Zeiträume für Pausen schaffen
Die Notwendigkeit von Ablenkung während dem Studium wird von einigen Studierenden unterschätzt. So belegen zahlreiche Studien, dass der Mensch sich nach sechs Stunden Arbeit erstmal nicht mehr konzentrieren kann. Die Produktivitätsrate sinkt auf unter 20 Prozent im Vergleich zum ausgeruhteren Arbeiten. Daher sollten gerade ambitionierte Studierende während dem Studium aktiv Pausen einlegen. Die Zeiträume der Pausen sind dabei variabel. Von einer Stunde bis hin zu einigen Wochen ist alles möglich. Gönnt eurem Kopf den nötigen Urlaub.
Corona und Freizeitausgleich
Speziell in der Corona-Zeit lassen sich oft keine geeigneten Zeitvertreibe finden. Es ist daher wichtiger denn je, sich selbst zu Pausen zu zwingen. Selbst wenn nicht die gewohnte Menge an möglichen Aktivitäten wie z.B. das Reisen zur Verfügung stehen, wird sich dennoch etwas finden. Dazu dient das Konzept des „Urlaub im Kopf“. Im Grunde geht es darum, eine Möglichkeit für sich selbst zu finden, den Job oder die Uni auszublenden und abschalten zu können. Dadurch, dass in der aktuellen Zeit nicht allzu viele Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen, muss man versuchen seine alltäglichen Handlungen anzupassen. Dazu kann zum Beispiel die Integration von Pausenroutinen dienen oder aber schlicht die Trennung von Arbeitsplatz und privatem Aufenthaltsbereich. Jeder muss sich ein eigenes Konzept schaffen, dass eine Überarbeitung verhindert.
Die Semesterferien nutzen für „Urlaub im Kopf“
Einige Studierende nutzen die Semesterferien, um endlich mal aus dem kargen Studentenalltag zu entfliehen und einfach mal gar nichts zu tun. Andere hingegen nutzen diese Zeit, um produktiv zu bleiben. An sich sollte niemand eine der beiden Positionen im Umgang mit der Feriengestaltung kritisieren. Unterschiedliche Universitäten und Studiengänge erfordern mehr oder weniger Urlaub bzw. lassen mehr oder weniger Urlaub zu. So kommt es, dass an bestimmten Universitäten die Prüfungsphase in vielen Studiengängen bis kurz vor Ende des Semesters andauert. Das kann im Wintersemester zum Beispiel dazu führen, dass man seine letzte Klausur am 8. April schreibt und das neue Semester schon am 15. April wieder beginnt. Resultat ist eine zu geringe Urlaubsdauer, die speziell in technischen Studiengängen dringend benötigt wird. Die Kraftreserven müssen wieder aufgefüllt und das Stresslevel gesenkt werden. Im Endeffekt kann nur durch Urlaub im Kopf ein Burnout oder ein Studienabbruch durch das bekannte „zu viel“ vermieden werden.
Urlaub im Kopf und universitäre Rahmenbedingungen
Bestimmte Unis haben bestimmte Prüfungssysteme, die wiederum bestimmte Typen von Studierenden hervorbringen. So werden zum Beispiel im Studiengang der Wirtschaftswissenschaften an der Goethe Universität in Frankfurt fast alle Klausuren in wenigen Wochen vor und nach Beginn der Semesterferien geschrieben. Das hat zur Folge, dass zwar deutlich weniger Zeit zum Lernen im Voraus bleibt, am Ende allerdings auch deutlich mehr Urlaub herausspringt. Gerade Studierende der technischen Studiengänge werden hingegen zum Beispiel die Weihnachtsferien mehrheitlich zum Urlaub nutzen, da sie außerhalb dieses Zeitraumes schlicht keine Zeit für Urlaub haben. Die Studenten der Goethe Uni werden hingegen die Weihnachtsferien verstärkt zum Lernen für Klausuren oder bereits für das Schreiben von Hausarbeiten aufwenden.
Überbewertung und Unterschätzung von Urlaub während dem Studium
Einige Studierende neigen dazu, ihre Urlaubseinschätzung nach Extremen auszurichten. Da gibt es den Studenten, der sich den Urlaub im Winter nehmen sollte, ihn aber dennoch nicht nimmt. Entweder ist er übermäßig fleißig, versteht nicht, dass Urlaub als psychologischer Ausgleich wichtig ist, oder die anstehende Prüfungsphase reicht nicht aus, um für alle Klausuren ausreichend zu lernen. Auf der anderen Seite steht der Student, der sich keinen Urlaub nehmen sollte, da er in der Tat einiges zu erledigen hat, ihn aber trotzdem nimmt. Beide Seiten haben ihre individuellen Motive. Nichtsdestotrotz sollten beide ihre Einstellungen überdenken.
Mit der Ausführung der Studierendentypen im Umgang mit Urlaub möchte ich die Notwendigkeit von Urlaub demonstrieren, die jedem Studierenden in unterschiedlicher Variation zusteht. Dabei ist wichtig sich klar zu machen, dass sowohl zu wenig, als auch zu viel Urlaub vom Lernen oder vom fachlichen Austausch kontraproduktiv für die eigens gesetzten Ziele sind. Es gilt ein Mittelmaß zu finden, dass es ermöglicht, sowohl seine fachlichen Ziele zu erreichen, und dabei auf lange Sicht keinen studienbedingten Burnout zu erleiden.
Konsequenzen der Vernachlässigung von Urlaub im Kopf während dem Studium
Oft wird die psychologische Komponente von Studierenden, denen der Leistungsdruck bereits seit der Schulzeit unmissverständlich eingetrichtert wurde, vernachlässigt. Teilweise wird sich sogar mit dem Stress, dem man dauerhaft unterliegt, gebrüstet. Damit versuchen die betreffenden Studierenden sich über ihr eigenes Leid zu stellen, um es sowohl für sich selbst als auch gegenüber ihrem persönlichen Umfeld herunterzuspielen. Dabei ist diese Tatsache den meisten von ihnen durchaus bewusst. Auf lange Sicht kann diese realtitätsverweigernde Darstellung zu ernsten psychologischen Problemen führen. Daher ist es ratsam, sich immer eine angemessene Auszeit von der alltäglichen Arbeit zu nehmen und langfristig auf seine körperliche Gesundheit zu achten. Für Studierende, die bereits mit psychologischen Problemen zu kämpfen haben, empfiehlt sich eine längere Auszeit.