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Hall of Fame of Bad Online-Dates: Wenn das Date eigentlich eine Therapie braucht

Bad Date - auf StudiBlog
Geschrieben von Redaktion

Seien wir ehrlich: Fast jede*r von uns hatte schon einmal ein Date, das nicht gut lief. Schwamm drüber, vergessen und vergeben. Außer es war wirklich furchtbar, dann wird die Story garantiert im Freundeskreis erzählt. Hier kommt eine solche Story, die einfach einen Platz in der „Hall of Fame“ für schlechte Dates verdient!

Online ein Match, beim ersten Treffen ein klarer Flop

Eigentlich macht Dating Spaß, auch wenn es manchmal etwas anstrengend, nervenaufreibend oder schlicht stressig ist. Vor allem die Aufregung vor dem ersten Date ist groß. Wenn es gut geht, stimmt die Chemie und der Funke springt über. Wenn es nicht gut geht, war das erste auch gleich das letzte Date. Die vergangenen zwei Jahre haben die Wahrscheinlichkeit für schlechte Dates nicht gerade verkleinert: Lockdowns, geschlossene Lokale und eine absolute Liebesflaute lassen so manchen vor Verzweiflung triefen, beim Small Talk stottern oder schlicht die guten Manieren vergessen. Genau die Zutaten, die ein schlechtes Date braucht. Für ein #worstdateever braucht es aber noch eine Portion „Wahnsinn“ oder anders ausgedrückt Therapiebedarf.

Die Pre-Date-Phase: Wenn die Hoffnung auf ein erfolgreiches Date noch lebt

Bilder gecheckt, Profil gelesen, nach rechts geswiped und voilà: Es ist ein Match! Schnell eine knackige Nachricht geschickt und kurze Zeit später entwickelt sich ein interessantes Gespräch. So ging es auch Lola. Die Kommunikation mit Tim war über eine längere Weile konstant, sympathisch und unterhaltsam. Es sprach nichts gegen ein erstes Treffen. Tim schlug vor, sich an einem öffentlichen Ort zu treffen. In einer gemütlichen Straße, die mit Cafés, Restaurants und kleinen Geschäften gesäumt ist, kenne er eine richtig gute Pizzeria, die das italienische Soßenbrot aus dem Fenster stückweise verkaufe. „Kling gut“, entgegnete Lola. Auf heutiger Sicht ist sie froh, dass das erste Date in der Öffentlichkeit war.

Das erste Treffen: Wenn das Date nicht so aussieht wie gedacht

Als Lola und Tim sich am vereinbarten Treffpunkt trafen, schoss ihr direkt durch den Kopf: „Ist das wirklich Tim? Der sieht null aus wie auf seinen Bildern!“ Nicht dass Tim komplett unansehnlich gewesen wäre. Aber die Person, die vor Lola stand, entsprach wirklich nicht dem, was sie auf dem Dating-Profil gesehen hatte. „Nun gut, er hat sich während der Pandemie wohl etwas gehen lassen“, dachte Lola, gefolgt von: „Der Charakter zählt“.

Auf dem Weg zur Pizzeria begann Tim, seinen Charakter zur Schau zu stellen. Ein langer Monolog über sein Leben, seinen Lieblingssport Fußball und seinen Job folgte. Lola wagte nicht, ihn zu unterbrechen. Aber Tim schien das nicht zu stören – er stellte Lola keine Fragen und zeigte kein Interesse daran, etwas über sie zu erfahren. Als sie endlich am Pizza-Fenster an der Reihe waren, musste Tim seinen Monolog unterbrechen. Etwas widerwillig bezahlte er für zwei Stück Pizza und machte sich gleich ans Essen. Das gab Lola die Chance, auch Mal etwas zu sagen. Um das Gespräch etwas zu vertiefen, fragte sie, ob Tim Geschwister hätte. Ein Fehler, wie sich herausstellte.

Ist das eine Therapiestunde oder ein Date?

Geschwister? Am tiefen Seufzen konnte Lola ablesen, dass das wohl keine gute Frage war. Tim hatte eine verhasste Schwester. Ausführlich erklärte er, dass er nicht verstehe, wie sie als Frau erfolgreicher sein konnte als er. Schließlich hätte er immer alles richtig gemacht, habe sich den Eltern gefügt, gute Noten bekommen und die Hochschule besucht. Währenddessen hätte seine Schwester gefeiert und keine „richtigen Ziele“ verfolgt. Dass sie heute bei einem internationalen Musiklabel arbeite, sei nur auf Glück und Zufälle zurückzuführen, resümierte er. Besonders ärgerlich machte ihn, dass seine Schwester nun auch von der Familie mehr bewundert und bevorzugt würde als er.

So viel wollte Lola eigentlich nicht hören, schließlich war das hier keine Therapie! Tim hatte definitiv Redebedarf – und würde von professioneller Hilfe profitieren. Aber die Lust auf das Gespräch und vor allem darauf, auch etwas von sich zu erzählen (nicht, dass Tim überhaupt gefragt hätte), war Lola an diesem Punkt komplett vergangen. Tim sah nicht nur anders aus als auf seinen Dating-Profil-Bildern, er war auch rundum unzufrieden mit sich, überhaupt nicht an anderen Menschen interessiert und hatte scheinbar komische Ansichten über Frauen, die in Richtung Misogynie tendieren. Warum sollte sie noch mehr Zeit mit ihm verschwenden?

Wie man ein furchtbares erstes Date (nicht) beendet

Lola wusste nicht genau, wie viel Zeit vergangen war. Es fühlte sich jedenfalls an wie eine Ewigkeit. Und es war Zeit, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Aber die Pizza war noch nicht ganz aufgegessen und Lola zu anständig, um sich klipp und klar zu verabschieden. Als eine Freundin sich per WhatsApp bei ihr meldete, schrieb Lola deshalb zurück: „Schlechtes Date, ruf an und hol mich raus!!!“ Keine Minute später klingelte Lola’s Telefon und die Freundin „brauchte dringend Hilfe“. Das gab Lola den Vorwand, um sich aus dem Staub zu machen. Als Tim den letzten Bissen Pizza verschlang, wurde ihm klar, dass er trotz des 90-minütigen Treffens nicht mehr über Lola wusste als vor dem ersten Date. Dabei können nicht nur beim Fußball 90 Minuten das gesamte Spiel entscheiden.

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Bildquelle: fizkes

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