Soziale Netzwerke, alles andere als sozial.
Instagram. Facebook. Tinder. Scheiße ja, auch Whatsapp. Es kotzt mich einfach nur an. Nicht die Existenz dieser Plattformen. Das was sie aus ihren Nutzern machen. „Sozial“ sollen sie ja sein und doch machen sie alles soziale kaputt.
Ich bin 23 Jahre alt, habe einen großen Freundschafts-, größeren Bekanntenkreis und wenn meine Mitmenschen und mich selbst beobachte, bekomme ich ein komisches Gefühl im Urin, das mich beim Pissen juckt.
Soziale Netzwerke – Warum zum Teufel denke ich, dass so viele Menschen einfach nicht echt sind?
Frauen, die ohne 20 minütiges Schminkritual das Haus nicht einmal zum benachbarten Edeka verlassen. Männer, die vor Arbeitskollegen damit angeben wie viele Frauen sie am Wochenende geklärt haben. Die Selfieposter, deren vermeintlicher Selbstwert nur mit der Anzahl der Likes steigt und wie einem Junkie ständig nach mehr verlangt – mehr scheiß Selfies die niemand sehen will. Die Mit-Papas-Porsche-vor-den-Club-Fahrer. Die Kaffee-trinkenden-und-Zoodles-fressenden-Instagram-Story-Queens. Die Fußbodenfotografierenden-gänzlich-überflüssigen-Snapchat-Fetischisten. Die Social-Media-Profisportler. Oder Sentimentale-Sprüche-Poster, die es wenigstens offiziell machen, dass sie einen an der Klatsche haben.
Ich nehme mich nicht aus, nutze Instagram und Facebook. Schaue mir hübsche Frauen auf Tinder an, swipe sie alle nach rechts. Ich mag Sprüchebilder und schwule Motivationsfotos. Und auch wenn ich es nie zugeben würde, aber ich suche doch auch in den asozialen Medien nach Bestätigung, die ich in mir selbst noch nicht zu finden scheine.
Soziale Netzwerke – Aber das ist einfach zu heftig.
Gerade auf Instagram wird ausschließlich das Leben der Anderen konsumiert. Der Anderen, die immer gut drauf zu sein scheinen, die 300 Tage im Jahr reisen, den perfekten Körper, die perfekte Beziehung, den perfekten Kleidungsstil, zu allem Überfluss noch das perfekte Was-weiß-ich haben und die vor allem eins sind: Immer glücklich. Genau. Vor allem haben diese Anderen wohl eins: Einen riesigen Rappel. Und wir, die das glauben erst..
Ich spreche nicht von den sogenannten „Influencern“. Die leben häufig tatsächlich was sie teilen und können sich dieses, öffentlichkeit angeprangerte, Leben durch eine immense Reichweite finanzieren, die sie wiederum von den konsumierenden Abonnenten erhalten. Die wiederum Zahlen dafür. Kein Geld, sondern schlimmer: Mit ihrer Lebenszeit.
Soziale Netzwerke – Nachahmer des gespielten Glücks
Die „normalen“ in diesen Netzwerken versuchen folgerichtig genau das nachzuleben, was doch so hundertprozentig wie ein glückliches Leben aussieht. „Schau mal wie happy die sind wenn die diese grünen abgefuckten Dreckssmoothies trinken!“ Die Wannabes posten dieselben Fotos, beschissenste Stories, inszinieren sich so selbst und geben vor ein Leben zu führen, das sie nicht führen; immer auf der Suche nach dem Glück, das sie im Verlangen nach äußerlicher Bestätigung wohl nie finden werden.
In diesen Tagen bewundere ich Menschen, die ohne diese Medien erwachsen wurden und habe Achtung vor denen, die bewusst darauf verzichen. Das sind Menschen, die ein gewisses Flair umgibt. Die sind irgendwie echt, also echter.
Quelle: Giphy