Wann war das letzte Mal, als du dir vorgenommen hast, früher mit dem Lernen anzufangen oder dich besser auf eine Prüfung vorzubereiten und am Ende hast du überhaupt nichts gemacht?
Es ist ein wieder und wieder kommender Ablauf, und jedes Mal ärgerst du dich von Neuem. Nach einer Weile findest du Ausreden wie „Ich habe einfach keine Zeit dafür“, „Ich bin halt faul“ oder „Ich habe einfach keine Disziplin“. Das nächste Mal denkst du dir, dass du es einfach noch härter versuchen musst und wieder scheiterst du. Wenn du deine eigenen Vorgaben aber einfach einhalten würdest, könntest du viel bessere Noten und Erfolg haben.
Das Schlimme ist, dass wir über diese vermeintlich freie Zeit nicht mal wirklich verfügen, da wir die anstehenden Prüfungen ständig im Hinterkopf haben.
Aus der Schule oder Uni kennt das jeder von uns. Wir wissen, was wir tun sollten, tun es aber nicht. Wie wenn uns unsichtbare Kräfte davon abhalten würden.
Vielleicht fehlt dir ja die Willenskraft und deine Ziele sind dir einfach nicht wichtig genug?
Dabei kannst du deine Ziele auch erreichen, ohne es einfach mehr zu „wollen“.
Menschen, die viel erreichen, entwickeln Systeme mit denen sie ihre Ziele erreichen. Sie verlassen sich nicht auf ihre Willenskraft. Dies gilt vor allem für das Lernen.
Die Wahrheit ist, dass du in der Lage bist, MEHR als alles zu erreichen, was du dir vorgenommen hast!
Du kannst dir noch so fest vornehmen, beim nächsten Mal früher anzufangen, es noch besser zu versuchen oder konzentrierter dabeizubleiben. Es wird nicht funktionieren. Wenn du so wie bisher weitermachst, wirst du es weiter und weiter aufschieben.
Wieso Aufschieben gut sein kann
Aufschieben ist ein hilfreiches Feedback von unserem Kopf. Er sagt uns, dass wir noch nicht genau nachgedacht haben, wie wir etwas anstellen wollen. Wir haben keinen genauen Plan oder ein System. Wenn wir etwas ständig aufschieben, sagt unser Kopf, wir müssen nochmals genauer überlegen, WIE GENAU wir etwas anstellen wollen.
Wir brauchen also einen Plan. Einen Plan, wie wir uns für etwas vorbereiten wollen, oder wie wir eine bestimmte Arbeit am besten und produktivsten erledigen.
Warum das Wort „sollte“ so schlimm ist
Zugegeben, ich hasse dieses Wort absolut. Jedes Mal, wenn wir das Wort „sollte“ in den Mund nehmen, sagen wir damit, dass es gut wäre, wenn wir etwas tun, es aber nicht wirklich wollen oder vorhaben.
Jedes Mal, wenn es jemand ausspricht, sehe ich von Neuem, wie sich jemand etwas vornimmt, aber daran scheitert. Schrecklich!
Deshalb vermeide ich das Wort. Entweder ich mache es, weil ich es machen will oder muss, ODER ich mache es überhaupt nicht. Aber ich „sollte“ es nicht machen.
Für alle Dinge, die wir uns vornehmen, sollten wir uns einen genaueren Plan erstellen. Entschuldige, ich meinte, wir erstellen uns einen Plan! 😉
Wie du dir den richtigen Lern-Plan machst – den du gnadenlos umsetzen wirst
1. Er muss spezifisch sein.
Wenn du deine Pläne schwammig definierst, ist es unwahrscheinlich, dass du am Ende mit dem Ergebnis zufrieden sein wirst. Nicht einfach nur auf die Mathe-Prüfung vorbereiten und „draufloslernen“, sondern einen Überblick verschaffen und herausfinden, wo deine Probleme sind. Diese sind entweder Themen-bezogen (beispielsweise, wenn du die Integralrechnung nicht verstanden hast) oder Methoden-bezogen (zum Beispiel die Fähigkeit, Texte zusammenhängend zu verstehen, analysieren und interpretieren zu können, und somit nicht Themen-gebunden ist). Dann musst du dein weiteres Vorgehen bestimmen: Erst mal einen bestimmten Aufschrieb durchlesen, der zentral für das Thema oder die Methode ist, dir eine stichpunktartige Übersicht erstellen und eine Aufgabe dazu lösen, bei der du dir viel Zeit nimmst und dich auf die Perfektion dieser Aufgabe fokussierst. Später kannst du dich dann auf die Geschwindigkeit konzentrieren.
So könnte dein Plan aussehen!
2. Er muss Sinn für dich machen.
Doch überlege dir mal, was wir uns alles vornehmen, ohne uns zu überlegen, ob es wirklich notwendig ist! Wie oft tun wir Dinge nur deshalb, weil andere sie uns aufgetragen haben? Dabei sehen wir selbst vielleicht gar keinen Nutzen in dieser Aufgabe. Aufgaben, die dich nicht weiterbringen, brauchen nicht auf deinem Plan zu landen. Entweder du eliminierst sie oder du veränderst sie so, dass sie Sinn für dich machen. Bei Aufgaben, die du nicht aus eigenem Antrieb machst, lohnt es sich häufig, sie unter besonders großem Zeitdruck zu lösen, um so möglichst wenig Zeit zu beanspruchen. Dann bekommt die Aufgabe eine neue Bedeutung von dir: das Trainieren von Geschwindigkeit beim Arbeiten.
3. Schnellere Entscheidungen treffen und diese sofort umsetzen.
Wie oft erwischst du dich dabei, Dinge neu zu überdenken? Mir ging es häufig so, dass ich fast mehr Zeit damit verbrachte, wie ich meinen Aufsatz gestalte anstatt ihn tatsächlich zu schreiben. Und wenn ich eine gewisse Zeit damit verbracht hatte, sagte ich mir, dass ich morgen weitermache. Ich hatte also nichts erreicht, lediglich NACHGEDACHT anstatt etwas GEMACHT zu haben. Ich konnte mir es erst abgewöhnen, nachdem ich bewusst so schnell wie möglich etwas unternommen und umgesetzt habe, anstatt weiter darüber nachzudenken. Nachdem ich eine Idee hatte, versuchte ich diese sofort auf das Papier zu bringen.
4. Fokussiere dich auf die QUALITÄT, nicht auf QUANTITÄT der benötigten Stunden.
Es gibt diesen Mythos, dass für jede gute Arbeit eine Menge Zeit benötigt wird. Auch wenn das häufig der Fall ist, kannst du mit deutlich weniger Zeitaufwand genauso gute oder noch bessere Ergebnisse erzielen, indem du deine besten Stunden dafür verwendest, wenn du voll mit Energie bist. Dazu gehört auch mal, einen kurzen Mittagsschlaf oder Spaziergang zu machen, wenn du gar nicht mehr kannst und dafür deine energiegeladenen Stunden für die wichtigen Aufgaben verwendest und nicht nur für einfache Standardaufgaben. Wenn du merkst, dass eine Aufgabe oder Arbeit viel Zeit beansprucht, begrenze deine Zeit und zwinge dich, in dieser Zeit fertig zu werden.
5. Eigne dir eine “gut genug”-Mentalität an.
Häufig wollen wir gar nicht anfangen, weil wir wissen, dass eine Menge Arbeit auf uns zukommt. Also lieber noch ein bisschen chillen und später damit anfangen. Wenn das der Fall ist, hilft es sich zu sagen, dass es auf keinen Fall perfekt sein muss. Die Hauptsache ist, dass wir am Ende etwas auf dem Papier haben. Sonst nichts. Und wenn wir dann mal etwas auf dem Papier haben, fällt es auch viel leichter, es zu perfektionieren und etwas Großartiges daraus zu machen. Und wenn es bei diesem ersten Entwurf bleibt, auch nicht schlecht! Etwas zu haben, egal wie gut es ist, ist immer noch Millionen Mal besser, als nichts zu haben. Gut genug ist gut genug, basta.
Jetzt hast du einige Schlüsselstrategien gelernt, wie du schnell und mit Zielsicherheit deine Lernvorgaben einhältst.
Nun geht es darum, diese auch sofort umzusetzen, sodass sie dir beim Lernen auch wirklich zu Gute kommen.
Damit du auch immer auf dem aktuellen Stand bleibst und nicht wieder von deinen Zielen abkommst, habe ich dir meinen kostenlosen Lern-Guide bereitgestellt. In diesem Guide zeige ich dir die drei wichtigsten Strategien, mit deren Hilfe du viel Zeit beim Lernen sparen und du deine Lerngeschwindigkeit verdoppeln kannst!
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