kannst du deine Karriere allerdings nicht, da die begehrten Professorenstellen sehr begrenzt sind und nicht garantiert ist, dass du eine davon ergatterst. Die wichtigste Eigenschaft, die du mitbringen solltest, wenn du eine akademische Karriere anstrebst, ist Mobilität.

Vor allem eine Professorenstelle ist unweigerlich mit einem Ortswechsel verbunden, da Berufungen innerhalb der eigenen Universität in Deutschland nur in besonderen Einzelfällen zulässig sind. Du musst also bereit sein, dich unter Umständen des Öfteren auf einen neuen Arbeitsort und ein neues Institut einzustellen. Ob eine solche Berufslaufbahn deinen Vorstellungen entspricht und mit deiner Familienplanung zu vereinbaren ist, solltest du dir gut überlegen.

Promotion – Karriere in der freien Wirtschaft

Du hast das Gefühl, genug geforscht zu haben und willst jetzt etwas ganz anderes machen? Dann kannst du nach deiner Promotion gut vorbereitet ins Berufsleben starten. In bestimmten Branchen wie zum Beispiel der Chemie- und Pharma-Industrie ist ein Doktortitel für die Karriere sowieso obligatorisch und für eine Spitzenposition scheint eine Promotion in allen Branchen sehr vorteilhaft zu sein, wenn man sich die Chefetagen deutscher Unternehmen ansieht. Jemand, der promoviert hat, beweist dem Arbeitgeber schließlich, wie belastbar und leistungsstark er ist und wird bei Beförderungen gern bevorzugt.

Wenn du eine berufliche Karriere nach der Promotion schon früh ins Auge gefasst hast, kannst du bereits vor der Promotionsphase Kontakt mit einem Unternehmen aufnehmen und die Dissertation dann auf die Interessen dieses Unternehmens ausrichten, in dem du ein anwendungsbezogenes Thema wählst. Das erhöht deine Chancen extrem, nach deiner Promotion eine Anstellung in diesem Unternehmen zu bekommen. Allerdings schrecken manche Unternehmen manchmal davor zurück, hochqualifizierte Promovenden einzustellen, da sie nicht bereit sind, ihnen ein entsprechend hohes Gehalt zu bezahlen.

Hast du aber erst einmal eine Stelle ergattert, musst du dir in der Regel keine Gedanken mehr um die Finanzen machen. Mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von jährlich 65.000 Euro brutto stehen Promovenden an der Spitze der Gehaltshierarchie und verdienen damit bis zu 6.000 Euro mehr als Master-Absolventen. Auf lange Sicht kann sich eine Promotion finanziell also durchaus lohnen.

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Bild: pixabay

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