Prokrastination, Aufschieberitis, Verdrängung – das, was so viele von uns im Studium tagtäglich erleben, hat viele Namen. Besonders wenn die Klausuren mal wieder vor der Tür stehen, erreicht die Aufschieberitis neue Höchstwerte. Denn wie das bei dem Prokrastinieren so ist, je mehr man zu tun hat, desto leichter lässt sich das Eigentliche bis zur letzten Minute verdrängen. Wir bewundern diejenigen, die es tatsächlich schaffen, bereits während des Semesters die Skripte zusammenzufassen, sich Notizen zu machen und tatsächlich frühzeitig anzufangen zu lernen. Ich und alle anderen Prokrastinatoren da draußen werden es wohl nie ganz verstehen, wie diese Kandidaten es schaffen, sich selbst und ihren inneren Schweinehund zu überwinden. Dennoch, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, auch wir, als die Meister der Prokrastination können lernen, den Aufgabenberg früher anzugehen und nicht alles bis auf den letzten Drücker aufzuschieben – du musst nur folgende, gutgemeinte Tipps beachten.
Aufschieberitis – wie du dich selbst überlistest!
Das Lehrbuch liegt vor dir, du starrst die Buchstaben an, ohne die Wörter wirklich gelesen zu haben, gönnst du dir bereits nach drei Minuten eine Pause – „nur mal kurz Facebook checken.“. Schwupps, erwischt man sich vier Stunden später dabei, wie man noch immer im Web surft und sich bereits die sechste Talkshow und das elfte Katzenvideo angesehen hat. Aber macht nichts, die Klausur ist ja schließlich noch ein paar Tage entfernt. Dieses Gefühl kennt ein Großteil der Studenten.
Um dem entgegenzuwirken, gibt es besondere Helfer bzw. Verhaltensweisen, die uns Betroffene schneller zum Ziel bringen. Als erstes solltest du dein Smartphone in keinster Weise in deiner Nähe liegen haben, denn auch im ausgeschalteten Zustand, birgt es die höchste Ablenkungsgefahr. Am besten behält man es ausgeschaltet in einem anderen Raum oder gibt es einem Freund zur Aufbewahrung, der es einem nicht aushändigen darf, bis zu einem fest vereinbarten Zeitpunkt.
Noch besser ist die App „Self Control“, mit der du bestimmte Webseiten für einen bestimmten Zeitraum sperren kannst. Du kannst tun was du willst, doch die Webseite (wie etwa Facebook, Netflix, Twitter und Co.) wirst du vor Ablauf des Timers nicht zu Gesicht bekommen. Eine ähnlich interessante App ist die „Productivity Owl“, die Browser-Tabs einfach schließt, wenn man sich zu lange auf einem beschäftigt.
Wenn dann das Handy weg ist und soziale Medien gesperrt sind, werden die Ablenkungen schon deutlich geringer. Wer dann dennoch eine Pause machen möchte (ab und zu ist das natürlich notwendig, Prokrastinator oder nicht), sollte versuchen, diese sinnvoll zu nutzen. Ein Spaziergang um den Block hilft durch Bewegung und frische Luft der Konzentration auf die Sprünge. Auch Yoga kann sich hier hervorragend eignen, Seele und Körper etwas Gutes zu tun. Meghan Markle schwört auf Yoga, neben einer besseren Flexibilität, sagt sie, fördert Yoga die Konzentration und sorgt für besseren Schlaf – damit du am nächsten Tag direkt wieder mit dem Lernen loslegen kannst.
Aufschieberitis – auch Ernährung kann indirekt dagegen helfen!
Auch die Ernährung schlägt sich natürlich auf Körper, Geist und Leistung nieder. Anstatt der Chips und Schokolade zum Lernen, solltest du lieber zu Obst und Gemüse greifen. Sara Varela aus der Pokerbranche kennt sich in Sachen Durchhaltevermögen und Konzentration aus. Ihr Tipp für mehr Gehirnleistung sind grüne Smoothies und Säfte mit Avocado, Banane und Spinat oder auch grünes Superfood wie Spirulina und Chlorella als eine viel bessere Alternative zum klebrig süßen Energydrink. Oder wie wäre es mit gesunden Grünkohlchips anstelle der Kartoffelchips? Mit der richtigen Ernährung bekommt dein Körper was er braucht und mit der Konzentration klappt es gleich besser. Natürlich kann man sich auch mit dem Schnibbeln und Mixen des Obstes eine ganze Weile beschäftigen… aber wenigstens bringt es einen Vorteil!
Die Klausuren sind noch eine Weile entfernt und der Druck reicht noch nicht? Schaffe selbst Dringlichkeit, indem du dir selbst Fristen setzt. Dabei solltest du dir nicht gleich das ganze Skript vornehmen, sondern Etappenziele von Kapitel zu Kapitel definieren, die dann mit einer Belohnung, wie etwa einem Eis mit Freunden, belohnt werden. Auch kann es helfen, dir etwas für den Abend oder Nachmittag vorzunehmen. Triff dich bereits um 18 Uhr mit einer Freundin zum Abendessen, schon hat sich deine Zeit, den Termin zu schaffen verkürzt, der Druck steigt und das Aufschieben wird schwieriger. Dann hast du dir einen entspannten Abend auch wirklich verdient.
Also, nicht mehr nur vor der Arbeit drücken, denn sie erledigt sich nun mal nicht von alleine. Erinnere dich an diese Tipps, dann klappt das mit der Produktivität gleich viel besser und du wirst die Aufschieberitis bald los. Gutes Gelingen!
Quelle Titelbild: Photo by CollegeDegrees360 via Flickr, CC BY-SA 2.0
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