Medizinstudenten Studententests

Amboss, Thieme Online und Mediscript im Test

Das Online Tool Amboss im Test – im Vergleich zu Thieme Online und Mediscript

Während sich in den 90’er Jahren die zukünftigen Staatsexamens Kandidaten beim Bücherflohmarkt um die Vorjahresausgaben der schwarzen Reihe, am liebsten die „Ungekreuzten“, prügelten, möchte heute niemand eine Neuauflage geschenkt bekommen. Nachdem sich die gelbe Reihe CD von Elsevier etabliert hatte, gibt es mit dem Thieme Online Zugang starke Konkurrenz. Mit dem neuen online All-in-One Examenstool Amboss von Miamed mischt das von Assistenzärzten erstellte System nun den Markt kräftig auf. Wir haben also die Qual der Wahl: Womit Inhalte lernen?

Den 2 Bänden Exaplan oder doch der AllEX von Thieme? Womit die Fragen kreuzen, Mediscript, Thieme oder direkt das Silbertablett Amboss wählen, was laut den Betreibern zusätzliche Literatur unnötig macht? Studiblog hat alle Anbieter einem Checkup unterzogen und hat Tipps für jeden Lerntypen. Findet selbst raus, welcher Lerntyp ihr seid.

Teil I: Amboss-Test, dass All-in-One Tool

Was machen Medizinstudenten, die mit den bestehenden Möglichkeiten für das Examenslernen nicht zufrieden sind? Genau, sie pausieren ihre Assistenzarztstelle und gründen Miamed. Dessen online Tool Amboss soll Kreuzprogramm, Tutor und Lehrbuch vereinen. Das soll funktionieren? Wir haben besonders den Neuling ausführlich getestet.

Beim ersten Login bei Amboss wirkt alles aufgeräumt und übersichtlich. Wie wir es bei Thieme schon kennen, kann man sich eine Lernsitzung zusammenstellen und sowohl nach Themen, Fragentypen und natürlich Examina filtern. Besonders clever, auch hier ist der 100 Tage Lernplan integriert und bietet einem so fest zusammengestellte Fragenpakete. Ein weiterer Reiter mit dem Namen „Bibliothek“ befindet sich in der Menüleiste. Hier spielt Amboss seine volle Stärke aus. Fast 800 Lernkarten zu allen examensrelevanten Themen sind dort aufgeführt und sortierbar nach Relevanz für die Prüfung. Man kann so direkt erkennen, welches Thema wichtig ist und welches nicht. So sieht man bereits in der Übersicht, wie viele Fragen es zu den verschiedenen Themen gibt. Die Lernkarten sind frei nach Stichworten durchsuchbar und haben einen interaktiven Aufbau, der sehr strukturiert ist und in jeder Karte einen festen Aufbau hat. Das „Abstrakt“ am Beginn einer solchen Lernkarte gibt einem immer einen kurzen Überblick, gut, wenn man mal schnell einen Einstieg braucht. Einzelne Stichworte lassen sich mit einem Klick highlighten. Ebenso sind Verknüpfungen zu anderen Lernkarten vorhanden, sodass man auch schnell zu einer anderen Lernkarte switchen kann. Bilder aus den Prüfungsfragen sind ebenso in die Lernkarte integriert. Allein mit den einzelnen Lernkarten lässt sich schon wunderbar für die klinischen Fächer lernen.

Schauen wir uns nun einmal den Ablauf einer Lernsession an, um zu sehen, wie bei Amboss die verschiedenen Zahnräder des Lernens ineinandergreifen:

Wir starten eine Sitzung zum Thema Innere Medizin. Das Layout ist sehr übersichtlich und man kann sich gut auf die Fragen konzentrieren. Einen ersten Tip bekommt man, indem man sich die wichtigen Aspekte der Frage kennzeichnen lässt mit Textmarker. Super, so weiß man, auf welche Wörter man bei der Frage achten muss. Kommt man dennoch nicht richtig weiter, kann man seinen Oberarzt fragen. Halt halt, finger weg vom Handy, wir meinen natürlich das Feld „Oberarztkommentar“, welches einem einen klugen Hinweis gibt, wie man die Lösung schneller herausfinden kann. Wir klicken eine Falschantwort an. Es öffnet sich direkt unter der Frage ein Bereich, der erklärt, warum die Antwort falsch ist. Teilweise sind dort sogar Bilder integriert, um den Falschbefund vom Richtigen zu unterscheiden. Dennoch kann man weiter raten, bis die richtige Antwort grün erscheint. In der entsprechenden Erklärung ist, ihr ahnt es sicher schon, die dazugehörige Lernkarte verlinkt. Mit einem Klick darauf, spaltet sich der Bildschirm in 2 Hälften. Wow, das ist cool. Auf der einen Seite die Frage, auf der anderen die Lernkarte mit dem Inhalt. So schnell hat niemand seinen Mediscript StaR (Exaplan) oder AllEx zur Hand.

Schon während der Sitzung kann man in seine Auswertung schauen. Übersichtlich grafisch dargestellt, bekommt man hier sein Feedback . Alles Tippitoppi!

Service: Der Service ist bei Amboss an jeder Stelle in Form eines Feedback Buttons integriert. Egal an welcher Stelle man einen Fehler entdeckt oder eine Anregung hat, mit einem Klick ist diese dem Team von Amboss mitgeteilt, die dann schnell darauf reagieren. Durch diese fast crowdbasierte Lösung werden Fehler schnell erkannt und ausgemerzt, sowie generell die Qualität immer weiter verbessert. Ein Verlag braucht dafür Zeit bis zur nächsten Auflage, Amboss ein paar Tage.

Devices: Amboss funktioniert auf jedem PC, Macbook, Ipad und anderen Tablets, da es browserbasiert ist. Natürlich ohne Installation. Nachteil: Man braucht (bislang) noch ein halbwegs schnelles Internet. Einzelne Lernsitzungen lassen sich, wie bei Thieme, noch nicht offline bearbeiten. Wobei einem eine einzelne Lernsitzung auch noch nicht viel nützt.

Kosten: Amboss bietet eine Staffelung von Tagen, über Monate und sogar einen Endlos Zugang. Ein Sponsoring über Universitäten oder Marburger Bund gibt es nur vereinzelt, bislang in Göttingen, Duisburg-Essen und Aachen. Dennoch sind die Preise für dieses Angebot äußerst fair, man kann schon ab 1,- Euro pro Tag loslegen. Der Jahreszugang ist entsprechend günstiger pro Tag.

Unser Fazit: Amboss schafft es an die Spitze der Examens Programme, da es viel mehr ist, als nur ein Kreuzprogramm. Allein die Lehrnkarten ersetzen den AllEx oder Mediscript StaR und man spart an dieser Stelle weit über 100 Euro.  Bei keinem anderen Programm ist das Lehrbuch so gut verbunden mit den Fragen wie bei Amboss. Die Verknüpfung zwischen den Fragen und entsprechenden Lernkarten spart unglaublich viel Zeit und der Lerneffekt ist enorm. Manche Studenten sind deshalb noch in den letzten 3 Monaten zu Amboss gewechselt, um genau von diesem Lerneffekt zu profitieren.

Eignet sich für: Alle, die Internet haben und das Examen rocken wollen. Selbst für die, die mit dem Thieme Zugang und Kombination aus AllEx/Exaplan noch nicht das volle Potenzial aus sich rausholen können, werden in den letzten Monaten bei Amboss glücklicher.

Kostenlos testen: Über diesen Link kommt ihr direkt zur Amboss Seite und könnt euch für 10 Tage einen Testzugang erstellen und den vollen Funktionsumfang testen. Das ist äußerst fair und vorbildlich für ein solches Angebot, Thieme bietet dies nicht an.

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Über den Autor/die Autorin

Andre

Studiblog Team.