Online-Klausuren steigern die Betrugsrate und sind ideal für Studierende, die es sich einfach machen wollen. Aufgaben werden aufgeteilt, Lösungen per WhatsApp ausgetauscht und Ergebnisse an andere Kommilitonen geschickt. Gelegenheit macht Diebe. Erhöht die fehlende Überwachung bei Klausuren die kriminelle Energie bei Studierenden?
Kleine Gaunerei oder offenkundiger Betrug? Eine Grundsatzfrage
Seit Corona findet das Leben hauptsächlich digital statt. Kontaktverbote, Lockdowns und Abstandsregeln haben auch vor den Universitäten des Landes keinen Halt gemacht. Während Klausuren vor der pandemischen Lage selbstverständlich der Anwesenheitspflicht oblagen, werden Studierende heute online geprüft. Es gibt keine Überwachung und damit keine Instanz, die das Einzelwissen prüfen und den korrekten Ablauf der Arbeitsphase kontrollieren kann.
Wo sich die Gelegenheit ergibt, gibt es auch Menschen, die diese Gelegenheit nutzen und eine Situation zu ihren Gunsten auslegen. Auch wenn das Internet kein rechtsfreier und anonymer Raum ist, erhöht das Digitale die kriminelle Energie und gibt Betrügern eine Plattform. Dieses Risiko zieht sich durch alles, was man online erledigen und nutzen kann. Wer sich zum Beispiel für Casinospiele im Web interessiert, kann auf www.betrug.co erfahren, wo er im seriösen Ambiente spielen und sich vor Abzocke schützen kann. Der Grat zwischen einer kleinen Gaunerei zum eigenen Vorteil und wirklichem Betrug ist schmal.
Jeder weiß, wie es abläuft …
Schon in Zeiten des Präsenzunterrichts war es üblich, so vielen Messenger-Gruppen wie möglich beizutreten. Gerade unter Studierenden haben Social Media und Co. Hochkonjunktur. Sei es zum Austausch von Tipps für die nächste Party, als schneller Kommunikationsweg, oder auch dafür, Klausuren im Teamwork zu schreiben und die aktuelle Lage als Schlupfloch für ein besseres Ergebnis zu nutzen. Doch was bringt es dem Einzelnen, wenn er zwar das Ergebnis, nicht aber den Lösungsweg kennt?
Nicht viel, wissen die Studierenden, die trotz aller Möglichkeiten ehrlich sind und die ihre Klausuren selbst schreiben. Spätestens nach dem Abschluss der Uni und dem Eintritt ins Berufsleben lässt sich nicht länger verheimlichen, wer geschummelt – und wer seine Klausuren selbst geschrieben hat. Ein richtiges Ergebnis und eine gute Note sind kein Beweis dafür, dass ein Thema verstanden wurde und von der Theorie in die Praxisreife gelangt. Auch wenn die Verlockung zum Teamwork bei Klausuren groß ist, kennen viele Studierende auch die Risiken, die eine unehrlich erhaltene gute Zensur mit sich bringt.
Lernen kann aggressiv machen und den Stresspegel steigen lassen
Fast jeder Studierende hat schon einmal erlebt, dass er beim Lernen wütend geworden ist und ein aggressives Verhalten an den Tag gelegt hat. Stress macht uns reizbar und führt dazu, dass wir geliebte Menschen verletzen und Dinge sagen, die uns im nächsten Moment bereits leid tun. Wer bei Online-Klausuren betrügt, vermeidet Stress und beschäftigt sich ausschließlich mit den Aufgaben, die ihm leicht fallen. Im Zusammenspiel mehrerer Kommilitonen arbeitet jeder an seinem persönlichen Steckenpferd, während er die schwierigen Herausforderungen einem Anderen überlässt.
Dabei ist Aggression in der Prüfungsphase gar nicht so schlimm, wissen Psychologen. Denn nachdem die Wut verraucht ist, ist der Kopf frei für neues Wissen und die Motivation, sich näher mit den bis zu diesem Zeitpunkt unverständlichen Dingen zu beschäftigen. Wer diese ganz menschliche Emotion umgeht, wer Schwierigkeiten und Herausforderungen meidet, wird im späteren Leben das Nachsehen haben. Auch wenn ein kleiner Betrug mit einem guten Abschluss durchs Studium führt, wird sich die gleiche Gaunerei im zukünftigen Leben als Nachteil erweisen.
Wenn ein Klausuren-Betrug auffliegt
Viele Studierende fliegen mit dem Betrug bei Online-Klausuren nicht auf. Doch wie wäre es, wenn sich ein falsches Ergebnis verbreitet und wenn mehrere Studierende identische, aber falsche Informationen in ihrer Online-Klausur aufschreiben? Die Folgen für alle Beteiligten wären fatal. Kommt ein Betrugsversuch heraus, kann das zur Exmatrikulation führen und obendrein eine Anzeige von Seiten der Universität nach sich ziehen. Fernab diese Tatsache solltest du dir darüber im Klaren sein, dass dir selbst ein Betrug keinen Mehrwert bringt. Es ist höchstwahrscheinlich, dass du in einem Vorstellungsgespräch später genau nach den Dingen gefragt wirst, die du in einer Klausur nicht selbst geschafft hast.
Fazit
Sicherlich ist die Verlockung groß und es ist einfach, vom geteilten Wissen einer großen Community zu profitieren. Doch wenn du an deine Zukunft und somit perspektivisch denkst, wirst du schnell erkennen, dass es sich nicht lohnt, bei Klausuren zu betrügen. Auch wenn du heute größtenteils online studierst, solltest du immer im Fokus behalten, dass du für dich selbst lernst.