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Urlaubssemester im Studium: Vor- und Nachteile

Urlaubssemester, Studentin sitzt mit Buch an einem Fluss
Geschrieben von Sandra H.

Denkst du dir manchmal nicht auch, dass es dir reicht? Du brütest vor deinem Laptop und kämpfst dich durch dein Skript. Daneben stapeln sich die Lehrbücher, die du am besten auch noch komplett durcharbeiten solltest. Du hast die Nase voll! Am liebsten würdest du deine Taschen packen und dir den nächsten Flug schnappen und einen wochenlangen Urlaub am Strand machen … ganz weit weg von der Uni und ganz weit weg von den lästigen Vorlesungen und Seminaren. Und so unmöglich, wie sich das Ganze anhört, ist es gar nicht. Denn es gibt das sogenannte Urlaubssemester.

1. Was ist das Urlaubssemester?

Natürlich ist ein Urlaubssemester grundsätzlich nicht dazu gedacht, um einfach ein halbes Jahr auf der faulen Haut zu liegen. Aber es bietet dir die Möglichkeit, dein Studium für ein (höchstens zwei im Normalfall) Semester zu unterbrechen und dir die Zeit nach deinen Wünschen zu gestalten. In dem Semester, in dem du befreit bist, bist du weiterhin immatrikuliert. Das heißt, du verlierst deinen Studenten-Status nicht, aber, was du beachten musst, ist, dass die Teilnahme an Lehrveranstaltungen teilweise bis ganz ausgeschlossen ist und du deshalb in diesem halben Jahr keine Prüfungsleistungen an deiner Hochschule erbringen darfst. Übrigens spielt dieses halbe Jahr nicht in deine Regelstudienzeit mit ein!

2. Wie beantragt man ein Urlaubssemester?

Normalerweise musst du einen Antrag stellen, den du in deinem Studierendensekretariat einreichen solltest. Beachte auch, dass für die Antragstellung eine bestimmte Frist eingehalten werden muss! Bitte informiere dich hierzu auf der Homepage deiner Universität.

Bei diesem Antrag musst du neben den grundlegenden Angaben zu deiner Person auch den Grund für deine Beurlaubung eintragen. Das ist auch der Knackpunkt der Geschichte: Ein Urlaubssemester wird natürlich nicht in jedem Fall einfach so gewährt. Grundsätzliche Gründe, die eine Beurlaubung zulassen, sind zum Beispiel ein Krankheitsfall oder ein Pflegefall in der Familie, Kindesbetreuung, ein Praktikum oder auch ein Auslandssemester. Für deine Gründe musst du auch in den meisten Fällen einen Nachweis erbringen (so z.B. den Praktikumsvertrag oder eine Bescheinigung vom Arzt). Bei besonderen Gründen macht es Sinn, mit den Zuständigen des Sekretariats Rücksprache zu halten, ob dir eine Beurlaubung gewährt werden kann.

3. Was für Vor – und Nachteile bietet dir ein Urlaubssemester?

Beachten musst du, dass du kein BAföG im Urlaubssemester erhältst. Deshalb musst du dir Gedanken machen, wie du alles finanziert. Für Auslandssemester kannst du zwar beispielsweise dann schon Auslands-BAföG beantragen, aber für alle anderen Fälle fehlt dein normaler monatlicher Betrag, der dich unterstützt. Wenn du ein Semester aussetzt, bedeutet das auch nicht nur, dass du ein Semester später fertig wirst. Es bedeutet ebenfalls, dass sich dein Stundenplan verändern wird und du beim Planen extrem gut darauf achten musst, welche Veranstaltungen du wann die nächsten Semester belegen musst, damit du trotzdem in der Regelstudienzeit bleibst. Hierbei solltest du informiert sein, welche Veranstaltungen jedes Semester angeboten werden und welche beispielsweise nur im WS/SS.

Ein großer Vorteil ist, dass du ein Semester lang frei von deinen normalen Pflichten als Student bist und dir mal richtig Zeit nehmen kannst für Dinge. So bietet sich die freie Zeit extrem gut an, um ein längeres Praktikum zu machen und Praxisluft zu schnuppern. Da dein Praktikum ja z.B. nicht das ganze Urlaubssemester hinweg gehen muss, kannst du auch eine längere Reise planen oder dir ein bisschen Geld dazuverdienen. Du kannst zwar keine Studienleistungen an deiner Hochschule erbringen, aber du kannst zum Beispiel Prüfungen im Ausland schreiben, wenn du ein Auslandssemester machst, oder auch über virtuelle Online-Portale (beispielsweise: virtuelle Hochschule Bayern). Diese Leistungen kannst du im nächsten „normalen“ Semester anerkennen lassen und kannst den Druck deiner Klausurenphasen somit etwas senken.

 

Na, Lust bekommen auf eine kleine Auszeit? Wenn du einen guten Grund hast, steht deinem Vorhaben nicht mehr viel im Wege! Also ab ins Praktikum oder ins Ausland und neue Erfahrungen sammeln! 🙂

Über den Autor/die Autorin

Sandra H.