Wenn du laktoseintolerant bist, eine Milcheiweißallergie hast, dich vegan ernährst oder aus anderen Gründen auf den Konsum von Kuhmilch verzichtest, wirst du Hafermilch bestimmt schon kennen. Es handelt sich dabei um ein Milchersatzprodukt, das im Geschäft meist unter dem Namen Haferdrink oder Hafergetränk verkauft wird, da der Ausdruck ‚Milch‘ laut EU-Gesetzgebung nur für tierische Milch verwendet werden darf.
Das Problem: Die Preise für Kuhmilchalternativen, darunter Hafermilch, fallen im Geschäft oft nicht sehr studentenfreundlich aus und bewegen sich meist in einem Preisrahmen von 1,20 – 2,50 Euro pro Liter, sind also oft teuer im Vergleich zu Kuhmilch. Für die Eigenherstellung von Hafermilch werden hingegen im Grunde nur zwei Zutaten benötigt: Haferflocken und Wasser – daher ist es auch relativ kostengünstig, Hafermilch selbst herzustellen (also perfekt für Studenten).
Vor einigen Wochen bin ich im Internet zufällig auf ein Hafermilch-Rezept gestoßen, nachdem ich davor Milchalternativen immer relativ teuer im Geschäft gekauft habe, und dachte: „Oh, das geht ja einfach und schnell und ist noch dazu super günstig!“, woraufhin ich es natürlich ausprobieren musste: Und ich war begeistert.
In den darauffolgenden Tagen habe ich mit den unterschiedlichsten Rezepten herumexperimentiert, bis ich nun endlich das für mich beste und einfachste gefunden habe.
Zutaten für ca. ½ Liter:
- 500 ml Wasser
- 3 – 4 Esslöffel Haferflocken (entspricht ca. 35 Gramm)
- eine Prise Salz
- nach Geschmack: Süßungsmittel (Zucker, Ahornsirup, Honig, …)
Zusätzlich benötigst du noch einen Topf, ein Pürierstab oder Standmixer, ein feines Sieb und eine Flasche zum Abfüllen.
Wie du sehen kannst, hält sich die Liste der benötigten Zutaten und Utensilien in Grenzen und man hat sie meist sowieso schon zu Hause: sehr einfach und unkompliziert also.
Rezept
- In einem Topf die Haferflocken, das Salz und gegebenenfalls das Süßungsmittel kurz anrösten.
- Das Wasser hinzufügen und alles erhitzen. (Mag man die Konsistenz der Hafermilch gerne etwas schleimiger, kann man es auch aufkochen lassen.)
- Danach den Deckel drauf geben und die Haferflocken für mindestens zwei Stunden (idealerweise über Nacht) quellen lassen.
- Das Ganze mit dem Pürierstab oder im Standmixer so klein wie möglich mixen.
- Die entstandene Masse durch ein feines Sieb in eine Flasche füllen. Ist dir die Hafermilch für deinen Geschmack noch zu dickflüssig, kannst du sie jetzt noch mit Wasser verdünnen. Und voilá: fertig ist die selbstgemachte Hafermilch. Sie ist im Kühlschrank um die 4 Tage haltbar.
Und auch die Haferflockenrückstände, die im Sieb zurückbleiben, musst du nicht wegschmeißen. Sie schmecken nämlich sehr gut, wenn du sie unter das Müsli mischst oder einfach so genießt.
Inhaltsstoffe, Nährwerte, Vorteile
100 Milliliter Hafermilch enthalten im Schnitt 40 Kalorien. Die Höhe der Kalorien ist natürlich auch immer von der Süße und Konsistenz der Hafermilch abhängig. Dabei enthält sie wie gesagt weder Laktose noch Milchzucker und Milcheiweiß, was Hafermilch besonders für Allergiker attraktiv macht. Außerdem ist sie Cholesterin-frei, was Cholesterinspiegel-senkend wirken kann. Zudem sind viele Ballaststoffe enthalten, die lange satt machen und helfen können, die Verdauung anzuregen. Da aber auch Gluten enthalten ist, ist sie ungeeignet für all jene, die in ihrer Ernährung auf Gluten verzichten oder unter Zöliakie leiden.
Auch wenn es um Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit geht, kann Hafermilch punkten. Denn Hafer wird europaweit angebaut, und das zumindest in der EU Gentechnik-frei: das heißt Regionalität, kurze Transportwege und Umweltfreundlichkeit.
Mein Fazit
Auch wenn Hafermilch geschmacklich natürlich ganz anders ist, als Kuhmilch, bin ich dennoch von deren Konsistenz und Geschmack begeistert. Ich trinke sie gerne einfach so, esse sie gemeinsam mit meinem Müsli oder mache mir Kakao daraus. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich super, denn ein halber Liter selbstgemachte Hafermilch kostet mich nur um die 10 Cent – aber das ist natürlich immer davon abhängig, wie teuer die verwendeten Haferflocken sind.
Wer sich jetzt denkt: „Das könnte etwas für mich sein.“ – probier es aus! Es geht schnell und ist einfach und wer weiß, vielleicht trinkst du deinen Kaffee auch schon bald mit selbstgemachter Hafermilch.
Quelle: utopia / Bildquelle: pexels