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Macht die Digitalisierung krank?

Macht Digitalisierung krank? StudiBlog
Geschrieben von Redaktion

Die Gesundheit ist ein kostbares Gut, um welches man sich bewusst kümmern sollte. Sowohl die körperliche, als auch die psychische Gesundheit kann durch zahlreiche Faktoren beeinträchtigt oder gar in Mitleidenschaft gezogen werden. Ganz allgemein nehmen in den vergangenen Jahrzehnten vor allem die psychischen Erkrankungen zu. 

Wie ist das zu erklären und welche Gründe können hier eine Rolle spielen?

Digitale Medien sind allgegenwärtig

Zunächst einmal kann man festhalten, dass sich das heutige Leben stark von dem unserer Großeltern unterscheidet. Im Gegensatz zu früher hat körperliche Arbeit in der modernen Arbeitswelt stark an Bedeutung verloren, andere Kompetenzen, Softskills und lebenslanges Lernen treten mehr und mehr in den Vordergrund. Zudem beschleunigt sich die Arbeitswelt zunehmend, was für zusätzlichen Stress sorgt. 

Ein weiteres wesentliches Element, was dazu beigetragen hat, dass der Alltag insgesamt schneller zu verlaufen scheint, ist das Internet. Die digitale Welt hat zahlreiche Bereiche des Lebens nachhaltig verändert und das nicht nur zum positiven. 

Zunehmende Abhängigkeit von technischen Geräten

Sicherlich hat die Digitalisierung und der gesteigerte Medienkonsum auch Vorteile. So war es beispielsweise nie einfacher, Zugang zu Wissen und Bildung zu erhalten. Auch sind zahlreiche Bereiche des Lebens und Arbeitslebens vereinfacht worden, neue Berufe sind entstanden und neue technologische Innovationen entstehen in immer kürzeren Zeitabständen. 

Doch neben den Vorteilen bringt die zunehmende Digitalisierung auch Nachteile und Gefahren mit sich. Dazu zählen etwa die zunehmende Abhängigkeit von technischen Geräten, die zunehmende Beschleunigung des Alltags oder Überwachungsmöglichkeiten. So ist es kein Wunder, dass digitale Medien Stress verursachen und die digitale Welt für viele schnell zu einer gewissen Überforderung führen kann. Die permanente Erreichbarkeit, Reizüberflutung und die stetige Angst, etwas verpassen zu können, wirken sich oft auch unbewusst auf die Psyche aus. Nervosität, Konzentrationsprobleme oder ein allgemeines Unwohlsein sind Beschwerden, die viele spüren, oft aber nicht wissen, worauf das zurückzuführen ist.  

Immer mehr Aktivitäten finden im digitalen Raum statt

Seit den Anfängen des Internets hat sich vieles verändert und das in einer rasanten Geschwindigkeit. Zunehmend mehr Bereiche und Aspekte des Alltags und der Berufswelt werden digital. Wir können beispielsweise digitale Kunstwerke (NFTs) oder digitale Kleidung (Digital Fashion) mit digitalen Währungen wie Bitcoin oder

Dogecoin kaufen, oder mit digitalen Avataren in digitale Welten eintauchen. Man kann davon ausgehen, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird und immer mehr Aktivitäten im digitalen Raum stattfinden. 

Wir kommunizieren in sozialen Netzwerken, checken zwischendurch E-Mails, Aktienkurse oder den Bitcoin oder Dogecoin Kurs und sind zudem ständig erreichbar. Schon heute können sich viele ein Leben ohne Smartphone gar nicht mehr vorstellen. Fakt ist: Digitale Medien sind allgegenwärtig. 

Dabei wird es zunehmend schwerer, sich der Allgegenwärtigkeit des Digitalen zu entziehen und es besteht die Gefahr, dass der Fortschritt sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt. Ein in diesem Zusammenhang immer populärer werdender Begriff ist Digital Detox, zu deutsch digitale Entgiftung. Doch was hat es damit auf sich?

Bewusster Verzicht für mehr Ausgeglichenheit

Mögliche Symptome der permanenten Abhängigkeit von digitalen Medien können etwa Schlafstörungen, Herzrasen oder eine allgemeine innere Unruhe sein. Digital Detox bezeichnet den bewussten Verzicht auf jegliche digitalen Medien und ist nicht nur ein Trend, sondern kann tatsächlich dabei helfen, mehr Ruhe und Entspannung in den Alltag zu bekommen. Digitales Entgiften kann zu mehr Achtsamkeit und innerer Ruhe führen, indem man sich einfach bewusst von äußeren Reizen und Impulsen abwendet und sich mehr auf sich selbst konzentriert. 

Es ist nicht notwendig, fremde Beiträge permanent zu kommentieren und zu liken, den Wetterbericht zum dritten Mal zu überprüfen oder einfach aus Langeweile im Netz zu surfen. Feste Regeln für Digital Detox gibt es nicht, es reicht aber in kleinen Schritten anzufangen und zu überprüfen, ob es sich positiv auf das eigene Wohlbefinden auswirkt. Sicherlich ist es kaum möglich und auch nicht erstrebenswert, sich komplett vom Internet und digitalen Medien zu verabschieden, es ist aber dringend notwendig, die zunehmende Mediennutzung kritisch zu hinterfragen. 

Fazit

Die Digitalisierung macht nicht per se krank, allerdings fördert sie Stress und allgemeine Anspannung. Letztlich ist es auch hier die Dosis, die das Gift macht, welches langfristig zu einer Erkrankung führen kann. Man kann davon ausgehen, dass sich die Problematik mit zunehmender Digitalisierung verstärken wird und in Zukunft neue Wege gefunden werden müssen, wie man einen Ausgleich in der mehr und mehr digitalen Welt schaffen kann. 

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