Networking im Studium.
Networking ist ein fester Bestandteil des Studiums, der auf keinen Fall vernachlässigt werden sollte. So können bereits in dieser ersten Lebensphase nach der Schule wichtige Kontakte geknüpft und Bekanntschaften gemacht werden, die für die weitere Karriere immens wichtig werden können.
Notwendigkeit von Networking unabhängig vom Studiengang
Zunächst einmal ist festzustellen, dass es von Studiengang zu Studiengang unterschiedlich ist, inwiefern es wichtig ist zu networken. Als Beispiel: Jemand der Musikwissenschaft studiert wird vermutlich ein hohes Eigeninteresse an bspw. Instrumenten haben. Gleichzeitig aber auch bereits im Voraus des Studiums eine gefestigte Expertise bezüglich seines Themas aufgebaut haben. Für ihn ist es weniger wichtig weitere fachliche Kompetenzen im Studium aufzubauen – es wird ihm mehr darum gehen, eine Bestätigung seiner praktischen Kenntnisse im Studium zu bekommen, und diese im gleichen Zug geringfügig auszubauen.
Viel wichtiger für ihn ist der Aufbau verlässlicher Kontakte mit anderen Studenten, die vielleicht auch in unterschiedlichen Bereichen ihre Spezialisierung vornehmen. Studierende aus dieser Art von Studiengängen betrachten die Universität oder Hochschule oftmals als reinen Ort des Kontakteknüpfens oder der Kontaktpflege. Dazu muss man anmerken, dass in der Musikbranche, noch stärker als in anderen Branchen, fast alles über Kontakte vermittelt wird. Spätere Geschäftsbeziehungen, Auftrags- und Personalvermittlung usw. entstehen fast ausschließlich über bereits bestehende Kontakte.
In einem politik- oder wirtschaftswissenschaftlichen Studium hingegen, liegen zu Beginn des Studiums nur geringe Fachkenntnisse in der jeweiligen Disziplin vor. Die Universität fungiert also primär als Vermittlungsorgan von Kompetenzen bzw. von Expertise. Nichtsdestotrotz ist es auch hier wichtig, wie in jedem anderen Studiengang auch, Kontakte zu knüpfen, um diese im späteren Berufsleben einsetzen zu können.
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Den Grundstein der Karriere durch Networking schon im Studium legen
Ein kurzer side fact: Unternehmen schreiben gerade mal drei von zehn Jobs offiziell aus. Die anderen sieben werden entweder direkt intern vergeben, oder über Kontakte vermittelt. Dementsprechend ist es immens wichtig, sich bereits im Studium ein möglichst breites Netzwerk an Kontakten im eigenen Fachgebiet aufzubauen. Allein die Informationen, die das persönliche Netzwerk bezüglich zu besetzenden Stellen und Aufträgen vermitteln kann, sind mehr wert als Fachkompetenzen. Zumindest was die Geschwindigkeit und den Erfolg der Jobsuche angeht. Abgesehen davon hat man heutzutage schlicht einen Nachteil auf dem Arbeitsmarkt gegenüber Leuten, die aktiv networken. Networking bleibt daher ein unumgängliches Erfordernis.
Euer Netzwerk kann euch im Laufe eures Berufslebens den Jobeinstieg, aber auch während ihr eure Tätigkeit ausübt, das Finden von Ansprechpartnern oder den Einblick in andere Branchen, deutlich erleichtern. Gerade aus dem Einblick in andere Branchen lassen sich in der Folge erneut Kontakte für die weitere Karriere knüpfen.
Wie baue ich ein Netzwerk im Studium auf?
Wie baut man sich also ein Netzwerk auf? Zunächst einmal lernt man an der Universität andere Studierende aus allen möglichen Fachbereichen kennen. Dabei gilt es Kontakte aufzubauen und diese möglichst langfristig zu halten. Das kann mit oder ohne Corona mit der Zeit sehr schwierig werden. Speziell an Pendleruniversitäten, von denen es in Deutschland ja einige große gibt, stellt das eine Herausforderung dar. Corona ist dabei eine Hürde, die es gerade für Studienanfänger zu überwinden gilt.
Weiterhin ist es ratsam, unabhängig vom Studiengang, Praktika oder Werkstudententätigkeiten bei Unternehmen zu absolvieren, bei denen ihr euch vorstellen könnt, später zu arbeiten. So erweitert ihr euer berufliches Netzwerk, und gewinnt sehr große Vorsprünge gegenüber anderen Bewerbern, die sich später beim selben Unternehmen bewerben.
Wie kann ich den Kontakt halten?
Aktiv zu networken bleibt, auch aufgrund dessen, dass die meisten Studierenden in der Corona-Zeit gar nicht in ihrer Universitätsstadt vor Ort sind, sehr schwierig. Was aber möglich ist, ist den Kontakt in Form von Gruppenarbeiten oder Lerngruppen zu suchen oder aufrecht zu erhalten. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit sich in studentischen Initiativen zu engagieren, und so Karriereziele und Networking zu kombinieren. Außerdem gibt es mittlerweile ausreichend Systeme, die den Kontakt wahren können. Dazu zählen Soziale Netzwerke wie LinkedIn und Xing. Gerade Geisteswissenschaftler sind auf derartigen Plattformen leider erst sehr spärlich vertreten. Das ist sehr schade und gerade für Studierende in den Geisteswissenschaften eine verpasste Chance.
Über Kontakte im 2. Semester zu einer international top 5 bank
Zum Abschluss möchte ich zur Demonstration noch ein perfektes Beispiel des Networkings im Studium eines befreundeten Kommilitonen anbringen. Dieser hat sich bei einer studentischen Beratung an meiner heimischen Universität beworben hat. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt gerade einmal im zweiten Semester der Wirtschaftswissenschaften. Aber er konnte bereits sehr gute Noten vorweisen, worauf auch seine Interviewpartnerin aufmerksam geworden ist. Nach kurzem Gespräch fragte sie ihn, ob er nicht Lust hätte bei einer sehr großen Bank ein Praktikum zu machen- er bejahte. Zwei Wochen nach seinem Bewerbungsgespräch kam besagter Kommilitone auf mich zu und erklärte, dass er den Job bekommen hatte. Ohne vertiefte Fachkenntnisse – nur mit dem guten Willen eines Kontaktes hat er es geschafft.
Dieses Beispiel zeigt wie viel „Vitamin B“, also persönliche Kontakte, in der Karrierelaufbahn bringen können. Mit dem Praktikum einer Bank dieser internationalen Stellung konnte er direkt mehrere Stufen auf der Karriereleiter überspringen. Und das nur, weil er jemanden kannte.