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Wie man die Reisezeit im Zug sinnvoll nutzen kann

Student steht vor Zug zum Thema wie man die Zeit darin sinnvoll nutzen kann
Geschrieben von Ahrina Timido

Gehörst du auch zu den pendelnden Studenten, die oft viele Stunden pro Woche im Zug oder an verschiedenen Bahnhöfen verbringen? Da kann dir die Zeit schnell einmal sinnlos und verloren vorkommen. Aber das muss nicht sein, denn im Gegensatz zur Autofahrt hast du im Zug zahlreiche Möglichkeiten, die Reisezeit sinnvoll zu nutzen.

20 verschiedene Möglichkeiten, die Reisezeit kurzweilig zu gestalten, haben wir dir hier gesammelt. Überlege dir am besten vorher, wie du deine Reisezeit gestalten möchtest, damit du die benötigten Utensilien dabei hast. Der größte Arbeitseifer nützt dir nichts, wenn dein Skript zu Hause auf dem Schreibtisch liegt, das dickste Buch nichts, wenn du für gewöhnlich nach kurzer Zeit die Lust am Lesen verlierst. Plane lieber ein paar Optionen mehr ein, um auf Nummer Sicher zu gehen. Die angebotene Auswahl dürfte ja leicht groß genug sein.

Arbeiten

Lernen für das Studium

Manche können während einer Zugfahrt richtig konzentriert und effektiv für ihr Studium arbeiten, dann wäre es Ressourcenverschwendung, diese Zeit nicht dafür zu nutzen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und du erreichst dein Reiseziel  mit dem guten Gefühl, etwas Sinnvolles erledigt zu haben.

Wenn du im Zug eine gute Internetverbindung hast, kannst du die Zeit für Recherchearbeiten für deinen nächsten Vortrag, die anstehende Studienarbeit oder deine Prüfungsvorbereitung nutzen. Oder du vertiefst den gelernten Stoff durch Erklärvideos oder Onlinetutorials. Doch auch ohne Internetverbindung bist du nicht zum Faulenzen verdammt: Das gute alte Skript lässt sich offline zusammenfassen. Auch Mindmaps lassen sich im Zug anfertigen oder Fachbücher lesen.

Du siehst, je nach eigener Motivation stehen schon allein bei diesem ersten Punkt mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die Zeit sinnvoll zu nutzen.

Eine Fremdsprache lernen

Doch nicht jedem steht der Sinn danach, auf dem Weg ins Wochenende oder im Großraumabteil für das Studium zu büffeln. Aber hast du schon einmal darüber nachgedacht, eine zusätzliche Fremdsprache zu lernen, oder deine Englischkenntnisse aus der Schulzeit zu vertiefen? Gute Fremdsprachenkenntnisse erweisen sich oft als hilfreicher Baustein, der in deinem Bewerbungsschreiben einen guten Eindruck hinterlassen wird. Neben den klassischen Methoden der Bücher, Übungshefte und Sprachlern-CDs, gibt es inzwischen auch zahlreiche Apps, die dir das Sprachenlernen erleichtern. Wenn du die Zugfahrten regelmäßig nutzt, um Gelerntes zu wiederholen und neue Kapitel in Angriff zu nehmen, erzielst du rasch Fortschritte und lernst du ganz nebenbei eine neue Fremdsprache.

Smartphone organisieren

Sollte dir gar nicht nach Lernen zu Mute sein, gibt es immer noch Möglichkeiten, dass du am Ziel ankommst und trotzdem das Gefühl hast, effektiv etwas geleistet zu haben.

Hast du zum Beispiel in letzter Zeit mal darüber nachgedacht, wie viel Speicherplatz auf deinem Smartphone noch frei ist? Oder anders ausgedrückt, wie viel sinnlosen Müll hast du darauf abgespeichert? Fotos, Downloadverläufe, WhatsApp-Filme und noch vieles mehr sammeln sich im Laufe der Zeit an. Was liegt da näher, als die Zeit im Zug zu nutzen und dein Smartphone auf Vordermann zu bringen. Lösche großzügig alles, was du nicht mehr brauchst, du wirst erstaunt sein, wie übersichtlich und logisch dir dein Gerät plötzlich erscheint. Außerdem kann es auch sehr lustig sein, über längst vergessene Sprüche und Schnappschüsse zu stolpern.

Quelle: Giphy

Karriere-Netzwerke aktualisieren

Studenten, die schon langsam an die Jobsuche denken, sind in der Regel bei verschiedenen Karriere-Netzwerken wie XING, Indeed oder Linkedin angemeldet. Das ist grundsätzlich eine gute Sache, du musst nur bedenken, dass nur ein gepflegtes, aktuelles Profil auch einen guten Eindruck bei potentiellen Arbeitgebern hinterlassen kann.

Wenn du also sowieso zum Zeitvertreib im Internet surfst, kannst du die Zeit gleich nutzen, um deine Profile zu checken, zu überarbeiten und gegebenenfalls neue anzulegen.

Künstlerisch tätig sein

Zeichnen

Natürlich muss die Reisezeit nicht immer mit Arbeit ausgefüllt sein. Im stressigen Studentenalltag kommen eigene Hobbys oft viel zu kurz. Und bevor du die Zeit im Zug sinnlos mit irgend einer Ablenkung vergeudest, probier es doch mal mit künstlerischer, kreativer Betätigung.

Hast du schon mal gezeichnet? Probier es aus, ein Block, Bleistifte und Radiergummi passt in jedes Reisegepäck. Die ersten Versuche werden sicherlich keine Meisterwerke werden, aber der Anspruch an deine Kunstwerke ist es, dir auf angenehme Art die Zeit zu vertreiben und nicht, dich reich zu machen. Und wer weiß, vielleicht schlummert in dir mehr Talent, als du für möglich gehalten hast…

Fotografieren

Draußen fliegt die Landschaft an dir vorbei. Und auch, wenn du regelmäßig die selbe Strecke fährst, durch unterschiedliche Witterung und verschiedene Lichteinfälle ändert sich die Welt um dich herum bei jeder einzelnen Fahrt. Warum nicht einfach mal eine gute Kamera mitnehmen und die vorbeiziehenden Eindrücke einfangen? Im Internet, z.B. auf YouTube finden sich einige hilfreiche Videos, die dir Tipps geben, wie du aus Fahrzeugen heraus gute Fotos schießen kannst.

Zugegeben, es bedarf einiges an Übung, aus dem fahrenden Zug heraus zu fotografieren und viele Versuche werden unscharf und verwackelt werden. Aber nicht den Mut verlieren, du hast ja Zeit 😉

Handarbeiten

Beim Thema Handarbeiten sind die Möglichkeiten schier grenzenlos. Das Feld reicht von den klassischen Handarbeiten wie Stricken, Häkeln, Sticken über Freundschaftsbänder knüpfen bis hin zum Falten von Origami-Tierchen. Egal, für welche Technik du dich entscheidest, Anleitungen und Infos findest du haufenweise im Internet.

Handarbeiten hat viele Vorteile: Viele Menschen empfinden handarbeiten als entspannend und meditativ. Die benötigten Utensilien brauchen wenig Platz und sind gut im Zug zu transportieren. Und last but not least sind die selbstgemachten Ergebnisse das perfekte Mitbringsel für Freunde und Familie. Ein gutes Beispiel dafür sind die beliebten Häkelmützen.

Gedichte oder Texte schreiben

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen…

Warum nicht einfach mal das Erlebte aufschreiben und als Erfahrungsbericht, Reisedokumentation oder amüsante Fantasiegeschichte hier auf StudiBlog.net veröffentlichen. Es muss ja auch kein Reisebericht sein, jeden beschäftigen seine eigenen Themen: Liebe und Partnerschaft, politische Entwicklungen, Erfahrungen in deinem Studiengang,… fast jedes Thema eignet sich, um daraus einen interessanten Text zu formulieren.

Oder du erinnerst dich an deine Teenager-Zeit, wer hat nicht mal versucht ein Gedicht zu schreiben? Probier es doch einfach wieder, du hast nichts zu verlieren. Ob dein Werk jemals jemand zu lesen bekommt entscheidest sowieso du alleine.

Anderen eine Freude machen

Brief oder Ansichtskarten schreiben

Ideal sind Bahnreisen auch, um Dinge zu tun, die du schon ewig nicht mehr gemacht hast. Wann hast du deinen letzten handschriftlichen Brief geschrieben? Dir fallen bestimmt auf Anhieb mindesten fünf Personen ein, die sich über einen unerwarteten netten Brief freuen. Also, worauf wartest du noch.

Oder du hast dir fest vorgenommen, deiner Oma eine Ansichtskarte aus dem Urlaub zu senden. Dann schreib die Karte doch gleich im Zug, dann kannst du das schon mal nicht vergessen und hast eine lästige Urlaubspflicht erfüllt. Oma weiß das doch nicht. 😉

Sich unterhalten

Im Zug starrt doch jeder nur in sein Smartphone, seinen Laptop oder die Tageszeitung, da ist es doch unhöflich, einfach jemanden anzuquatschen. Falsch gedacht. Such dir ganz gezielt einen Sitzplatz neben einem „unbewaffneten“ Mitreisenden. Vielleicht wartet er gerade auf einen kommunikativen Reisebegleiter, wenn nicht, wirst du das sehr schnell merken und musst dir entweder eine andere Beschäftigung oder einen anderen Sitznachbarn suchen. Wenn du Glück hast, kannst du so womöglich viele Stunden bei interessanten Gesprächen mit dem Sitznachbarn verbringen.

Beziehungen pflegen

Ach, bei der wollte ich mich auch mal wieder melden…Eigentlich würde ich ja gerne, aber ich komm‘ einfach nicht dazu…Eigentlich schade, früher verbrachten wir so viel Zeit zusammen…ob wohl ihre Nummer überhaupt noch stimmt…?

Im Zug hast du Zeit genug, um eine kurze Nachricht abzuschicken oder eine ausführlichere Mail abzuschicken. Diese Art der Kontaktpflege darf weder Schleimerei beinhalten noch als Lückenfüller daherkommen, nach dem Motto, ‚Mir ist gerade echt fade, ich bin so gelangweilt, dass ich sogar Dir wieder mal schreibe…‘. Nein, im Gegenteil, du nutzt die Zeit im Zug für die Menschen, die dir wirklich wichtig sind.

Telefonieren ist aus Höflichkeit deinen Mitreisenden gegenüber (mitunter auch ganz einfach aufgrund schlechter Telefonverbindung) eher ungeeignet.

Online Geschenke bestellen

Ein Geburtstag steht an, und du hast keine Idee, was du schenken sollst. Weihnachten, Ostern oder was auch immer steht vor der Tür und dir fehlen noch einige Last-Minute-Geschenke.

Wann, wenn nicht im Zug, hast du Zeit um in Ruhe zu überlegen, zu recherchieren und zu planen, welche Geschenkidee wohl am besten ankommen würde.

Quelle: Giphy

Entspannen im Zug

Ein gutes Buch lesen

Einfach nur mal Zeit haben für dich, ganz für dich und deine Interessen. Auch dafür bietet die Zugfahrt Gelegenheit. Die Zeit hast du, es ist alleine deine Entscheidung, was du damit machst.

Zum Beispiel ein gutes Buch lesen. Und ich möchte AUSDRÜCKLICH erwähnen, dass ich ein gutes Buch meine, nicht ein gutes Fachbuch! Es ist auch völlig egal, ob es sich um einen seichten Liebesroman, eine schräge Fantasygeschichte oder einen spannenden Krimi handelt. Wichtig ist doch nur, dass du in die Geschichte abtauchen kannst, vom Alltag abschalten und beim Lesen entspannen kannst.

Musik hören

Manchmal ist Einem sogar das Lesen leichter Lektüre zu anstrengend. Noch weniger Eigeninitiative und Elan brauchst du, um dich mit Kopfhörern ausgerüstet in deinen Sitz zu lümmeln und dich von deiner Lieblingsmusik beschallen zu lassen. Lege dir dazu am besten im Vorfeld verschiedenen Playlists an, die du je nach Stimmungslage entsprechend auswählen kannst. Die richtige Auswahlmöglichkeit trägt einen wesentlichen Teil zu deinem Entspannungsfaktor bei.

Einen Film anschauen

Wenn du deine Kopfhörer und dein Tablet, Handy oder den Laptop schon im Gepäck hast, hast du auch die Möglichkeit, den ein oder anderen Film zu schauen. Die Deutsche Bahn bietet dazu in Kooperation mit Maxdome einige Filme und Serien kostenlos für alle Bahnkunden an. Vergiss trotzdem nicht, im Vorfeld ein paar Filme auf dein Gerät zu laden, auf die Internetverbindung im Zug ist leider nicht immer Verlass.

Meditation, Autogenes Training

Meditation und Autogenes Training sind bewährte Methoden, um zur Ruhe zu kommen und das eigene Stresslevel effektiv zu senken. So förderst du deine Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Zugegeben, es bedarf einiges an Übung, um wirklich abschalten zu können, und es ist vorteilhaft, das Üben zu Hause und in Ruhe anzufangen. Such dir gute, vertrauenswürdige Informationsquellen, sei es in Büchern oder im Internet. Gerade auf diesem Gebiet treiben leider auch viele „esoterische Spinner“ ihr Unwesen.

Nach einiger Zeit wird es dir gelingen, durch Meditation oder Autogenes Training die Welt um dich herum auszublenden und deine Übungen auch im Zug durchzuführen. So kommst du erholt und frisch aufgetankt an deinem Ziel an.

Fit bleiben

Gedächtnistraining

Wie oft hast du dich schon darüber geärgert, wenn du zur Prüfungsvorbereitung Daten und Fakten stur auswendig lernen musstest? Auswendig lernen erscheint uns oft sinnlos und anstrengend. Aber wer im deutschen Hochschulsystem gute Note möchte, kommt um stupides Auswendiglernen leider nicht herum. Damit das Auswendiglernen wenigstens nicht so anstrengend ist und dir leichter von der Hand geht, hilft regelmäßiges Gedächtnistraining. Die Möglichkeiten als Hefte oder Apps dazu sind grenzenlos: Knobelaufgaben, Sudoku, Logiktrainer, Strategiespiele…

Einrosten vermeiden

Im Gegensatz zu Auto- oder Flugreisen haben Bahnfahrten einen großen Vorteil: Du kannst dich im gesamten Zug frei bewegen. Nutze diese Möglichkeit, von Zeit zu Zeit einen „Spaziergang“ durch den Zug zu machen.  Achte allerdings darauf, dass du die freie Strecke zwischen den Haltestellen wählst, um das Gedränge beim Ein- und Aussteigen der anderen Fahrgäste zu umgehen. Sollte der Zug wirklich sehr voll sein, steh wenigstens ab und zu auf und bewege deine Beine. Danach lässt es sich wieder viel entspannter sitzen und reisen.

Quelle: Giphy

Rückenschule

Rückenschmerzen – Volkskrankheit der Deutschen. Und je mehr wir sitzen, desto eher gehören wir zur Gruppe der Betroffenen. Und Studenten sitzen eine ganze Menge, in der Vorlesung, beim Lernen, am Laptop und eben im Zug. Verspannungen in Nacken und Schultern, bzw. Schmerzen in der Lendenwirbelsäule oder Kopfschmerzen sind die Folge.

Die Sitz-Zeit im Zug kannst du jedoch genau für das Gegenteil nutzen. Beuge Rückenschmerzen vor, indem du Übungen aus der bekannten „Rückenschule“ machst. Entweder suchst du dir selber geeignete Übungen im Internet zusammen, oder, was deutlich effektiver ist, besuche einen Rückenschule-Kurs. Diese Kurse werden in Fitnessstudios, Physiotherapie-Zentren, Turnvereinen und vielen anderen angeboten. Viele der Kurse werden auch von der Krankenkasse bezuschusst. Die dort gelernten Übungen kannst du problemlos im Zug anwenden um langfristig deinem Rücken Gutes tun.

Gesunde Snacks als Reiseproviant

Als Reiseproviant eignen sich besonders leichte, gesunde Snacks wie frisches Obst und Gemüse, Studentenfutter oder Trockenfrüchte. Besonders bei langen Bahnreisen sorgen Vitamine&Co und ausreichend zu Trinken für den nötigen Frischekick zwischendurch. Natürlich darf es auch mal der Schokoriegel zwischendurch sein. Doch wer während der Fahrt übermäßig Ungesundes in sich hineinstopft, riskiert oftmals Kopfschmerzen, Abgespanntheit und Völlegefühl.

Fazit:

Im Gegensatz zu langen Autofahrten bieten dir die Zugfahrten allerlei Möglichkeiten, die Reisezeit produktiv zu nutzen. Wer mit dem guten Gefühl ankommt, unterwegs etwas erledigt zu haben, wird die Reisezeit nicht mehr als verlorene, vielmehr als geschenkte Zeit wahrnehmen. Fang einfach an, probiere unsere Vorschläge aus und lass uns wissen, was deine Lieblingsbeschäftigung im Zug ist.

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Über den Autor/die Autorin

Ahrina Timido

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