Freiheit
Wer träumt nicht davon, einfach so in den Tag hineinzuleben. Auf Struktur im Tagesablauf, auf Termine und Fristen zu pfeifen. Einfach etwas zu machen – oder eben nicht – ohne Zeitdruck und Verpflichtung im Nacken.
Wie glücklich wirken doch die Hippies in den Buchten auf Gomera, die mit ihren Trommeln am Strand sitzen, gemeinsam musizieren, baden gehen und das süße Nichtstun genießen.
Mag sein, dass dieses Aussteigerleben ohne feste Struktur die Erfüllung aller Träume bietet.
Für dich vermutlich nicht, zumindest nicht langfristig. Sonst hättest du dich wohl kaum für eine anstrengend lange schulische Laufbahn und ein anschließendes Studium entschieden.
Und auch, wenn so mancher Schüler noch vom freien, wilden Studentenleben träumt, spätestens mit dem tatsächlichen Beginn der Vorlesungen, mit dem Eintreten in die Mühlen der Bürokratie wird klar, ohne Struktur funktioniert es nicht.
Warum das so ist und wie du deinen Alltag ganz einfach strukturieren kannst, möchte ich dir in diesem Artikel beschreiben.
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Definition
Struktur bedeutet laut Duden ganz allgemein die „Anordnung der Teile eines Ganzen zueinander; gegliederter Aufbau, innere Gliederung“. Bedeutet auf dein Studentenleben übertragen: Alles, was du machen möchtest und alles, was du machen musst, muss in einem bestimmten Zeitrahmen Platz finden.
Schnell wirst du feststellen, dass deine Uni hohe Erwartungen an dich stellt und wenn du dein Studium erfolgreich meistern willst, musst du viel Zeit investieren. Neben dem Studium kommen noch weitere (ungewohnte) Herausforderungen auf dich zu: den Haushalt schmeißen, den Lebensunterhalt verdienen und für eine vernünftige Ernährung sorgen, um nur die wichtigsten Punkte zu nennen. Im Gegensatz dazu locken dich zahlreiche Kneipenfestivals und Studentenpartys, Vorlesungen ohne Anwesenheitspflicht und ein Leben ohne direkte Aufsicht der Eltern. Dafür, studentische Pflichten und Verlockungen unter einen Hut zu bekommen, bist du selber verantwortlich.
Vorbereitung
Verantwortung übernehmen
Dieser Verantwortung musst du dir bewusst sein. Weder Eltern noch Schule noch Arbeitgeber geben deinem Tagesablauf die nötige Struktur. Im Großen und Ganzen schreibt dir niemand vor, was du wann zu machen hast. Ob du lernst oder nicht. Ob du morgens aufstehst oder nicht. Ob du die Prüfung schreibst oder nicht. Deine Entscheidung.
Das bedeutet nicht, dass du jede Minute deines Tages durchplanen musst, aber ein grobes Konzept und einige feste Eckpunkte solltest du dir festlegen um am Ende des Tagen/des Semesters nicht von liegengebliebenen Aufgaben überrannt zu werden. Denn wenn du strukturiert arbeitest kannst du deine Aufgaben effizient und fokussiert angehen und hast dann noch Zeit, die angenehmen Dinge ohne schlechtes Gewissen zu genießen.
Ziele und Zwischenziele
Der erste Schritt zu mehr Struktur ist die gleichzeitig die Antwort auf die Frage: Was will ich eigentlich? Diese Frage ist oft gar nicht so einfach zu beantworten, meistens will man mehr als möglich ist. Auf das spannende Thema Ziele erreichen und Träume verwirklichen möchte ich heute gar nicht weiter eingehen, sondern dich auf unsere vielen guten Artikel dazu verweisen.
Zeit einteilen
Aufgaben priorisieren
Wenn du nun deine Ziele festgelegt hast, priorisiere deine Aufgaben entsprechend deiner Ziele. Nimm dir Zeit deine Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit zu sortieren.
Arbeite dabei mit To-Do-Listen. Hilfreiche Tipps dazu bekommst du hier. Je mehr Stress du gerade hast, desto wichtiger ist es, die Aufgaben zu priorisieren. Setze dich hin und nimm dir wirklich Zeit dafür. Am Ende wird sich die investierte Zeit locker auszahlen.
Es gibt den Spruch: „Schon Konfuzius sagte: Wenn du es eilig hast, dann setze dich.“ Ein guter Freund von mir kam trotz Navi zu spät zu einem wichtigen Vorstellungsgespräch. Darauf angesprochen meinte er: „Schon Konfuzius sagte: Wenn du es eilig hast, dann fahr einen Umweg.“ Er bekam die Stelle trotz Verspätung wegen seiner Schlagfertigkeit. Aber das ist ein anderes Thema 😉
Lege dir für jeden Tag bestimmte Zeiträume fest, wann du was erledigen möchtest. Beachte dabei neben deinem Stundenplan und der Zeit zum Lernen auch die Zeiten, die du für Haushalt und Einkaufen brauchst. Vergiss die Zeit zum gesunden Schlafen nicht! Lege dir auch ganz bewusst freie Zeiten fest, in denen du ohne schlechtes Gewissen abschalten und ausspannen kannst. Das kann die regelmäßige Sportstunde sein, das gemeinsame Kochen in der WG, die Besuche bei den Eltern oder der Stammtisch mit Freunden. Achte darauf, dass alle Bereiche deines Lebens in deiner Zeitplanung Platz finden, damit du nicht am Ende wichtige Bereiche gestresst „dazwischenflicken“ musst. Lasse dir trotzdem Pufferzeiten frei, denn irgendwas kommt immer dazwischen…
Terminkalender führen
Auch wenn es altmodisch klingt, führe einen Terminkalender. Ein Terminkalender erzeugt automatisch Struktur und legt den groben zeitlichen Rahmen für vorbereitende Arbeiten fest. Am besten einen, der deutlich sichtbar in deinem Zimmer hängt, und in den du ALLE wichtigen Termine wie Prüfungen, Abgabetermine für Hausarbeiten, Praktika, Anmeldefristen,… aber auch wichtige private Termine wie die Geburtstagsfeier des besten Freundes, die Hochzeit der Schwester, den Wettkampf mit deiner Sportmannschaft,… einträgst.
So verlierst du nie den Überblick und weißt genau, wann du noch Termine zusagen kannst und wann die Tage einfach schon voll sind. Was an Terminen nicht in deinen Kalender passt, passt auch nicht in dein tatsächliches Leben. Damit wären wir wieder beim Thema Verantwortung. Es verbietet dir keiner, deinen Kalender mit allem möglichen vollzuklatschen, es nimmt dir aber auch keiner den damit verbundenen Stress ab. Es erinnert dich auch niemand, wenn du vergisst, wichtige Termine zu notieren. Auch diesen Stress, wenn die Aufgabe bei vollem Programm noch irgendwie zwischendrin erledigt werden muss, nimmt dir niemand ab. Also, plane rechtzeitig, zuverlässig und vor allem, sei ehrlich zu dir selbst
Zeitfresser ausschalten
Beim Thema Ehrlichkeit müssen wir noch einen wichtigen Punkt ansprechen:
Kennst du die Zeitfresser in deinem Alltag? Ich möchte nur einige Schlagworte nennen, welche davon auf dich ganz persönlich zutreffen, weißt du selbst am besten.
- Netflix, Youtube, WhatsApp und Co
- die Snooze-Funktion am morgendlichen Wecker
- Kaffeekränzchen statt Lerngruppe
- auf dem Heimweg nur noch schnell hier und dort vorbeischauen,…
Erkenne deine Zeitfresser. Wenn sie dir wichtig sind, plane ihnen feste Zeiten ein und halte dich an deine eigenen Vorgaben. Arbeite in deinen Arbeitszeiten produktiv und effektiv und lass dich nicht von Zeitfressern ablenken. Gib ihnen nicht mehr Raum, als den vorgesehenen. Das hört sich schwierig an, aber du wirst schnell erkennen, dass du die Zeit viel besser genießen kannst, ohne schlechtes Gewissen im Nacken. denn Diese Zeit ist genau dafür vorgesehen.
Ordnung schaffen
So banal es klingt, es hilft tatsächlich. Was du nicht lange suchen musst, hast du schneller erledigt. dabei ist es egal, ob es sich um deinen Laptop, deine Skripten oder deine Bude handelt. Ordnung ermöglicht Effizienz. Oder möchtest du die eingeplanten Pufferzeiten ständig fürs Suchen nutzen? Also ich wüsste da Schöneres…
Fazit
Struktur ist nichts für Spießer, Struktur ist notwendig für alle, die erfolgreich durchs Studium kommen wollen, ohne ein Burnout zu erleiden. Die wichtigsten Punkte dabei sind:
- Übernimm die Verantwortung für deine Zeiteinteilung. Es wird niemand sonst für dich tun.
- Definiere deine Ziele und lege erreichbare Zwischenziele fest.
- Nimm dir die Zeit, deine Zeit zu strukturieren. Auch wenn es paradox klingt, die investierte Zeit zahlt sich aus.
Also, los geht es mit neuem Schwung, aber immer schön an Konfuzius denken. 😉