Pessimist, Realist oder Optimist? Ist das Glas:
a) halb voll
b) halb leer
c) oder kommt es darauf an, ob es zuvor befüllt oder entleert wurde?
Diese einfache Frage gibt Aufschluss darüber, ob du a) ein Optimist; b) ein Pessimist oder c) ein Realist bist.
Der Optimist
Die meisten sagen dem Optimisten nach, dass er absolut immer davon ausgeht, dass alles gut wird. Das ist quasi unmöglich und daher auch eine etwas merkwürdige Definition. Ich sehe das eher so, dass ein Optimist davon ausgeht, dass gar nicht alles schief gehen kann. Er lebt nicht etwa in seiner Happy-Chappie-Regenbogen-Welt, sondern ist sich der Realität sehr wohl bewusst. Wenn die Chancen für ein Vorhaben wirklich, wirklich schlecht stehen, wird auch er nicht von einem Happy End ausgehen. Aber er geht eben gerne vom Guten aus. Das hat den enormen Vorteil, dass er fast immer hoffnungsvoll ist. Aus dieser Hoffnung lässt sich nun ganz einfach Motivation zur Erfüllung der eigenen Ziele ziehen.
Wer davon ausgeht, dass sein Vorhaben schon glücken wird, geht mit der rechten Portion Selbstvertrauen an die Sache heran. Dadurch steigt die Chance, dass es tatsächlich glücken wird!
Der Pessimist
Er bildet das krasse Gegenstück zum Optimisten. Er vertritt die Meinung „alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen“ á la Murphy’s Law. Er ist meist ein Schwarzseher und häufig Melancholiker. Womöglich hat er sich seine negative Haltung aufgrund von vielen, vielen Enttäuschungen angeeignet, um sich vor ihnen zu schützen. Wenn man immer gleich davon ausgeht, dass alles zum Scheitern verurteilt ist, ist man weitaus weniger enttäuscht, wenn es dann tatsächlich scheitert! Das scheint zunächst irgendwie nachvollziehbar – ist aber nicht sonderlich effizient.
Geht man so an ein Vorhaben heran, wird das Scheitern in den meisten Fällen zur selbst erfüllenden Prophezeiung. Denn wieso sollte sich jemand besondere Mühe für etwas geben, wenn er doch sowieso denkt, dass das eh nix wird?
Der Realist
Realisten bilden ein bisschen die goldene Mitte zwischen den vorangehenden Gegensätzen. Der Realist interessiert sich für Hintergründe und Wahrheiten. Er will nicht vorschnell urteilen – weder in die eine, noch in die andere Richtung. Er bedient sich vorwiegend der Logik, mit deren Hilfe er versucht, die Zukunft so realistisch wie nur möglich vorherzusagen. Er wird sie weder verteufeln, noch vergöttern; sondern einfach nur betrachten und aus seinen Beobachtungen schließen.
Der Realist hat als Motto ungefähr: Ich bin so lange optimistisch, bis mir die Realität beweist, dass ich pessimistisch werden muss. So lange vom Guten ausgehen, bis es nicht mehr anders geht.
Der Realismus macht’s
Aus meiner Sicht macht der Realist ganz klar das Rennen. Dass das Leben eines extremen Pessimisten nicht sonderlich erstrebenswert ist, erklärt sich von selbst, denke ich. Wer immer nur schwarz malt, wird irgendwann depressiv davon. Das ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Wer hingegen alles immer positiv sieht, läuft Gefahr, oft enttäuscht zu werden. Denn Naivität schützt nur kurz vor Verletzung und versucht lediglich, die Realität weg zu täuschen. Ein bisschen Verdrängung schadet ja auch nicht, sie wird erst dann gefährlich, wenn man sie exzessiv betreibt. So ist das mit den meisten Dingen. Daher betitele ich mich ab heute stolz als Realistin – mit Hang zum Pessismismus. But I’ve come a long way und mit etwas Abstand zum Negativen geht es mir um einiges besser! Wer weiß, vielleicht wird ja eines Tages noch eine Optimistin aus mir! 😉
https://studiblog.net/2017/03/10/optimist-pessimist-student-unterschied/