Studentenalltag Studentenbeiträge

Wie bekomme ich Praktika in Coronazeiten?

Praktika in Coronazeiten - Infos auf StudiBlog
Geschrieben von Laurens F

Praktika in Coronazeiten

Praktika stellen einen Teil der notwendigen Qualifikation dar, die für den späteren beruflichen Werdegang unumgänglich sind. Sie bilden einen essenziellen Bestandteil des Lebenslaufs. Die Wichtigkeit von Praktika kann zwar zwischen den Studiengängen variieren. Ganz ohne geht es jedoch in keinem Studiengang. Für den Berufseinstieg, das persönliche Netzwerk und die notwendigen Praxiskompetenzen, sind Praktika daher sehr wichtig.

Praktika in der Zeit vor Corona

Für viele Studierende war es bereits in normalen Zeiten – ohne Virus – schwierig ein Praktikum zu finden. Die Ursachen dafür variieren. Zum Beispiel kann der Studiengang zu nischig sein, sodass es schlicht zu wenige Arbeitgeber gibt. Des Weiteren kann es zu wenig passende Arbeitgeber für ein bestimmtes Feld geben. Ein gutes Beispiel für diesen Fall ist das Fach Germanistik. Außerdem können die akademischen Leistungen schlicht nicht ausreichen oder das außeruniversitäre Engagement fällt zu gering aus.

Der größte Faktor ist jedoch die vorausgesetzte Berufserfahrung. Dieser Punkt ist in Deutschland Teil der allgemeinen Problematik der Personalpolitik großer Unternehmen. Meistens ist die Zusage für einen Praktikumsplatz nämlich davon abhängig, ob im Vorfeld bereits Qualifikationen durch Praktika erlangt worden sind. Falls es sich aber um die Bewerbung um ein erstes Praktikum handelt, liegt diese Qualifikation noch nicht vor. Das Resultat ist die Ablehnung für die Stelle. Diese Problematik beschreibt somit einen Teufelskreis. Dadurch war es bereits vor Corona immens schwierig, einen Praktikumsplatz zu finden, wenn man noch keine berufliche Erfahrung vorweisen konnte.

Praktika in Coronazeiten

In Coronazeiten hat sich die Praktikumssituation nochmals verschlimmert. Das Praktikumsangebot ist gesunken und die Nachfrage ist dadurch, dass viele Studierende ihre Nebenjobs verloren haben, gestiegen. Resultat ist, dass das Angebot in Form der erwarteten Qualifikation der Bewerber, „teurer“ geworden ist. So ist die vorausgesetzte Qualifikation bei ausgeschriebenen Praktikumsstellen nochmals gestiegen. Für Unternehmen gibt es also keinen Grund, Bewerber mit wenig bis gar keiner Erfahrung zu nehmen, da ein Überschuss an höher qualifizierten Bewerbern herrscht.

Die Absenkung des Praktikumsangebots liegt dabei an den Budgetkürzungen der Unternehmen, die zur Folge haben, dass diese natürlich nur noch höher Qualifizierte Studierende nehmen. Für Studierende ohne Praktika im Lebenslauf sind die Folgen dieser Situation hart. Für diese ist es dadurch noch schwieriger geworden, Praktika zu bekommen.

Wie finde ich ein Praktikum in Coronazeiten?

Aber keine Sorge. Es gibt trotzdem einige Möglichkeiten, trotz Corona und ohne großartige Erfahrung, Praktika zu bekommen. Außerdem ist mittlerweile ein Ende der Pandemie abzusehen und danach wird sich die Situation am Arbeitsmarkt langsam normalisieren.

1. Sehr viele Bewerbungen abschicken

Die erste Möglichkeit war bereits vor Corona die wohl effektivste. Sie besteht schlicht darin, sehr viele Bewerbungen rauszuschicken. Ihr seht eine Stelle, die für euch passen könnte? Dann bewerbt euch. Sobald man einmal ein gewisses Portfolio von Anschreiben aufgebaut hat, kostet eine Bewerbung auch nicht mehr mehrere Stunden Zeit, sondern deutlich weniger. Natürlich solltet ihr eure Bewerbung gewissenhaft und nicht übereilt anfertigen und abschicken. In Coronazeiten stellt diese Variante nach wie vor die verlässlichste und mittlerweile auch eine notwendige Variante dar. Eine pauschale Anzahl von Bewerbungen für einen bestimmten Zeitraum zu quantifizieren ist nicht möglich. Zu viele Faktoren haben Einfluss auf den Erfolg einer Bewerbung. Die nötige Anzahl bleibt daher individuell.

2. Bei kleineren Unternehmen bewerben

Ein guter Tipp für mehr Erfolg beim Bekommen von Praktikumsstellen, ist sich bei kleineren Unternehmen zu bewerben. Diese haben zum einen oft keine durchgetakteten Recruitment-Konzepte. Zum anderen fallen die Anforderungen bei diesen oftmals deutlich geringer als bei großen Konzernen aus. Nach meiner Erfahrung werden die Bewerbungsgespräche auch auf einer deutlich entspannteren Ebene geführt. Kleinere oder mittelständische Unternehmen stellen somit einen guten Startpunkt für eure Berufserfahrung dar. Gerade in Coronazeiten kann es sich also durchaus lohnen, klein anzufangen.

3. Nicht entmutigen lassen!

Es ist essenziell, sich bei Absagen nicht entmutigen zu lassen. Nur durch ständiges Hustlen in Form des Netzwerk- und Qualifikationsausbaus und dem Schreiben von vielen Bewerbungen kann das Projekt Praktikumsplatz gelingen. Euer zukünftiger Praktikumsgeber wird eure Bemühungen anerkennen und früher oder später werdet ihr, sofern ihr euch anstrengt, auf jeden Fall etwas bekommen.

Quelle: Giphy

4. Arbeitgeber schreiben wieder vermehrt Praktikumsstellen aus

Viele der großen Arbeitgeber sind mittlerweile dazu übergegangen vermehrt Praktika auszuschreiben, um Personalkosten zu sparen. Durch Corona sind bei vielen Konzernen die Budgets gekürzt worden. Daher besetzen diese nun teilweise Vollzeitstellen mit deutlich billigeren Praktikanten. Aus dieser Situation heraus, können sich also auch Chancen ergeben.

 

Über den Autor/die Autorin

Laurens F