Surfer werden, Surfen studieren? Der geilste Studiengang bringt dir nichts, wenn ihr nicht zueinander passt!
Kennst du diesen einen Studenten in deinem Studiengang, dem irgendwie alles leicht fällt, dem alles gelingt? Nicht, dass er faul wäre und nicht lernen müsste, aber während du geschafft vom Klausurstress auf der Couch einschläfst, hat dieser eine Student noch Zeit für eine ganze Reihe anderer Aktivitäten. Er engagiert sich in Projekten neben dem Studium, treibt Sport und hat sogar noch eine/n Partner/in. Alles ohne erschöpft zu wirken. Dieser Student ist eindeutig gedopt. Allerdings nicht mit illegalen Substanzen, sondern mit Energie, die er selbst aus einer fast grenzenlosen Motivation heraus freisetzen kann.
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Das Geheimnis, wie du zum Profi-Surfer wirst!
Du hast viele Dinge auf einmal im Kopf, dich belasten Nebenjob, ehrenamtliche Tätigkeiten, Erwartungshaltungen von Freunden und familiäre Verpflichtungen und dann sollst du auch noch studieren? Zustände des mentalen Chaos und der Überforderung machen sich breit.
Dabei ist der gewünschte Zustand, den wir erreichen wollen, ein ganz anderer.
Der anfangs beschriebene „Über-Student“ hingegen, ist ein Profi-Surfer, der geschickt unter den Wellen hindurch taucht, der sein Revier kennt, inklusive aller saisonal möglichen Wetterlagen bishin zum kleinsten Fisch in dem Gewässer unter ihm. Dieses Wissen verschafft ihm das richtige Timing und das sichere und gleichsam euphoriesierende Gefühl, auf einer gewaltigen Welle Richtung Ufer reiten zu können, scheinbar ohne jegliche Anstrengung. Den Frust vermeidet er dabei gleich zu Beginn, denn er weis genau, wann er auf die perfekte Welle treffen wird und wann nicht. Er riecht sie förmlich kommen, er spürt es auf der Haut wenn der Wind dreht… und das schon von Kindesbeinen an.
Den Surfer-Vergleich auf das eigene Studium übertragen?
Auch der Surfer hat mal als Ersti angefangen, doch er wusste schon sehr früh was er will und war dadurch motiviert. Vielleicht hatte sein Vater ihn zu dieser Leidenschaft inspiriert, die dafür nötigen Wege zu gehen. Ohne zu wissen, wie sich der Sand zwischen den Zehen anfühlt, wie salzige Meeresluft schmeckt und wie der Nervenkitzel einer gewaltigen Welle den Puls hochpeitscht, wird man die Fasizination des Surfens nicht verstehen. Es muss also ein Trigger vorhanden sein, eine Veranlagung, ein Talent, eine Muse, um in die richtige Richtung zu gehen – auch und vor allem im Studium! Darum prüfe, wer sich für ein Studienfach entscheidet – oder im schlimmsten Fall, für immer leidet! 😉
Zu wissen, worauf man seine Entscheidungen aufbaut, ist die halbe Miete. Wenn du auf Grund der richtigen Entscheidung, nicht dauernd von Zweifeln geplagt wirst, hast du den Kopf frei und kannst dich auf den 2. wichtigen Punkt konzentrieren, der dich auf einer stabilen Welle durchs Studium reiten lässt!
Ein Ziel im Studium setzen und den richtigen Weg finden!
Ein Navigationssystem und ist es noch so teuer, wird dir keinen Weg weisen, wenn du kein Ziel eingibst – eigentlich ne logische Sach oder?
Stell dir also grundsätzlich die Frage, ob du dich über einen Studienabschluss definieren kannst, oder ob du dabei noch eine Spur weiter denken solltest? Worauf arbeitest du hin? Etwa auf den Master of Science?
Was bist du dann? Klar, Master of Science. Aber was bringt dir das?
Der Punkt ist doch der, es motiviert dich nicht wenn du sagst, ich will Master of Science werden, es ist nicht mehr als ein Titel auf einen Stück Papier. Du wirst jetzt vielleicht entgegnen:
- Ich kann später forschen, das erfüllt mich
- Ich habe einen Abschluss, mit dem ich einen sicheren Job bekomme
- Ich werde genug Kohle verdienen, um ein Haus zu bauen
- Ich werde einmal erfolgreich auf meinem Gebiet sein und Anerkennung bekomme
Dies sind jedoch oft zeitlich sehr begrenzte Beweggründe, die einen scheinbar motivieren. Doch das reicht leider nicht, um ein Profi-Surfer zu werden. Damit wirst du auch weiterhin am Strand sitzen und den Profis wehmütig zusehen. In Möchtegernsurfer-Sprache übersetzt, würden die genannten Punkte wie folgt lauten:
- Ich kann später auf meinem Board liegen und mich sonnen, ich muss ja nicht unbedingt surfen
- Ich habe alles über das Surfen gelesen was man wissen muss und kaufe mir bald ein Surfboard
- Wenn ich den Mädls vom Surfen erzähle, kommt das genau so gut an, als würden sie mich live auf dem Board sehen
- Ich habe vielleicht mal einen Surfshop am Strand und die echten Surfern leihen sich dann die Boards bei mir
Und wann stehst du selbst auf dem Board? Kannst du mit Leib und Seele hinter dem stehen was du tust, oder willst du nur irgendwem gefallen, willst du konform und unauffällig sein und im Schatten gesellschaftlicher Konventionen stehen? Einfach nur funktionieren…, wie öde! Und sorry, aber heiße Luft interessiert niemanden, die Mädls stehen viel mehr darauf, dir vom Strand aus beim Surfen zuzusehen! 😉
Wie ich mein Ziel definiert habe
Gegen Ende meines Marketingstudiums haben Kommilitonen sich bereits für Stellen beworben und hatten erste Vorstellungsgespräche. Ich war da etwas bedachter und gleichzeitig risikofreudiger, weil ich an eine andere Vision glaube. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass ich besser in der Selbstständigkeit, im Unternehmertun aufgehoben bin. Ich möchte quasi selbst entscheiden, wann, wo und mit wem ich zum Surfen gehe. Das soll jetzt kein grundsätzliches Plädoyer für die Selbstständigkeit werden – sie ist nicht jedermanns Sache – aber für MICH ist sie genau das richtige und das hat vielerlei Gründe. Natürlich kann es auch sinnvoll sein, zeitlich begrenzt, Erfahrungen in einem branchenähnlichen Betrieb zu sammeln, dazu später gleich noch ein wenig mehr. Sei in jedem Falle ehrlich zu dir selbst und entscheide dich für DEINEN EIGENEN Weg!
Da ich bereits im Studium ein Ziel hatte, welches weit über meinen Studienabschluss hinaus ging, fiel es mir viel leichter, alles dafür zu tun es zu erreichen.
Was du jetzt machen kannst, um dein persönliches Ziel zu definieren.
Schaue dir noch einmal die 5 Studententypen aus meinem letzten Beitrag an. Zählst du dich zu einer der Gruppe, bei der das Ziel in Form eines klaren Berufes bereits definiert feststeht? Wenn ja, hinterfrage dich sicherheitshalber nochmal, worauf du deine Entscheidung zurückführst und ob es auch sicher deine eigene ist, bzw. sie dir auch wirklich entspricht.
Gibt es Bereiche, die dich besonders interessieren? Super! Setze genau hier an und erstelle eine Vision von deiner Zukunft. Vermeide dabei, wie auch in einem klassischen Brainstorming, sogenannte „Killerphrasen“, die dich, zumindest im ersten Schritt, in deiner Lösungsfindung beeinträchtigen könnten. Vermeide auch vorerst den oft unsinnigen Gedanken „damit verdient man zu wenig Geld“. Frage dich selbst, wie viel Geld du verdienen müsstest, wenn man dich zwingen würde, einen Job auszuüben, auf den du absolut keine Lust hast – und das ein Leben lang!
Killerphrasen können u.a. sein:
- Damit verdient man zu wenig
- Daran sind schon ganz andere gescheitert
- Das hat noch nie funktioniert
- Das ist politisch nicht korrekt
- Ja aber, meine Eltern meinen…
- Es gibt keine vernünftige Alternative
- Das behaupten sie alle
uvm.
Praktika, Praktika, Praktika, machen den Profi-Surfer
Interessiert dich ein bestimmter Bereich oder ein bestimmtes Thema brennend, aber deine Zielbeschreibung ist im Detail noch etwas unscharf?
Vielleicht solltest du neben deinem Studium “Experte” für ein Gebiet werden und ein Blog darüber starten. Wobei es nicht viel nützen wird, wenn du deine eigenen Theorien veröffentlichst oder bereits Altbekanntes neu aufkochst. Wie auch der Profi-Surfer, solltest du jede freie Minute mit der praktischen Tätigkeit, oder einfach gesagt, mit Üben verbringen. Am sinnvollsten sind hier die altbewährten Praktika, die dir einen ersten Eindruck von der späteren Realität vermitteln werden. Auch hier ist es angesagt, sich proaktiv einzubringen und nicht nur auf Anordnung den Dienst nach Vorschrift umzusetzen und um 16.30 Uhr den sprichwörtlichen Bleistift fallen zu lassen. Begleitend zum Praktikum, kannst du dann sinnvoll deinen „Experten-Blog“ befüllen, welcher in den obligatorischen Praktikumsbericht mündet.
Der Profi-Surfer nutzt die Wellen ebenso bis zum Sonnenuntergang, er geht mit seinem Brett zu Bett, steht damit auf und ist noch vor Sonnenaufgang wieder am Strand!
Quelle: YouTube
Zudem ist ein Praktikum in einem größeren Betrieb auch eine gute Gelegenheit, deine Sozialkompetenz und Rhetorik zu trainieren. Kommunikation ist alles, vor allem wenn sich verschiedenste Leute auf einem Haufen um ein und dasselbe Thema bemühen, nur eben jeder an seinem Platz, jeder in seinem spezialisierten Teilbereich und jeder mit der entsprechenden Prise an eigenem Charakter.
Hast du es dann nach viel Auseinandersetzung zu der entsprechenden Entscheidungsreife gebracht, um ein Ziel zu definieren, stell´ dir die Frage, ob ein Studium dafür der richtige Weg ist und wenn du bereits im Studium sein solltest, ob die gewählte Fächerkombination auch tatsächlich zielführend sein wird oder ein Wechsel des Studienganges angebracht wäre.
Passion vor Tradition!
Angenommen du studierst Pharmazie (vlt. ist dein Vater Apotheker), aber du betreibst nebenbei, schon seit der Schule, ein kleines Modelabel mit Einzelstücken, dass du gerne ausbauen würdest. Du könntest Tag und Nacht Entwürfe machen und an der Schneiderpuppe die Musterkleider anheften. Wenn du aber eine chemische Reaktion für dein Studium erlernen musst, schläfst du schon beim Gedanken daran ein. Dann hätten wir wohl einen klaren Fall von: „überleg dir das mit dem Pharmaziestudium bitte noch einmal!“ Denkst du, den Profi-Surfer müsste je jemand an den Strand tragen und ihn dann noch dazu nötigen, ins Wasser zu gehen? Der Profi-Surfer ist ein positiv geprägter Süchtiger, er ist der erste der kommt und der letzte der den Strand verlässt.
Du kannst dir natürlich auch überlegen – und dies ist auch ein wesentlicher Prozess des ob genannten Brainstormings – aus möglicherweise ähnlich starken Interessen, eine sinnvolle Kombination als Entscheidung abzuleiten, vielleicht sogar ein eigenes Business draus zu generieren. Ich weiss nicht, ob es eine praktikable Kombination geben könnte, aus Pharmazie und Design, aber genau dafür ist die eingehende Auseinandersetzung sinnvoll und wichtig! Da fällt mir gerade spontan der Studiengang Life-Science-Engineering ein, aber ok, ich will ja niemandem vorgreifen! 😉
Fazit:
Sicherlich kann auch bei dir die Einsicht reifen, dass dich kein Studium zum Ziel führen wird. Dann nicht verzagen, im Gegenteil! Du hast gerade einen wichtigen Schritt in Richtung der Realisierung deines Traumes getan! Auch ein Roadtrip wird mit einer Karte geplant, es gibt bestimmte Stationen die man passiert, bis man am finalen Ziel angekommen ist. Bei den einen geht es direkt, andere fahren einen Umweg, haben dafür aber vielleicht mehr von der schönen Landschaft ;-). Richtig ist das, was für dich funktioniert, was dich jeden Tag wieder motiviert aufs Brett zu steigen und dich irgendwann zum Profi-Surfer macht!
To do:
Denke an das Beispiel des Navigationssystems, ohne Eingabe wird kein Routenplan zum Ziel erstellt. Dies ist übrigens auch eine der Grundregeln aus dem Bereich des Projektmanagements. Dort heißt es, alles was nicht notiert wurde, wird auch nicht passieren – hast du keinen Plan der funktionieren könnte, wird er auch nicht funktionieren!
Es würde mich freuen, wenn du ein persönliches Ziel für dich entdeckst, aber das Wichtigste ist, dass du dich auch auf den Weg machst, um es letztlich zu erreichen. Der erste Schritt sollte sein, dass du dir dein definiertes Ziel irgendwo notierst und mit dir selbst eine Zielvereinbarung schließt, gerne auch kombiniert mit einem groben Zeitplan und einer möglichen Alternativroute!
Viel Erfolg auf deinem Weg zum Profi-Surfer, mit deinem eigenen Brett, in deinem eigenen Revier! 🙂
Euer Semi-Profi-Surfer
Wenn du zusätzlichn Input zu diesem Thema hast, nur her damit! Echter Surfer sind stets willkommen!
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