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Reisebericht der Dritte – Von Hoehenkrankheit und Alkohol

Geschrieben von Redaktion

Die Reisen der Caterina Rancho sind auch mit Arbeit verbunden, doch für den ein oder anderen grandiosen Anblick wird man dafür schon entschädigt unserer Meinung nach, auch wenn man mal mit einer Kränkelei zu kämpfen hat. Viel Spaß bei Teil 3 unserer Reise-Serie. 🙂

Hallo ihr Spassigen,

Jetzt gibts mal ein Lebenszeichen von mir. Man hört deshalb nichts von mir, weil ich die ganze Zeit arbeite. Ja, richtig gehört, arbeite! Ich hab nämlich jetzt einen der coolsten Jobs auf der Welt. Ein New Yorker Magazin hat mich engagiert die schönsten Gärten und interessantesten Naturprodukte zu finden, davon Fotos zu machen und jeweils immer einen kurzen Artikel drüber zu schreiben. Den Job kann ich quasi von überall auf der Welt machen, wo es Pflanzen gibt. Und jetzt bin ich quasi immer auf der Suche nach interessanten Stories, die ich dann unter tags fotografiere und abends zu Papier bringe.

Mich hat’s ja anfangs ziemlich schlimm erwischt. Erst die Flugzeughorror-Geschichte, dann hatte ich in Lima ne Grippe und daraufhin wurde ich von meiner Magen-Darm-Geschichte 5 Tage alleine in einem Hotel in einer Oase festgehalten. Ich habe drei Tage absolut nichts essen können. Immer wenn ich’s versucht hab, hab ich’s wieder ausgekotzt. An rumlaufen war vor lauter Magenkrämpfen auch nicht zu denken. Ab dem vierten Tag hab ich dann wieder mit Suppe angefangen, also mit dem Wasser, das Gemüse das da rum geschwommen ist hab ich nicht angerührt. Und erst nach neun Tagen wars wieder einigermaßen normal. Dann kam allerdings die Höhenkrankheit, weil ich zu dem Zeitpunkt zum Titikakasee gereist bin, der auf ca 3000 Metern Höhe liegt. Diese schwachsinnige Krankheit hat bei mir – entgegen aller Behauptungen – sieben Tage nicht nachgelassen, so dass ich heute Hals über Kopf aus La Paz, Bolivien, abgereist bin in ein Kaff das nur auf 1700 Metern liegt. Es war wohl irgendwie eine komische Form von Höhenkrankheit, denn die Tabletten haben nicht das schlimmste meiner Symptome bekämpft, eine grauenvolle Kurzatmigkeit. Also an Wandern oder irgendeine Art körperlicher Betätigung wär überhaupt nicht zu denken, denn ich war bereits nach den einfachsten Handgriffen wie zum Beispiel morgens beim Anziehen so dermaßen außer Atem wie nach einem Dauerlauf.

Treppensteigen oder Rucksacktragen wurden zum Extremsport. Gestern hatte ich einen trinklustigen Abend mit zwei supernetten und heißen Bolivianern, hatte aber völlig unterschätzt wie so ein Schnaps gleich reinhaut in der Höhe. Es hätte noch ein superschöner Dreier werden können mit uns, aber bevor wir Sex haben konnten musste ich leider kotzen und hab’s grad noch aufs Klo geschafft, das ein Stockwerk weiter unten lag. Dort hab ich dann die Innigkeit mit den beiden Bolivianern gegen ein ausgedehntes Rendevouz mit der Kloschüssel eingetauscht.

Eine liebe Österreicherin hat mich dann dort gefunden und mich dann einfach in ihr Zimmer mitgenommen weil da noch ein Bett frei war und hat sich um mich gekümmert. Jedenfalls war der Kater gepaart mit Höhenkrankheit die absolute Qual und ich musste sofort weg von da, weil ich von immensen Erstickungsanfällen geplagt war. Blöderweise muss ich nochmal hoch wenn ich wieder nach Perú will, aber dann hab ich mich vielleicht mal ein bisschen erholt.

Jetzt hab ich ja mal ganz schön gejammert aber ich muss euch sagen, abgesehen von meinen körperlichen Beschwerden macht die Reise natürlich Spaß, auch wenns jetzt kein Urlaub mehr ist, sondern Arbeit.

Ich bin durch Maisfelder gekrochen und hab quietschbunten und überdimensional riesigen Mais fotografiert. Als ich über ein Flüsschen gesprungen bin um zum Karottenfeld zu gelangen hab ich zuerst ein Lama getroffen und dann zwei Feldarbeiter, mit denen ich ein lustiges Gespräch hatte. Also, für sie lustig weil mein Spanisch so schlecht ist. Aber es wird besser. Ich hab’s immerhin geschafft auf Taquile, einer Insel vom Titikaka, mit einer Frau, die weiß wie man aus einer Pflanze Shampoo herstellt, eine kleine Story zu machen. War gar nicht so leicht am Anfang aber dann wurde daraus echt eine schöne Zusammenarbeit. Ansonsten war ich noch bei den Uros, ein Volk bestehend aus ca 300 Familien und hab fotografiert was sie alles aus Totora (Schilf) herstellen, ihre komplett freischwimmenden Inseln zum Beispiel, aber auch die Hütten darauf und die Möbel, Handwerkskunst, aber auch Nahrung und Medikamente. Dann hab ich mich noch mit der Blumenvielfalt in einer Oase beschäftig und ein Tal fotografiert, das aussieht wie eine Mondlandschaft mit Kakteen.

Wenns mir wieder besser geht werd ich mich mal, natürlich rein beruflich, mit Pisco beschäftigen, dem Wüstenwein der in Perú angebaut wird. Dann fotografiere ich noch den Chakra-Garten von einem Fünf-Sterne-Hotel für reiche Hippies, eine Kakau-Farm, Kakteen aus denen man Farben herstellen kann und eine Gartenarchitektur-Firma aus Lima.

Fühlt euch geherzt!

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