Studentencampus

Fauna des Campus: Der Psychologiestudent

Brünette Frau liegt mit aufgeklebten Augenbrauen und Bart in einer Wiese - Der Psychologiestudent.
Geschrieben von Jann Wattjes

Der Psychologiestudent (Discipulus psychopathus) ist ein besonders ärgerlicher Freudscher Versprecher der Evolution. Da noch niemand sich so richtig zusammenfantasieren (s. gängige Praktiken der psychologischen Forschung) konnte, was man mit einem Psychologiestudium anfangen soll, wird er von Uni zu Uni variierend in der philosophischen bis biologischen Fakultät geführt.

Der Psychologiestudent: Artenvielfalt

Psychologiestudenten lassen sich grob in zwei – wenn auch ineinander übergehende – Arten unterscheiden: Die „psychisch Kranke“ und das „langweilige Lauch“.

Der „psychisch Kranke“ entspricht der gängigen Vorstellung, dass Psychologiestudenten größtenteils verklemmte Frauen sind, deren Intention es ist, die eigenen psychischen Krankheiten zu therapieren. Dies konnte in jüngster Vergangenheit als mieses Klischee abgetan werden. Welches allerdings zu hundert Prozent wahr und richtig ist. So hat die „psychische Kranke“ an sich selbst schon so viele erfundene Krankheiten diagnostiziert, dass ihr als hypersensible Manisch-Depressive mit Elektra- und Napoleon-Komplex für das Studium ein klarer Vorsprung obliegt. Da diese Diagnosen ausnahmslos auf Grundlage mangelnder Aufmerksamkeit – in Schule oder Instagram – entstehen, sind sie für die Pseudo-Wissenschaft der Psychologie allerdings irrelevant. Spätestens dann, wenn die „psychisch Kranke“ bemerkt, zu wie großen Teilen das Psychologiestudium aus Statistik und Biologie besteht.

Das „langweilige Lauch“ hat dagegen wesentlich geringeres Homizid- und/oder Suizid-Potenzial, ist allerdings nicht weniger sozial inkompetent. Es bringt die Zeit und Akribie für den nötigen numerus clausus 1,0 so locker auf, dass es sich im Restleben zu Tode langweilt. Dieser Tatsache versucht das „langweilige Lauch“ damit Abhilfe zu schaffen, dass es sich zum Therapeuten ausbilden lässt, um über die spannenden Leben anderer Leute lästern zu können. Diese Halluzination ist insofern kontraproduktiv, dass auch ein Studium der Psychologie vollkommen aufwandsfrei zu bewältigen ist und ein riesiger Teil ausgebildeter Psychologen letztendlich in der verderbend langweiligen Wirtschaft landen (s. Fauna des Campus: Der Wirtschaftsstudent. s. Texte von denen ich dachte, ich hätte sie schon geschrieben).

Der Psychologiestudent: Lebensrealität

Sobald die „psychisch Kranke“ zu der Erkenntnis gelangt, dass die eigene Therapierbarkeit sich ähnlich in Grenzen hält wie die campusinterne Beliebtheit der Psychologen, bricht sie im Idealfall ihr Studium ab, um etwas sinnvolleres wie Afrikanistik oder Kulturwissenschaft zu studieren. Zumeist allerdings nutzt sie Zertifikat und Frustration, um fettleibige Scheidungskinder oder formenblinde Drogensüchtige in die Psychopathie zu treiben.

Das „langweilige Lauch“ ist da glücklicherweise vernünftiger und stellt irgendwann doch noch fest, dass Werbeindustrie, Mutter-Kind-Kuren und Human Resource Management genauso langweilig sind wie für den gleichen Stundenlohn an einem Fließband zu stehen. Es wird dann einfach bisexuell (wenn es nicht ohnehin schon die klassische Cardigan-Lesbe ist) und betreibt einen überteuerten DaWanda-Shop.

+++Wichtiger Überlebenshinweis: Fürchten Sie den Psychologiestudenten nicht, andere Menschen sind ihm nämlich genauso egal wie die Hinfälligkeit seiner Wissenschaft.+++

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Bildrechte: pexels

Über den Autor/die Autorin

Jann Wattjes

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