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Fauna des Campus: Der Textilgestaltungsstudent

Farbiges, noch aufgewickeltes Wollknäuel liegt neben fast fertig gestrickten Socken - der Textilgestaltungsstudent.
Geschrieben von Jann Wattjes

Der Textilgestaltungsstudent (Discipulus strickpulloverus) ist eine sehr seltene Gattung innerhalb der Studiengänge, die sich für Kunst und/oder kulturell wertvoll halten (Studia inepta). Ursprünglich aus schwarzem Humor von EMMA-Abonnentinnen (vgl. Steuerhinterziehung im 21. Jahrhundert) in eine Bildungsreform gemogelt, erfreut sich die Textilgestaltung – als möglichst sinnlose Variationen der Stammeskürzel „Mode“, „Design“, „Filzwissenschaften“ – mittlerweile der Anerkennung hochrangiger Hochschulen.

Der Textilgestaltungsstudent – Unterarten

Forschern ist es kürzlich gelungen, die fünf einzig bekannten Exemplare in zwei Unterarten zu unterteilen: Vorherrschend ist der, aus Flopkulturphänomenen entstandene, für alles andere aber nicht dem erstrebten Phänotyp entsprechende, „Schöpfer„. Der Schöpfer, so belegen lange verborgene, sowjetische Experimente, hat zu oft Project Runway geschaut, seiner Katze zu Weihnachten Socken gestrickt und hält sich jetzt für eine göttliche Entität. Seine Lebensaufgabe beinhaltet die Schöpfung sämtlicher, vorrangig unpraktischer Mode, um an seinem Lebensabend entscheiden zu dürfen, wem der Eintritt bei Hollister gewährt wird und vor allem wem nicht.

Die, nach ihrem Entdecker benannte, „Neofeministin“ hingegen hat ihr Habitat in der Realität. In welcher es ihr zu langweilig wird, da ihr Nachwuchs das selbstgestrickte Nest verlassen und auch keine Pullover mehr auf dem Wunschzettel hat, während eine Mitgliedschaft bei Femen allein aus Ehrfurcht vor Kleidung ausscheidet. Hat sie sich erstmal für ein zweites Fach entschieden (es ist IMMER Deutsch), beginnt mit dem Grundschullehramtfernstudium und unzähligen Eilzustellungen von Stickereien, der Höhepunkt ihres Daseins.

Der Textilgestaltungsstudent – Ruf

An den Universitäten der Bundesrepublik genießt der, bei Informatikern nur als „Stoffi“ bekannte, Textilgestaltungsstudent allerdings einen arg kontroversen Ruf. Das Studium sei unattraktiv für diverse Bevölkerungsschichten (0% Karrieremenschen, 0% heterosexuelle Männer) und Doktorarbeiten, die man sich im Winter um den Hals binden kann, seien nur unübersichtlich auf Plagiate zu überprüfen.

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Jann Wattjes

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